Kreisumlage steigt: Windparks im Ammerland sorgen für Aufregung!
Ammerland beschließt Erhöhung der Kreisumlage und Windpark-Ausweisung; Bürgerbeteiligung startet im Dezember 2025.

Kreisumlage steigt: Windparks im Ammerland sorgen für Aufregung!
Die aktuellen Entwicklungen im Ammerland zeigen, dass sich sowohl politische als auch umwelttechnische Entscheidungen im Landkreis an bahnbrechenden Herausforderungen orientieren. Der Kreistag hat kürzlich eine Erhöhung der Kreisumlage um 2,25 Prozentpunkte beschlossen, was zusätzliche vier Millionen Euro in die Kassen des Landkreises spült. Dies wurde notwendig, um Steuererhöhungen in den Gemeinden vorzubeugen. Doch damit nicht genug: Der Landkreis sieht sich auch der aufwendigen Aufgabe gegenüber, mindestens 1,29 Prozent seiner Gesamtfläche bis 2032 für Windkraft auszuwiesen. Dies wurde mit großer Mehrheit im Kreistag beschlossen, allerdings blieben einige Mitglieder bei der Abstimmung neutral.
Wie nwzonline.de berichtet, soll die Öffentlichkeit vom 15. Dezember bis 26. Januar an der Planung beteiligt werden. Hierbei können Bürger Einwendungen zu den festgelegten Windpark-Gebieten vorbringen, wobei naturschutzfachliche Belange, das Wohnumfeld und mögliche Flächenkonflikte im Vordergrund stehen werden. Ganz besonders in der Diskussion steht die Einplanung von Moorflächen, die bisher umstritten ist. Der Umweltdezernent, Dr. Thomas Jürgens, warnt vor einer „Super-Privilegierung“, sollte der Landkreis nicht ausreichend Fläche für Windkraft ausweisen.
Windparks und ihre Rolle
Die Beteiligung an der Energiewende, vor allem durch Windkraft und Photovoltaik, rückt für die Kommunen immer mehr in den Fokus. Laut grantthornton.de spielen sie eine Schlüsselrolle in der Ausweisung geeigneter Flächen und der Erteilung nötiger Genehmigungen. Der Windenergieflächenbedarfsgesetz (WindBG), das seit Februar 2023 in Kraft ist, verfolgt das ambitionierte Ziel, zwei Prozent der Bundesfläche für Windkraftanlagen zu reservieren. Gleichzeitig wird die finanzielle Beteiligung für die Kommunen verbessert, um eine akzentuierte Planung zu ermöglichen.
Die finanzielle Lage des Landkreises bleibt jedoch angespannt. Nach Angaben aus dem Kreistag könnte er bis 2032 mit einem Defizit von bis zu 100 Millionen Euro konfrontiert sein. Kreis-Kämmerer Thomas Kappelmann bringt damit die Sorgen der Kommunen auf den Punkt, die sich eventuell gezwungen sehen, erneut die Steuern anzuheben oder Ausgaben zu kürzen.
Die Bedeutung der erneuerbaren Energien
Wie die Heinrich-Böll-Stiftung aufzeigt, hat sich der Anteil der Erneuerbaren im deutschen Stromnetz in den letzten zwei Jahrzehnten mehr als verfünffacht. 2024 beispielsweise stammen rund 60 Prozent des eingespeisten Stroms aus erneuerbaren Quellen. In Ammerland könnte durch die Windparks nicht nur der Ausbau der Erneuerbaren Energien gefördert werden, sondern auch mögliche Einnahmen für die Gemeinden generiert werden. Diese könnten frei verwendet werden, etwa für Bauarbeiten oder Sanierungen, was für die kommunale Entwicklung von enormer Bedeutung ist.
Zusätzlich müssen Betreiber neuer Windkraft- und Solaranlagen auch finanzielle Mittel an die Kommunen zahlen. Diese Zahlungen ermöglichen eine zusätzliche finanzielle Basis, um kommunale Projekte zu finanzieren. Es wird erwartet, dass diese CO2-neutralen Energiequellen nicht nur zur Reduzierung der Emissionen beitragen, sondern auch wirtschaftliche Vorteile für die Gemeinden bringen, indem sie energieintensive Unternehmen anziehen.
Der Weg für die Energiewende ist somit klar: Es ist ein Balanceakt zwischen ökologischen Zielen, finanziellen Sorgen und der Einbindung der örtlichen Bevölkerung. Ob die Gemeinden und der Landkreis diese Herausforderungen gemeinsam meistern können, bleibt spannend zu beobachten.