Kampf um Amazonas: Indigene Völker sind die wahren Hüter der Erde!
Entdecken Sie die Rolle indigener Völker in der Biodiversitätserhaltung und deren Herausforderungen im Kontext des Klimawandels.

Kampf um Amazonas: Indigene Völker sind die wahren Hüter der Erde!
In den letzten Jahren rückt eine Ausstellung in Paris besonders in den Fokus, die die Stimmen der indigenen Völker Amazoniens hörbar macht. In der Schau „Amazônia – Créations et futurs autochtones“ im Musée du Quai Branly Jacques Chirac wird eine Weltansicht präsentiert, die nicht nur von den indigenen Gemeinschaften geteilt wird, sondern auch die Philosophie des südafrikanischen Ubuntu reflektiert: „Ich bin, weil du bist. Ich existiere, weil alles existiert.“ Dies legt die Basis für eine tiefergehende Auseinandersetzung mit der Interdependenz aller Lebensformen, wie Le Temps aufzeigt.
Doch die Herausforderungen, vor denen diese Völker stehen, sind gewaltig. Nach einem Bericht der Vereinten Nationen stellen indigene Völker nur etwa 6 Prozent der Weltbevölkerung, bewahren jedoch über 80 Prozent der verbleibenden Biodiversität unseres Planeten. Tragischerweise erhalten sie weniger als 1 Prozent der internationalen Mittel zur Bekämpfung des Klimawandels. Diese ungleiche Verteilung wird durch mangelnde Vertretung und Partizipation an entscheidenden politischen Initiativen verstärkt, wie in dem UN-Bericht festgehalten wird. Hindou Oumarou Ibrahim, ehemalige Präsidentin des UN-Gremiums zu indigenen Fragen, betont, dass diese Gemeinschaften nicht nur passive Opfer sind, sondern aktive Hüter einer wichtigen natürlichen Welt.
Die Rolle der indigenen Gemeinschaften
Die indigenen Völker sind nicht nur kulturell reich, sondern auch unverzichtbar für die Erhaltung und Wiederherstellung der Biodiversität. Ihr traditionelles Wissen zur nachhaltigen Landnutzung spielt dabei eine wesentliche Rolle. Wie eine Studie zeigt, sorgt das Wissen um Rotationsweidehaltung und andere nachhaltige Praktiken dafür, dass zahlreiche Ökosysteme gesund bleiben und gedeihen. Doch diese positiven Ansätze sind bedroht durch das, was als „grünes Ressourcen-Akkaparement“ bezeichnet wird. Das betrifft nicht nur Landakquisitionen für Biokohlenstoffsequestrierung und erneuerbare Energien, sondern auch den Ökotourismus – all das geschieht oft ohne das Einverständnis der betroffenen Gemeinschaften. Über 50 Prozent der Mineralien, die für die grüne Technologie benötigt werden, befinden sich zudem auf indigenem Gebiet, was das Risiko von Vertreibungen und Umweltzerstörung erhöht, wie CIDSE in einem Policy Brief erläutert.
Die Folgen dieser einschneidenden Veränderungen sind besonders fatal für die Frauen der indigenen Gemeinschaften, die oft die Hauptverantwortung für die Ernährungssicherheit und den Erhalt von Traditionen tragen. Ihre Rolle als Wissensbewahrerinnen und als Säulen der Resilienz ist entscheidend, wenn es darum geht, die lokalen Strategien zur Anpassung an den Klimawandel zu entwickeln.
Forderungen an die Politik
Um die Rechte der indigenen Völker zu schützen, sind grundlegende Schritte erforderlich. Der UN-Bericht empfiehlt die Schaffung von Finanzmechanismen, die direkt in die Hände der indigenen Gemeinschaften gelegt werden, sowie die Anerkennung ihrer Governance-Systeme. Dies ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch eine Notwendigkeit für den Erhalt der Biodiversität und damit der natürlichen Lebensgrundlagen {Le Temps](https://www.letemps.ch/culture/au-musee-du-quai-branly-inventer-d-autres-recits-avec-les-peuples-autochtones-d-amazonie).
In einer Zeit, in der der Klimawandel und der Verlust von Biodiversität zu den drängendsten globalen Herausforderungen zählen, muss die Stimme der indigenen Völker gehört werden. Allerorts gilt es, den Dialog zu fördern und Lösungen zu finden, die alle Stakeholder einbeziehen. Nur so lässt sich der drohenden ökologischen Katastrophe begegnen und eine gerechte gemeinsame Zukunft gestalten.