Warnung vor Oker-Wattwanderung: Giftiger Schlamm gefährdet Gesundheit!

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In Braunschweig wird vor riskanten Wattwanderungen im Oker-Flussbett gewarnt, da schadstoffbelasteter Schlamm sichtbar ist.

In Braunschweig wird vor riskanten Wattwanderungen im Oker-Flussbett gewarnt, da schadstoffbelasteter Schlamm sichtbar ist.
In Braunschweig wird vor riskanten Wattwanderungen im Oker-Flussbett gewarnt, da schadstoffbelasteter Schlamm sichtbar ist.

Warnung vor Oker-Wattwanderung: Giftiger Schlamm gefährdet Gesundheit!

In Braunschweig macht ein Vorschlag die Runde, der für viel Aufregung sorgt: Wattwanderungen im Oker-Flussbett. Diese Idee kam durch die aktuell abgesenkte Oker, die aufgrund von Arbeiten am Wendenwehr und Petriwehr sichtbar wurde. Obwohl das Bild des freigelegten Flussbettes verlockend wirkt, warnt die Stadt eindringlich vor dieser Unternehmung. Warum? Nun, die Belastungen durch Schwermetalle aus jahrhundertelangem Bergbau und Industrialisierung im Harz sind besorgniserregend.

Die Proposition, durch die Oker zu wandern, stößt vielerorts auf Skepsis. Die Stadt hat die Bürger:innen tatsächlich darum gebeten, Abstand zu halten. „Da sollten wir besser die Füße still halten“, ist man sich einig. Der Grund ist nicht nur die Tatsache, dass der Oker-Schlamm kontaminiert ist; auch Müll, der häufig im Fluss landet, birgt Gefahren für Verletzungen.

Schwermetallbelastung im Fokus

Noch alarmierender ist die Tatsache, dass über 1000 Jahre Bergbau im Harz eine erhebliche Schadstoffbelastung in den Flussauen, insbesondere der Oker, hinterlassen haben. Dazu gehört eine hohe Konzentration an Schwermetallen wie Blei, Cadmium, Arsen, Kupfer und Zink, die auch für die Tierwelt eine Bedrohung darstellen können. Laut der Stadt sind vor allem Kinder und landwirtschaftlich genutzte Flächen betroffen, weshalb die Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie sowie der Niedersächsischen Landwirtschaftskammer besonders wichtig ist, um betroffene Gebiete zu identifizieren und zu kennzeichnen.

Fachleute haben eine Karte der belasteten Gebiete erstellt, die auf verschiedenen Untersuchungen basiert. Eine der wichtigsten Erkenntnisse betrifft die Cadmiumkonzentration, die als Kriterium für die Abgrenzung der gefährdeten Flächen dient. Die Umsetzung dieser Informationen in lokale Bodenplanungsgebietsverordnungen fand bereits statt.

Kritische Lasten und ihre Bedeutung

Ein weiteres Thema, das im Zusammenhang mit den Schwermetallen steht, sind die sogenannten „Critical Loads“. Diese bewerten, welche Menge an Metallen in zugelassenen Zeiträumen in ein Ökosystem eingetragen werden darf, ohne dass langfristige negative Wirkungen zu befürchten sind. Bei einer Überschreitung dieser Werte steigt das Risiko für Umweltprobleme, wie beispielsweise eine Verschlechterung der Nahrungsmittel- und Trinkwasserqualität. Diese Critical Loads müssen regelmäßig aktualisiert werden, um den sich ändernden Bedingungen anzupassen.

In Deutschland wurden Critical Loads für acht verschiedene Metalle ermittelt, und die Grenzen für Blei und Quecksilber sind bereits großflächig dokumentiert. Dies betrifft nicht nur die Ökosysteme, sondern hat auch direkte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, da Schwermetalle meistens über Nahrung und Trinkwasser aufgenommen werden.

In Anbetracht dieser Informationen wird klar: Die Idee einer Wattwanderung mag auf den ersten Blick aufregend klingen, doch ist sie mit erheblichen Risiken verbunden. Es ist besser, die Innovative im Kopf als die Füße in den kontaminierten Oker zu stecken.

Quellen:

News38 berichtet, dass …
Braunschweig.de informiert über …
Umweltbundesamt erläutert …