Hofbrauhaus Freising sucht Investor: Die Zukunft steht auf der Kippe!

Hofbrauhaus Freising sucht Investor: Die Zukunft steht auf der Kippe!
Das Gräfliche Hofbrauhaus in Freising steht vor einer herausfordernden Phase. Nach dem Rücktritt von Michael Metz, einem der Geschäftsführer, der Anfang Februar 2025 das Unternehmen verließ, sucht die Traditionsbrauerei nach einem neuen Investor. Laut Süddeutsche.de arbeitet das Hofbrauhaus derzeit mit der Mannheimer Imap M&A Consultants AG zusammen, die einen 80-seitigen Verkaufsprospekt erstellt hat.
Die finanzielle Situation der Brauerei ist angespannt. Mit einem Jahresfehlbetrag von knapp zwei Millionen Euro im Jahr 2023 trotz eines strikten Sanierungskurses endete das Jahr ausgesprochen negativ. Geschäftsführer Oliver Lentz berichtet jedoch von einer „spürbaren Verbesserung“ der wirtschaftlichen Lage im Jahr 2024, die auf erfolgreiche Umstrukturierungsmaßnahmen zurückzuführen sei.
Im Jahr 2023 wurden die Preise erhöht, während der Gesamtausstoß um fast 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesenkt wurde. Dies lässt auf Herausforderungen im Wettbewerb und auf eine nicht ganz einfache Situation auf dem Markt schließen.
Suche nach einem Investor und strategischen Partner
Die Brauerei steht vor der Aufgabe, sich neu auszurichten. Die Suche nach einem strategischen Partner ist Teil des Plans, um die wirtschaftliche Situation zu stabilisieren. Geschäftsführer Oliver Lentz, der im September 2024 als Co-Geschäftsführer eingesetzt wurde, übernimmt wichtige Bereiche wie Vertrieb und Marketing. In diesem Zusammenhang gibt es auch Verkaufsgerüchte, die jedoch von Arno Jacobi, dem interimistischen Geschäftsführer, als unbegründet bezeichnet werden. Die Graf Toerring Gruppe hält sich zu diesen Spekulationen bedeckt, was die Unsicherheiten rund um das Unternehmen verstärkt, wie Merkur.de berichtet.
In der Branche stehen viele mittelständische Brauereien, wie das Hofbrauhaus, vor ähnlichen Herausforderungen. Der Biermarkt in Deutschland ist mengenmäßig rückläufig, und die Marktmacht liegt zunehmend bei großen internationalen Braukonzernen sowie großen Lebensmittelketten. Über 1.400 Braustätten in Deutschland kämpfen um Marktanteile, während viele Kleinbrauereien neu auf den Markt drängen. Dies erhöht den Druck auf Traditionsbrauereien wie das Hofbrauhaus, das seit 1998 im Besitz der Familie Graf zu Toerring-Jettenbach ist.
Markt und Preispolitik
Zusätzlich sieht sich das Hofbrauhaus Konflikten mit Handelspartnern hinsichtlich seiner Preispolitik gegenüber. Produkte sind beispielsweise nicht mehr im Sortiment von REWE und Getränkemarkt Orterer verfügbar. Die Staatsbrauerei Weihenstephan verfolgt eine andere Strategie im Preiskampf und betrachtet den Handel als Partner, was die Situation für das Hofbrauhaus noch komplexer macht. Zudem wird für 2025 eine weitere Konsumzurückhaltung prognostiziert, was die Herausforderungen für die gesamte Branche verstärkt.
Die Brauerei plant, beim Volksfest in Freising vom 6. bis 10. September 2023 wieder präsent zu sein und auf Qualität, Regionalität und enge Kundenbindung zu setzen. Gleichzeitig werden jedoch auch interne Abläufe optimiert und Effizienzsteigerungen in Produktion und Vertrieb angestrebt, um die Zukunft des Hofbrauhauses zu sichern, während es sich in einem zunehmend kompetitiven Markt behaupten muss.
Die kommenden Monate werden entscheiden, ob das Hofbrauhaus die Weichen erfolgreich für eine positive Zukunft stellen kann. Trotz der aktuellen Schwierigkeiten bleibt die Brauerei optimistisch und plant, mit verschiedenen strategischen Optionen die Herausforderung anzugehen.