Schock im Jugendfußball: Trainer im Kreis Aurich unter schwerem Verdacht!

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Schwere Vorwürfe gegen einen Jugendtrainer im Landkreis Aurich: Spieler berichten von Missbrauch und Gewalt im Fußball.

Schwere Vorwürfe gegen einen Jugendtrainer im Landkreis Aurich: Spieler berichten von Missbrauch und Gewalt im Fußball.
Schwere Vorwürfe gegen einen Jugendtrainer im Landkreis Aurich: Spieler berichten von Missbrauch und Gewalt im Fußball.

Schock im Jugendfußball: Trainer im Kreis Aurich unter schwerem Verdacht!

Im deutschen Nachwuchsfußball stehen die alarmierenden Vorwürfe gegen einen Jugendtrainer aus dem Landkreis Aurich im Fokus. Er soll Spieler sexuell belästigt sowie körperlich misshandelt haben, was vor allem durch die Schilderungen eines 16-jährigen Spielers namens Marc* ans Licht kam. Dieser brach zusammen, nachdem er elf Kilometer in der prallen Sonne joggen musste, und berichtete von massiven Strafen und einem Gefühl ständiger Kontrolle durch den Trainer. Marc’s Mutter, Jasmin*, beschreibt die schauderhafte Atmosphäre, die der Trainer geschaffen hatte, in der Angst und Isolation vorherrschten. Nach einem Vertrauensbruch zögerten sie nicht, Anzeige bei der Polizei zu erstatten, was die Spirale ins Rollen brachte. Der Verein reagierte umgehend und trennte sich von dem Trainer, während der Niedersächsische Fußballverband (NFV) ihn für die Dauer des Verfahrens von allen Tätigkeiten im Fußball ausschloss und rechtliche sowie psychologische Unterstützung für Betroffene anbot. Die Ermittlungen der Polizei wurden im Mai 2025 abgeschlossen und die Akten liegen nun bei der Staatsanwaltschaft Aurich.

Doch wie groß ist das Problem von Gewalt im Jugendfußball wirklich? Eine erschreckende Untersuchung von CORRECTIV und 11FREUNDE zeigt, dass seit 2020 in Deutschland mindestens 37 strafrechtliche Ermittlungsverfahren wegen Gewaltdelikten gegen Minderjährige eingeleitet wurden, und das betrifft zumindest 130 Geschädigte, deren Geschichten in über tausend Taten dokumentiert sind. Die Dunkelziffer ist dabei als äußerst hoch zu schätzen. Eine Umfrage ergab, dass 63 Personen aus Niedersachsen von eigenen Gewalterfahrungen im Jugendfußball berichteten, was auf ein nachdrückliches und systematisches Desaster in vielen Vereinsstrukturen hinweist. Laut diesen Berichten handelt es sich häufig um sexualisierte Gewalt, die im Machtgefälle zwischen Trainern und Jugendlichen verankert ist.

Das Ausmaß des Missbrauchs

Die Recherchen decken auf, dass zahlreiche Täter, häufig Trainer, in der Vergangenheit wiederholt gewalttätig wurden, ohne dass sie bestraft oder aus dem Verkehr gezogen wurden. Leichtere Vorfälle wie Mobbing oder Gewalt in Form von Schlägen, Erniedrigungen und Essensentzug werden häufig nicht ausreichend geahndet. Schwere Taten sind in den letzten Jahren immer wieder in den Schlagzeilen, wie ein Fall vor dem Landgericht Essen zeigt, wo einem ehemaligen Trainer schwerer sexueller Missbrauch in 153 Fällen vorgeworfen wird. Dieser Prozess ist nur die Spitze des Eisbergs. Der DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann hat bereits angeprangert, dass mehr getan werden muss, um zukünftige Vorfälle zu verhindern, unter anderem durch informelle Nachfragen bei Trainerbewerbungen.

Die gesellschaftliche Ignoranz gegenüber diesen Vorfällen ist besorgniserregend. In einer Situation, in der es um die Sicherheit von über 2,4 Millionen Kindern und Jugendlichen in deutschen Fußballvereinen geht, muss klar werden, dass die Stimmen der Betroffenen Gehör finden müssen. Die zunehmenden Berichte über sexualisierte Gewalt und andere Formen der Brutalität machen deutlich, dass ein Umdenken notwendig ist. NWZonline berichtet, dass es eine Mauer des Schweigens gibt, die nur aufgebrochen werden kann, wenn Betroffene ermutigt werden, ihre Erfahrungen zu teilen.

Zusammengefasst zeigt sich, dass der Jugendfußball nicht nur ein Ort für sportliche Entfaltung, sondern auch ein Nährboden für Missbrauch und Gewalt ist. Die aktuelle Debatte, angestoßen durch die Vorfälle in Aurich und die umfassenden Recherchen, muss genutzt werden, um das Bewusstsein zu schärfen, Missstände zu benennen und endlich eine nachhaltige Veränderung herbeizuführen.