Salzsieden am Keltenpavillon: Ein Stück Geschichte entdecken!
Erfahren Sie alles über die Salzgewinnung in Bad Nauheim, die historische Wurzeln hat und spannende Vorführungen bietet.

Salzsieden am Keltenpavillon: Ein Stück Geschichte entdecken!
Die Geschichte der Salzgewinnung in Bad Nauheim ist eine spannende Reise in die Vergangenheit, die bis zu den Kelten zurückreicht. Ehrenamtliche Salzsieder wie Michael Puhl, Klaus Feuerstein und Michael Herdt bringen diese Tradition lebendig zum Vorschein, indem sie heute am Keltenpavillon am Gradierwerk I Vorführungen abhalten. Dabei können die Besucher hautnah miterleben, wie der Siedevorgang vonstattengeht – ein Prozess, der etwa drei Stunden dauert und großes Interesse, besonders bei Kindern, weckt. In einer Zeit, in der man noch mit Holz anheizte, ist es mittlerweile ein elektrischer Ofen, der die Rohsole erhitzt, deren Salzgehalt an diesem Tag 9,4 Prozent betrug, wie die Frankfurter Neue Presse berichtet.
In den letzten Jahren wurde auch der Verkauf des gewonnenen Salzes aufgrund von Grenzwerten für den Arsengehalt eingestellt, doch das Salz ist nach wie vor als Badesalz sowie zum Inhalieren beliebt. Besucher können das produzierte Salz für nur 5 Euro als Andenken mit nach Hause nehmen.
Ein Blick in die Geschichte
Die Salzgewinnung hat in dieser Region eine lange Tradition, die sich über die Jahrhunderte entfaltet hat. Bereits die ersten Reste keltischer Salzgewinnungsanlagen wurden vor rund 160 Jahren entdeckt, und seitdem sind zahlreiche archäologische Funde ans Licht gekommen. Diese Funde, die keltische Objekte aus Keramik und Metall umfassen, sind ein eindeutiger Beweis für die historische Bedeutung der Salzproduktion in Bad Nauheim. In den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts fanden umfangreiche Grabungen statt, die nicht nur keltische, sondern auch mittelalterliche Salinenreste zutage förderten, wie Museen.de berichtet.
Besucher des Keltenpavillons können die Geschichte auch direkt erleben. Der Pavillon bietet nicht nur ein funktionierendes Salzsiedeofen, sondern auch einen Bereich, wo man unter fachlicher Anleitung selbst keltische Salzsiedetechniken ausprobieren kann. Darüber hinaus zeigen Text- und Bildtafeln sowie Filme die Entwicklung der Salzgewinnung und die damit verbundenen Techniken.
Moderne Salzgewinnung im historischen Kontext
Die Grundlagen der Salzgewinnung haben sich über die Jahrhunderte kaum verändert, auch wenn sich die Methoden weiterentwickelt haben. Heutzutage wird Salz aus Solequellen gewonnen, und verschiedene Technologien tun ihr Übriges, um so viel wie möglich aus den Ressourcen herauszuholen. Extrem wichtig war etwa die Einführung der Schwarzdorngradierung im 18. Jahrhundert, die die Salzqualität verbesserte. Solche Prozesse sind auch Teil der langen Geschichte der Salzgewinnung in Deutschland, die bis ins Neolithikum zurückreicht, wie die ausführliche Darstellung auf Wikipedia offenbart.
Die Vorführungen am Keltenpavillon laufen noch bis zum 2. November, mittwochs, samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr. Besuchen Sie diesen geschichtsträchtigen Ort und lassen Sie sich von der Tradition und dem Handwerk der Salzsieder verzaubern – möglicherweise nehmen Sie ein „Säckchen voll Weißem Gold“ mit nach Hause!