Schützen Sie sich! Vortrag zur Bekämpfung von Internetkriminalität in Celle

Schützen Sie sich! Vortrag zur Bekämpfung von Internetkriminalität in Celle
Die Internetkriminalität hat längst auch unsere Regionen erreicht und ist zu einem ernsthaften Problem geworden. In Deutschland steigen die Zahlen jährlich, und betroffen sind sowohl die Industrie als auch zahlreiche private Haushalte. Allein in Celle gibt es etwa 35 Anzeigen pro Tag, was die alarmierende Situation verdeutlicht. Die finanziellen Schäden und psychischen Belastungen für die Betroffenen sind häufig enorm. Cosima Bauer, die Beauftragte für Kriminalprävention der Polizeiinspektion Celle, wird am 19. Juni im KULTURTREFF-SPEZIAL in der Alten Töpferei über diese Thematik informieren und auf Gefahren wie den Enkeltrick sowie Schockanrufe eingehen. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, und es werden Spenden für den Verein „Kulturtreff auf dem Land e.V.“ erbeten. Anmeldungen sind über die E-Mail info@altetöpferei-jeversen.de möglich oder telefonisch unter 05146-1431.
Worauf sollten wir also achten? Einen klaren Fokus legt Bauer auf den Schutz im Internet, am Telefon, an der Haustür und unterwegs. Besonders ältere Menschen sind oft Zielscheibe von Betrügern, die sich als Verwandte oder Amtsträger ausgeben, um sie um ihr Geld zu bringen. Ein Grablicht für die schlechten Maschen sind in den letzten Jahren die sogenannten Enkeltricks und die Schockanrufe geworden. Laut stern.de werden regelmäßig Hunderttausende Euro von älteren Menschen an Betrügerbande überwiesen, und der Gesamtschaden beträgt im mehrstelligen Millionenbereich. Allein 2022 wurden in Deutschland 6.656 Fälle von Enkeltrick-Betrug registriert.
Gängige Betrugsmaschen
Wie funktioniert solch ein Betrug eigentlich genau? Oft geben sich Täter als Notlage aus und fordern Geldzahlungen, während sie international organisiert agieren. Kriminalhauptkommissar Sebastian Höhlich erklärt, dass die kriminellen Strukturen häufig aus Osteuropa stammen und die Täter in bis zu 25 Ländern aktiv sind. Ein besonders tragischer Fall verdeutlicht die Gefährlichkeit: Betrüger erbeuteten 220.000 Euro von einer Seniorin und 230.000 Euro von einem 88-Jährigen. Die Dunkelziffer der Fälle ist oft unbekannt, und die Polizei ist gefordert, internationale Zusammenarbeit zu fördern, wie jüngst bei einer Konferenz des Berliner LKA, an der Staatsanwälte und Kriminalbeamte aus 16 Bundesländern sowie verschiedenen europäischen Ländern teilnahmen.
Tipps zur Kriminalprävention
Die Polizei hat spezielle Materialien erstellt, um ältere Menschen zu schützen. Eine Broschüre im A5-Format mit 72 Seiten gibt Tipps und informiert über Gefahren wie falsche Polizeibeamte oder das Vortäuschen von Notlagen an der Haustür. Auch Vorgehensweisen wie falsche Gewinnversprechen am Telefon werden thematisiert. Zudem gibt es Empfehlungen zu Internetsicherheit und Warnungen vor Gefahren in sozialen Netzwerken sowie unterwegs, beispielsweise über Handtaschenraub oder Taschendiebstahl. Eine positive Nachbarschaftskultur und das Achten auf befreundete Nachbarn können ebenfalls hilfreich sein, um sich gegenseitig zu unterstützen.
Die Initiative zum Schutz älterer Menschen hat auf jeden Fall hohe Priorität. Informationen über Nothilfe bieten die Opferhilfeeinrichtung WEISSER RING sowie die Polizeiberatungsstellen, die die Materialien kostenlos zur Verfügung stellen. Auf polizei-beratung.de gibt es zudem weitere Hilfsmittel und Adressen für ratlose Bürger.
Es liegt an uns allen, die Augen offen zu halten und Informationen weiterzugeben. Nur so können wir gemeinsam sicher im Alltag leben und uns gegen die Gefahren des Internets und der realen Welt wappnen.