Amphibien in Sicherheit: Neue Tunnel für Kröten und Co. in Hessen!

Amphibien in Sicherheit: Neue Tunnel für Kröten und Co. in Hessen!
Am Freitag, dem 17. Juni 2025, wird die L3134 zwischen Oppershofen und Steinfurth endlich wieder für den Verkehr freigegeben. Diese Wiedereröffnung kommt nach einem umfangreichen Umbau, bei dem die Fahrbahndecke der 1,4 Kilometer langen Strecke erneuert und elf spezielle Amphibientunnel errichtet wurden. Laut FNP sind die Tunnel etwa einen Meter breit, 70 Zentimeter hoch und auf einer Länge von gut acht Metern im Abstand von 30 Metern platziert.
Der Grund für diese interessanten Maßnahmen? Der Schutz amphibischer Wanderungen zu den Laichgewässern. Wie NABU verdeutlicht, sind solche Straßenbaumaßnahmen, die Lebensräume von Amphibien beeinträchtigen, in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Straßenbauer müssen geeignete Ausgleichsmaßnahmen, wie Tunnel oder Zäune, ergreifen, um die Sicherheit sowohl von Mensch als auch Tier zu gewährleisten.
Effiziente Infrastruktur für die Natur
Mit den neuen Amphibientunneln soll verhindert werden, dass schützenswerte Arten wie Kröten und Molche während ihres Wanderns überfahren werden. In der Vergangenheit mussten ehrenamtliche Naturschützer oft auf mobile Zäune zurückgreifen, um die Tiere zu schützen. Über 1400 Tiere, darunter 818 Kröten, wurden in diesem Jahr von Freiwilligen über die Straße getragen, während die neue Einrichtung den Mobilitätsaufwand erheblich reduzieren dürfte.
Zusätzlich zu den Tunnel wurde eine Stopprinne am Wirtschaftsweg installiert, um zu vermeiden, dass Tiere auf die Fahrbahn gelangen. Die Landesverkehrsbehörde sieht das Projekt als gelungenes Beispiel für die gelungene Verbindung von Infrastrukturmaßnahmen und Umweltschutz, wobei hier auch auf die Wortmeldung der Steinfurther CDU eingegangen werden muss. Diese äußerte Kritik an den Kosten und bezeichnete die Maßnahme als unnötig. NABU hingegen sieht die Ausgaben für die Krötentunnel als einen wichtigen Teil des Artenschutzes, die marginal im Verhältnis zu den Gesamtkosten des Straßenbaus sind.
Ein Blick über die Landesgrenzen hinaus
Doch nicht nur in Hessen wird großes Augenmerk auf den Amphibienschutz gelegt. Ein Beispiel aus Berlin, berichtet berlin.de, zeigt, wie Anwohner im Tegeler Forst seit 2008 Schutzmaßnahmen zum Erhalt einer großen Erdkrötenpopulation ergreifen. Auch hier sind spezielle Schutzzäune mit Fangeimern installiert, um Tiere sicher über stark befahrene Straßen zu transportieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die neuen Amphibientunnel auf der L3134 nicht nur die Lebensqualität der Tiere verbessern, sondern auch die Sicherheitsbedingungen für alle Verkehrsteilnehmer erhöhen. Dies zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, Natur- und Infrastrukturschutz miteinander in Einklang zu bringen.