UKW-Ära neigt sich dem Ende: 7 Radiosender müssen umsteigen!
Der Werra-Meißner-Kreis steht vor der UKW-Abschaltung für sieben Radiosender bis 2026. DAB+ übernimmt die Versorgung.

UKW-Ära neigt sich dem Ende: 7 Radiosender müssen umsteigen!
Zum Ende des Jahres 2025 erreicht die Digitalisierung in der Medienlandschaft Deutschlands einen neuen Höhepunkt. Insbesondere in Hessen steht eine bedeutende Veränderung bevor: Ab dem 30. Juni 2026 verlieren sieben nichtkommerzielle Lokalradios ihre UKW-Frequenzen. Dies hat die Medienanstalt Hessen entschieden und die entsprechenden Verträge gekündigt. Für viele Autofahrer könnte dies eine unliebsame Überraschung sein, da gerade in älteren Fahrzeugen oft keine DAB+-Technik verbaut ist. Diese Entscheidung ist Teil einer umfassenden Strategie, bei der die betroffenen Programme bereits ab Anfang 2024 über DAB+ in landesweiten Multiplexen für Nord- und Südhessen empfangbar sein werden, wie Chip berichtet.
Die Umstellung auf DAB+ kann für die betroffenen Lokalradios auch eine Chance sein, die versprochenen Verbesserungen in der Klangqualität und eine breitere Reichweite zu nutzen. DAB+ hat sich in letzter Zeit hervorragend entwickelt: Studien zeigen einen Anstieg der Nutzung von digitalem Radio. Laut einer aktuellen Erhebung hören rund 34% der Bevölkerung werktags über DAB+, und die Zahl der Hörer, die nur über DAB+ zugänglich ist, beträgt 1,7 Millionen. Auch die Altersgruppe der 30- bis 59-Jährigen greift überproportional auf digitale Angebote zu, was die Beliebtheit von DAB+ unterstreicht, wie die DAB+ Plattform berichtet.
UKW-Abschaltung in anderen Bundesländern
Interessanterweise bleibt die Zukunft des UKW-Radios in Deutschland nicht einheitlich. In Schleswig-Holstein, einem Vorreiter der Digitalisierung, wurde die geplante UKW-Abschaltung kurzfristig abgesagt. Der Medienrat der Medienanstalt Hamburg / Schleswig-Holstein hat beschlossen, die Zuweisungen für einen privaten Hörfunksender um sechs Jahre zu verlängern, um die Versorgung mit lokal relevanten Inhalten zu sichern. Dies zeigt, dass man in der Digitalisierung zwar voranschreiten möchte, jedoch gleichzeitig Flexibilität bewahren will, um den Übergang für alle Hörer so reibungslos wie möglich zu gestalten, wie Inside Digital informiert.
Die Situation rund um UKW ist auch für andere Sender und Regionen von Bedeutung. Deutsche Rundfunkanstalten, wie der Mitteldeutsche Rundfunk und der Bayerische Rundfunk, planen in den kommenden Jahren ebenfalls die Abschaltung von UKW-Sendern, um den Weg für DAB+ endgültig freizumachen. Diese strategischen Schritte sind darauf ausgerichtet, analysierten Marktforschungen zufolge, den Trend der Nutzer zu digitalen Empfangsarten zu fördern. Die DAB+-Nutzung hat im Vergleich zum Vorjahr zugenommen, was auf ein wachsendes Interesse in der Bevölkerung hinweist.
Was bringt die Zukunft für UKW und DAB+?
Wie es nun weitergeht, ist teils ungewiss. Während in Hessen die Frühjahrsumstellung auf DAB+ bereits beschlossen ist, bleibt abzuwarten, was mit den frei werdenden UKW-Frequenzen geschehen wird. Optionen könnten entweder die Zuteilung an bestehende private Radiosender oder ein gänzlicher Verzicht auf die Vergabe zur Förderung eines vollständig digitalen Radios sein. Diese Überlegungen könnten das Landschaftsbild des Radios in Deutschland erheblich verändern.
Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, ob der Schwung, den die Digitalisierung gewonnen hat, anhalten wird oder ob es Rückschläge, wie sie aktuell in Schleswig-Holstein zu beobachten sind, geben wird. Eines steht jedoch fest: Der Umstieg auf DAB+ ist längst im Gange, und alle Zeichen stehen auf Veränderung in der Radiowelt.