Kritische Infrastruktur: Syker Wasserwerk besteht Belastungsprobe mit Bravour!

Wasserwerk Ristedt diskutiert kritische Infrastruktur und Cybersicherheit beim Syker Business Lunch am 22.05.2025.

Wasserwerk Ristedt diskutiert kritische Infrastruktur und Cybersicherheit beim Syker Business Lunch am 22.05.2025.
Wasserwerk Ristedt diskutiert kritische Infrastruktur und Cybersicherheit beim Syker Business Lunch am 22.05.2025.

Kritische Infrastruktur: Syker Wasserwerk besteht Belastungsprobe mit Bravour!

Das Wasserwerk Ristedt hat kürzlich seine Resilienz im Ernstfall unter Beweis gestellt. Am Freitag vergangener Woche operierte das Werk über einen Zeitraum von 12 Stunden im Inselbetrieb, nachdem ein partiellem Stromausfall den regulären Betrieb gestört hatte. Innerhalb von nur zwei Sekunden sprang der Notstromgenerator an und versorgte die gesamte Anlage zuverlässig mit Strom. Diese schnelle Reaktion ist essenziell, da die Wasserversorgung eine kritische Dienstleistung darstellt, die im Sektor Wasser gemäß § 10 Absatz 1 Satz 1 des BSI-Gesetzes als überlebenswichtig eingestuft wird. Dies beschloss auch der Werksleiter Stefan Schütte während des Syker Business Lunch, welches von der Wirtschaftsförderung und der IHK organisiert wurde.

Das Wasserwerk, das 1963 in Betrieb genommen wurde, versorgt bis zu 440.000 Menschen, vorwiegend in Bremen. Mit einer maximalen Aufbereitungsleistung von 900 Litern pro Sekunde kann es bis zu 20 Millionen Kubikmeter Grundwasser jährlich fördern. Derzeit liegt die tatsächliche Fördermenge jedoch bei 58.000 Kubikmetern pro Tag, was in der Branche als außergewöhnlich gilt.

Cybersicherheit und steigende Angriffszahlen

Im Rahmen der Diskussion über kritische Infrastrukturen war die Cybersicherheit ein zentrales Thema, insbesondere seit dem Ukraine-Konflikt, wo es zu einem Anstieg von Cyberangriffen kam. Alexander Frerichs berichtete von bis zu 5.000 Angriffen pro Tag, die größtenteils von Ländern wie Russland, China und Nordkorea ausgingen. Um sich gegen solche Bedrohungen zu wappnen, haben Unternehmen wie die Harzwasserwerke bereits eine Million Euro in neue Firewalls investiert.

Die Notwendigkeit, die Sicherheit der Wasserinfrastruktur zu verbessern, wird auch durch die fortschreitende Digitalisierung und Modernisierung der Anlagen unterstrichen. Wie das Kompetenzzentrum Wasser erläutert, stehen die Wasserversorgung und Abwasserinfrastruktur vor zentralen Herausforderungen wie Urbanisierung, Klimawandel und dem Alterungsprozess bestehender Infrastrukturen. An dieser Stelle wird besonders die Bedeutung der Cybersicherheit deutlich, da vernetzte digitale Lösungen zwar viele Vorteile bringen, gleichzeitig aber neue Sicherheitsrisiken mit sich führen.

Kritische Dienstleistungen im Wassersektor

Laut einer Übersicht des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sind verschiedene Dienstleistungen im Wassersektor als kritisch eingestuft. Dazu gehören:

  • Trinkwasserversorgung
  • Abwasserbeseitigung
  • Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung von Trinkwasser
  • Abwasserbehandlung und Gewässereinleitung
  • Steuerung und Überwachung der Trinkwasser- und Abwasseranlagen

Diese Dienstleistungen müssen regelmäßig auf ihre Sicherheitsstandards überprüft werden. Bei Überschreitung bestimmter Schwellenwerte werden diese Anlagen offiziell als Kritische Infrastruktur klassifiziert.

Forderungen nach technischer Erneuerung

Im Zuge der fortschreitenden Anforderungen an die Wasserinfrastruktur müssen Betreiber ihre Systeme modernisieren und digitalisieren. Dazu gehören Entwicklungen in den Bereichen IoT (Internet der Dinge), Künstliche Intelligenz und Cloud-Migration. Der Wassersektor benötigt nicht nur technische Erneuerungen, sondern auch eine umfassende Verbesserung der Cybersicherheit, um potenzielle Schäden durch Naturkatastrophen, Terrorismus oder kriminelle Handlungen zu minimieren. Handlungsempfehlungen zielen darauf ab, resilientere und sicherere Wasserinfrastrukturen zu schaffen, um auch zukünftig einen stabilen Wasserversorgung zu gewährleisten.

Das Wasserwerk Ristedt hat deutlich gemacht, dass es gut aufgestellt ist, um Krisensituationen zu meistern. Doch der stetige Wandel im Wassersektor fordert kontinuierliche Anpassungen und Investitionen in Technologien, die sowohl die Versorgungssicherheit als auch den Schutz vor Cyberbedrohungen gewährleisten.

Für weitere Informationen zum Thema kritische Infrastrukturen im Wassersektor, besuchen Sie die Seiten des Kreiszeitung, des BSI und des Kompetenzzentrums Wasser.