Aktivrente 2026: Rentner arbeiten mehr – Starke Unterschiede zwischen Geschlechtern!
Erfahren Sie, wie die geplante Aktivrente ab 2026 älteren Arbeitnehmern steuerliche Anreize bietet, um weiterhin aktiv zu bleiben.

Aktivrente 2026: Rentner arbeiten mehr – Starke Unterschiede zwischen Geschlechtern!
Der deutsche Arbeitsmarkt hat mit einem bemerkenswerten Trend zu kämpfen: Immer mehr Rentner sind bereit, weiterhin aktiv zu arbeiten. Aktuelle Daten zeigen, dass bereits jeder achte Rentner ab 65 Jahren erwerbstätig ist, was einem Anteil von 13 Prozent entspricht. Vor allem Männer sind mit 16 Prozent häufiger in der Arbeitswelt anzutreffen als Frauen, deren Anteil nur bei 10 Prozent liegt. Diese neuen Zahlen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Merz-Regierung die Einführung einer Aktivrente plant, um weitere Anreize für Senioren zu schaffen, länger zu arbeiten.
Die Aktivrente soll ab 2026 in Kraft treten und es Rentnern ermöglichen, bis zu 2.000 Euro pro Monat steuerfrei zu verdienen. Diese Regelung gilt für sozialversicherungspflichtig beschäftigte Altersrentner, wobei insgesamt ein Freibetrag von 24.000 Euro jährlich für Einkünfte aus nichtselbstständiger Arbeit festgelegt wurde. Hierbei sind Sozialversicherungsabgaben weiterhin zu zahlen, doch interessante Steuererleichterungen könnten es Rentnern ermöglichen, mehr aus ihrem Nebeneinkommen zu schöpfen.
Mehr faktische Details
Bei näherer Betrachtung der erwerbstätigen Rentner zeigt sich ein interessanter Zusammenhang zwischen Bildungsniveau und Beschäftigung. Rund 18 Prozent der Rentner mit hoher Bildung sind aktiv im Berufsleben, während es bei jenen mit mittlerem Bildungsniveau nur 11 Prozent und bei Niedrigqualifizierten 10 Prozent sind. Ein weiterer Fakt: 50 Prozent der arbeitenden Rentner sind geringfügig beschäftigt, während 71 Prozent einer abhängigen Tätigkeit nachgehen und 29 Prozent selbstständig sind.
Die Beliebtheit des Nebenerwerbs spiegelt sich auch in den Arbeitsstunden wider: 39 Prozent der Rentner arbeiten weniger als 10 Stunden pro Woche. Dazu kommen 26 Prozent, die zwischen 10 und 20 Stunden, 12 Prozent zwischen 20 und 30 Stunden und 9 Prozent zwischen 30 und 40 Stunden pro Woche leisten. Erstaunlicherweise arbeiten 14 Prozent sogar mehr als 40 Stunden pro Woche, wobei sich dieser Trend häufiger unter Selbstständigen zeigt, während nur 8 Prozent der abhängig Beschäftigten diese Stundenzahl erreichen.
Kritik und Chancen
Diese Erhebung kommt nicht ohne Kritik. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung warnt vor möglichen „Mitnahmeeffekten“, wobei erwartet wird, dass die Einführung der Aktivrente anfänglich zu Mindereinnahmen von bis zu 770 Millionen Euro führen könnte. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Achim Dercks, unterstützt jedoch die Zielsetzung, ältere Arbeitnehmer länger im Arbeitsmarkt zu halten. Dies könnte besonders in Branchen mit Fachkräftemangel – wie Pflege, Bildung oder Handwerk – von Bedeutung sein.
Allerdings gibt es Bedenken, dass nicht alle Arbeitgeber bereit sind, ältere Arbeitnehmer zu beschäftigen, und dass es eine Ungleichbehandlung zwischen Angestellten und Selbstständigen gibt. Gerade solo-selbstständige Handwerker und Landwirte seien von den Vorteilen ausgeschlossen, was die Diskussion über die Reform der Rentenpolitik zusätzlich anheizt.
Ob die Aktivrente den gewünschten Effekt bringt und eine positive wirtschaftliche Entwicklung fördert, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass der Dialog über das Renteneintrittsalter und die Rahmenbedingungen für Arbeitnehmer im Alter relevant bleiben werden – da liegt definitiv noch was in der Luft!