Beerdigungsschiff vor Juist gestrandet: Seenotretter im Einsatz!

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Ein Beerdigungsschiff ist vor Juist auf einer Sandbank festgefahren. Seenotretter brachten Passagiere in Sicherheit.

Ein Beerdigungsschiff ist vor Juist auf einer Sandbank festgefahren. Seenotretter brachten Passagiere in Sicherheit.
Ein Beerdigungsschiff ist vor Juist auf einer Sandbank festgefahren. Seenotretter brachten Passagiere in Sicherheit.

Beerdigungsschiff vor Juist gestrandet: Seenotretter im Einsatz!

Vor der idyllischen Insel Juist kam es heutemittag zu einem unerwarteten Zwischenfall auf dem Wasser. Ein Beerdigungsschiff namens „Aegir“ ist auf einer Sandbank im Seegatt zwischen Norderney und Juist festgefahren. Gegen 13.45 Uhr informierte das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen über die missliche Lage des Schiffes, das mit insgesamt zehn Menschen an Bord unterwegs war. Da der Wind mit bis zu vier Beaufort (bis zu 28 km/h) blies und ein starker Ebbstrom das Schiff gegen die Küste drückte, waren die Freischleppversuche, auch mit Unterstützung einer Fähre, schon bald gescheitert. Die „Aegir“ lag so hoch auf Sandbank, dass eine Selbstbefreiung nicht möglich war.

Um sicherzustellen, dass alle Menschen an Bord wohlauf sind, entschieden sich die Seenotretter, sieben Passagiere und ein Besatzungsmitglied von dem Havaristen zu bergen. Zwei Besatzungsmitglieder blieben an Bord, während die geretteten Passagiere an den Seenotrettungskreuzer EUGEN übergeben wurden und sicher in den Hafen von Norddeich gebracht wurden. Die Seenotretter der WILMA SIKORSKI übernahmen die Bergung auf der Sandbank, wo auch zwei weitere Schiffe tatkräftig im Einsatz waren. Freischleppversuche waren aus Sicherheitsgründen zunächst nicht von Erfolg gekrönt, denn die Strömung war einfach zu stark.

Ein weiterer Rettungsversuch in der Nacht

Am Abend unternahmen die Seenotretter einen neuen Versuch, das schwer fällig gewordene Schiff zu befreien. Leider blieb auch dieser Versuch erfolglos. „Die Schleppleine brach, und die Schiffe konnten aufgrund der Ebbe nicht an das Havaristen herankommen“, erklärte ein Sprecher der Seenotretter. Ein neuer Versuch mit auflaufendem Wasser in der Nacht ist bereits in Planung. Vorab lagen allerdings keine Informationen über mögliche Schäden am Schiff vor.

Solche Einsätze sind nicht nur auf Norddeutschland beschränkt. Weltweit setzen sich Organisationen für die Rettung von Menschen in Seenot ein. Ein Blick auf die zivile Seenotrettung zeigt, wie wichtig es ist, die flächendeckende und koordinierte Rettungsarbeit zu unterstützen. Seit 2015 haben zivile Organisationen über 175.000 Menschen aus dem Wasser gerettet, während sich die politischen Rahmenbedingungen in Europa zunehmend verschärfen. Die Zusammenarbeit mit autoritären Regimen und die fehlende europäisch koordinierte Seenotrettung tragen zur Zunahme von Todesfällen im Mittelmeer bei.

Die Forderungen von Organisationen wie United4Rescue und Sea-Watch lauten daher klar: Es braucht ein staatlich koordiniertes und voll finanziertes Rettungsprogramm im Mittelmeer, um den Menschen tatsächlich Schutz zu gewähren und nicht nur auf bloße Abschottung zu setzen.

Die aktuelle Situation vor Juist erinnert uns daran, wie wichtig der Einsatz der Seenotretter ist und wie stark die Unterstützungsbasis für zivile Seenotrettung wachsend ist. Diese Einsätze sind nicht nur eine Frage des Überlebens, sondern auch der Menschlichkeit und des Schutzes unserer Mitmenschen auf See.