Experten diskutieren Wohnraumkrise und Mobilität im Ammerland!
Ammerland diskutiert über Wohnraum und Mobilität: Experten tauschen sich am 3.12.2025 in Augustfehn aus.

Experten diskutieren Wohnraumkrise und Mobilität im Ammerland!
Im Landkreis Ammerland ist das Thema Wohnraum aktuell in aller Munde. Dies wurde besonders deutlich bei der gestrigen Veranstaltung in der Eisenhütte in Augustfehn, wo Experten unter der Leitung von Landrätin Karin Harms über die drängenden Fragen rund um Wohnraum, Mobilität und die Bedürfnisse junger Menschen diskutierten. Die Podiumsdiskussion basierte auf den Ergebnissen einer Umfrage der NWZ und beleuchtet die Herausforderungen, vor denen viele Gemeinden stehen. NWZ berichtet, dass die Teilnehmenden eine hohe Lebensqualität im Ammerland anerkannten, jedoch auch Verbesserungsbedarf sahen.
Ein zentrales Thema war der Wohnraum. Angesichts der hohen Miet- und Immobilienpreise, die viele Menschen stark belasten, wurde klar, dass neue Lösungen gefragt sind. Landrätin Harms sprach sich für den Bau von Mehrfamilienhäusern und die Sanierung älterer Gebäude aus, um den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum zu decken. Auch Keno Kreklau, Erster Vorsitzender der Kreislandjugendgemeinschaft Ammerland, stellte den Wunsch vieler junger Menschen nach einem Eigenheim in den Vordergrund. Einfamilienhäuser sind heutzutage jedoch nicht mehr die nachhaltigste Option, befand Prof. Dr.-Ing. Jan Matthias Stielike von der Jade Hochschule und plädierte für mehrgeschossige Gebäude.
Die Herausforderung des Wohnraums
Wohnen ist ein existenzielles Grundbedürfnis und ein drängendes gesellschaftspolitisches Thema, das auch auf nationaler Ebene an Bedeutung gewinnt. Laut Statista ist Deutschland das Mieterland Nummer eins in der EU, mit einem hohen Anteil an Mietern. Die Wohnkosten belasten viele Mieter:innen, insbesondere in dichtbesiedelten Ballungsräumen, wo die Mietpreise ein kritisch hohes Niveau erreicht haben. Rund 25,7 Prozent des verfügbaren Haushaltseinkommens fließen in die Wohnkosten, während etwa 13,6 Prozent der Haushalte von Wohnkostenüberlastung betroffen sind.
Die aktuelle Diskussion in Ammerland zeigt, dass auch hier im ländlichen Raum der günstige Wohnraum knapp geworden ist. Vorschläge zur Verbesserung der Situation umfassen unter anderem die Senkung von Bau- und Parkplatzauflagen sowie die Bereitstellung kostengünstiger Grundstücke, um die Entstehung von bezahlbarem Wohnraum zu fördern.
Bewegung und Mobilität
Ein weiteres Thema der Veranstaltung war die Mobilität. Während das Auto nach wie vor das Hauptverkehrsmittel bleibt, nehmen die Radfahrer:innenzahlen zu. Die Teilnehmenden stimmten überein, dass sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder notwendig sind, um diesen Trend zu unterstützen. Marco Buschmann, Vorsitzender des Ortsbürgervereins Westerstede, hob die Notwendigkeit hervor, auch in den zentralen Lagen den Einzelhandel zu fördern, da wenig frequentierte Ortskerne die Attraktivität der Region mindern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Thema Wohnraum im Ammerland viele Facetten hat. Die Bedürfnisse junger Menschen nach Eigenheimen, die Herausforderung des Wohnraummangels und die Bedeutung der Mobilität müssen Hand in Hand angegangen werden. Die Diskussion zeigt, dass Veränderung nicht nur wünschenswert, sondern auch dringend notwendig ist, um die hohe Lebensqualität im Ammerland zu sichern.