Stadt Cloppenburg rettet St. Josefs-Krankenhaus: 2,67 Mio. Euro für Stabilität!

Cloppenburg plant umfassende Maßnahmen zur Stabilisierung des St. Josefs-Hospitals, um die medizinische Versorgung zu sichern.

Cloppenburg plant umfassende Maßnahmen zur Stabilisierung des St. Josefs-Hospitals, um die medizinische Versorgung zu sichern.
Cloppenburg plant umfassende Maßnahmen zur Stabilisierung des St. Josefs-Hospitals, um die medizinische Versorgung zu sichern.

Stadt Cloppenburg rettet St. Josefs-Krankenhaus: 2,67 Mio. Euro für Stabilität!

Die Stadt Cloppenburg packt an und handelt: Um die wirtschaftliche Stabilität des St. Josefs-Krankenhauses zu sichern, hat der Stadtrat in einer Sitzung am Montag einstimmig Maßnahmen beschlossen. Für ein Entgelt von 5.000 Euro erwirbt die Stadt einen Geschäftsanteil von 12,55 Prozent an der St. Josefs-Hospital Cloppenburg gGmbH, was ihr Mitspracherecht in zentralen wirtschaftlichen Fragen sichert. Doch das ist noch nicht alles: Die Stadt stellt zudem ein langfristiges Darlehen über 2,67 Millionen Euro bereit. Aber bevor diese Maßnahmen wirksam werden können, muss der Landkreis Cloppenburg zustimmen — hier plant man den Erwerb von zwei Anteilen (25,1 Prozent) für 10.000 Euro und ein Darlehen von rund 5,3 Millionen Euro.

Bürgermeister Neidhard Varnhorn macht klar, wie wichtig die medizinische Daseinsvorsorge in der Region ist. Er hebt hervor, dass die Probleme des Krankenhauses strukturelle Ursachen haben, die nicht einfach lokal gelöst werden können. Eine mögliche Schließung von Abteilungen oder gar des gesamten Krankenhauses würde die medizinische Versorgung in Cloppenburg und der Umgebung erheblich verschlechtern. Vor allem als größte Arbeitgeberin spielt das Krankenhaus eine zentrale Rolle für viele Familien und ist ein entscheidender Standortfaktor für Unternehmen in der Region.

Schutzschirmverfahren für nachhaltige Sanierung

In einem weiteren Schritt hat das St. Josefs-Hospital Cloppenburg einen Antrag auf Durchführung eines Schutzschirmverfahrens beim Amtsgericht Cloppenburg gestellt. Das Ziel ist die nachhaltige Sanierung und wirtschaftliche Stabilisierung der Einrichtung. Dabei wird die Geschäftsführung von den Sanierungsexperten Stefan Denkhaus und Friedemann Schade von der Kanzlei BRL unterstützt, während Dr. Rainer Eckert aus Hannover als vorläufiger Sachwalter fungiert, um die Interessen der Gläubiger zu vertreten. Geschäftsführer Andreas Krone betont die dringende Notwendigkeit dieser Sanierung, die sich aufgrund unzureichender Refinanzierung im Krankenhaussektor und steigender Kosten als unumgänglich erwiesen hat.

Die Auszahlung der Gehälter bis Ende Januar 2025 ist durch eine Vorfinanzierung des Insolvenzgelds der Agentur für Arbeit gesichert. Die Patientenversorgung läuft indes weiterhin wie gewohnt, ohne Einschränkungen bei geplanten stationären und ambulanten Eingriffen. Außerdem wird der Neubau des Krankenhauses planmäßig fortgeführt. In den kommenden Wochen arbeitet man an einem detaillierten Restrukturierungsplan, welcher in Abstimmung mit dem vorläufigen Gläubigerausschuss und der Mitarbeitervertretung erarbeitet wird.

Auswirkungen der Klinikreform 2025

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen gewinnt die anstehende Klinikreform 2025 weiter an Bedeutung. Diese Reform sieht die Einführung eines bundeseinheitlichen Leistungsgruppensystems in der Krankenhausplanung vor. Dies könnte auch auf das St. Josefs-Hospital Einfluss haben, denn das neue System ersetzt die wenig transparente bisherigen Planung. Die spezifischen Anforderungen an Personal, Ausstattung und Prozesse werden klarer definiert, und jede Klinik wird gefordert sein, sich strategisch neu aufzustellen. Hierbei könnten ressortübergreifende Synergien für die örtlichen Gesundheitsversorger entstehen.

Durch diese tiefgreifenden Veränderungen im Gesundheitswesen in Deutschland – darunter auch die Einführung von Vorhaltefinanzierung und die Konzentration auf bestimmte Leistungsgruppen – wird man die Versorgungslandschaft nachhaltig anpassen müssen. Gerade kleinere Krankenhäuser müssen sich verstärkt darauf einstellen, während größere Kliniken wie das St. Josefs-Hospital Schwerpunkte setzen und sich spezialisieren müssen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Maßnahmen der Stadt Cloppenburg und die Sanierungsversuche des St. Josefs-Krankenhauses in eine Zeit fallen, in der sich die gesamte Krankenhauslandschaft im Umbruch befindet. Die Verantwortlichen haben diesen Wandel erkannt und wollen mit einem auf Kooperation und struktureller Veränderung ausgerichteten Ansatz darauf reagieren. Hier bleibt abzuwarten, welche Fortschritte in den nächsten Monaten erzielt werden.

Weitere Informationen finden Sie unter OM-Online, SES Stiftung sowie Klinikmanagement Akademie.