Glanzstück Ammerland: Schlosskapelle eröffnet nach aufwändiger Sanierung!
Die restaurierte Schlosskapelle Ammerland feierte ihre Wiedereröffnung am 25.09.2025 nach umfangreicher Sanierung durch engagierte Unterstützer.

Glanzstück Ammerland: Schlosskapelle eröffnet nach aufwändiger Sanierung!
Die Ammerlander Schlosskapelle, ein stattlicher Sakralbau aus dem 17. Jahrhundert, hat nach Jahren des Verfalls jetzt einen neuen Glanz erhalten. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, wurde die Kapelle, die in den 1970er-Jahren regelrecht von der Natur zurückerobert wurde, nun endlich saniert. Im Dach ragte einst ein Baum empor, und der Zugang zur Kapelle war zwar vorhanden, doch nur auf dem Gelände der damaligen Schlosseigentümer möglich.
Ein Meilenstein für diesen Ort war die unermüdliche Initiative des Ostuferschutzverbands unter der Leitung von Ursula Scriba. Über mehr als zwei Jahrzehnte hinweg setzten sich die Beteiligten für die Restaurierung ein, die nun zum vollen Erfolg wurde. Am letzten September-Wochenende zelebrierte Pfarrer Martin Kirchbichler einen festlichen Gottesdienst zur Wiedereröffnung. Interessierte können die Kapelle nun besichtigen, allerdings nur nach vorheriger Anmeldung über die Website des Ostuferschutzverbands.
Eine eigenwillige Gestaltung
Die Wiedereröffnung brachte viele Neuerungen mit sich. Regina Wagner wurde als neue Mesnerin benannt, und ihrem Mann, einem Schreinermeister, ist es zu verdanken, dass eine neue Holztreppe zur Verfügung steht, die den Zugang zur Kapelle zusätzlich erleichtert. Besucher treten über die Sakristei ein und gelangen in den neu gestalteten Innenraum. Josef Wagner hat sich ebenfalls engagiert und Holzbänke nach historischem Vorbild aus dem 19. Jahrhundert hergestellt. Besonders bemerkenswert ist die nun sichtbare, restaurierte Sternendecke, die mit moderner LED-Beleuchtung ausgestattet wurde.
Die Seitenfenster haben eine Frischzellenkur erhalten, nachdem die Originale leider nur noch in Bruchstücken vorhanden waren. Ein neues Fenster, das die Heiligen Drei Könige zeigt, wurde vom Künstler Bernd Nestler gestaltet. Zudem wurde der Hochaltar von Martin Maier aufwändig restauriert, wobei Teile zuvor in einer Werkstatt eingelagert waren.
Finanzielle Unterstützung und historische Wurzeln
Die Finanzierung dieser aufwendigen Arbeiten war ein Gemeinschaftswerk. Spenden von der Familie von Laßberg, der Meitinger Stiftung, sowie Unterstützungen durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, den Bezirk Oberbayern, das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen und die Gemeinde Münsing führten zu einer Gesamtinvestition im sechsstelligen Bereich.
Die Kapelle steht im Kontext des geschichtsträchtigen Schloss Ammerland, das am Starnberger See im Ortsteil Münsing thront. Laut der Wikipedia ist es ein denkmalgeschützter Bau, der im 16. Jahrhundert entstand, während das Neue Schloss um 1685 im barocken Stil erbaut wurde. Die Anlage, die zuerst im Privatbesitz war, umfasst auch den Kassettendecken-typischen Innenraum der Kapelle und hat eine lange Geschichte, die bis zur bayerischen Hochadeligen Dynastie zurückreicht.
Die Rolle der Denkmalpflege
Die Restaurierung der Kapelle ist ein hervorragendes Beispiel für die Kompetenz und das Engagement der bayerischen Denkmalpflege. Die Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege bietet über 100 Jahre Erfahrung in der Erhaltung von Denkmälern und deren geschichtlicher Überlieferung. Ihre Herausforderungen sind vielfältig, von der Konzeption bis zur Dokumentation der Restaurierungsarbeit.
Ein Empfang mit etwa 60 Gästen im Schlossgarten krönte die Feierlichkeiten zur Wiedereröffnung. So bleibt die Ammerlander Schlosskapelle nicht nur ein Zeugnis der Geschichte, sondern wird auch für viele künftige Generationen zugänglich sein. Das ist doch ein Grund zum Feiern!