Tötungsgenehmigung für Wolf in Cuxhaven: Gefahr für Weidetiere!
Im Landkreis Cuxhaven erteilt der NLWKN eine Ausnahmegenehmigung zur Tötung eines Wolfes wegen wiederholter Rissvorfälle.

Tötungsgenehmigung für Wolf in Cuxhaven: Gefahr für Weidetiere!
In der letzten Woche sorgte eine Ausnahmegenehmigung zur Tötung eines Wolfs im Landkreis Cuxhaven für reichlich Gesprächsstoff. Am 17. Oktober 2025 erteilte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) diese Genehmigung, die genau bis zum 3. November 2025 befristet ist. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber im Kern stehen mehrfach dokumentierte Rissvorfälle bei Rindern, die seit März 2025 im Landkreis Cuxhaven registriert wurden. Das Verwaltungsgericht Stade hatte in der letzten Woche einen Antrag einer Umweltvereinigung auf vorläufigen Rechtsschutz abgelehnt und damit die Genehmigung gestützt, die im Einklang mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen steht, die im Bundesnaturschutzgesetz festgelegt sind.
Doch was bedeutet dies konkret? Der NLWKN argumentierte, dass ohne die Genehmigung ernsthafte wirtschaftliche Schäden drohen könnten, was von den Richtern als nachvollziehbar erachtet wurde. Laut den Vorschriften des § 45 Abs. 7 BNatSchG können unter bestimmten Umständen Ausnahmen von den Schutzbestimmungen für den Wolf gemacht werden, wenn erhebliche wirtschaftliche Schäden abgewendet werden müssen. In diesem Fall fehle es nicht an den nötigen Voraussetzungen für eine solche Ausnahme. Das Gericht befand zudem, dass das Absehen von einer Anhörung der Naturschutzvereinigungen gerechtfertigt war, da Gefahr im Verzug war und mögliche Verzögerungen die Effektivität der Gefahrenabwehr mindern könnten.
Rissvorfälle und die nächsten Schritte
Die Genehmigung zum Abschuss basiert auf der Annahme, dass Wölfe nach einem Rissvorfall häufig wieder in die Herde eindringen und weitere Tiere angreifen. Insbesondere in der Woche nach einem solchen Vorfall besteht ein hohes Risiko neuer Angriffe. Dies unterstreicht die Dringlichkeit der Maßnahme. Auch das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht wies eine Beschwerde der Umweltvereinigung gegen die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Stade zurück, womit die Rechtsmäßigkeit der Genehmigung unterstrichen wurde.
Die strengen Regelungen zum Wolf in Deutschland beinhalten nicht nur Schutzmaßnahmen, sondern auch spezielle Vorschriften zur Handhabung von Rissvorfällen und dem Umgang mit Wolfs-Hybriden. So ist das Füttern und Anlocken von Wölfen ausdrücklich verboten – es sind also klare Grenzen gesetzt, um eine friedliche Koexistenz zu ermöglichen. Der Wolf selbst ist seit dem 31.08.1980 unter dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt, das mit den letzten Anpassungen im Jahr 2020 noch strenger gefasst wurde.
Ein Blick auf die Natur
Der Wolf symbolisiert nicht nur ein spannendes Kapitel in der Jagd- und Naturschutzgeschichte Deutschlands, sondern wirft auch Fragen zu unserer Beziehung zur Natur auf. Obwohl der Wolf nun mit gewissen Einschränkungen bejagt werden kann, bleibt die Frage nach der langfristigen Beeinflussung der Wolfspopulation und deren Rolle in unserem Ökosystem bestehen.
Jede Entscheidung, die im Namen des Naturschutzes getroffen wird, muss sorgfältig abgewogen werden, und wir dürfen nicht vergessen, dass der Wolf wieder ein Teil unserer heimischen Tierwelt ist. Diese Thematik ist nicht nur für Jäger, Landwirte und Naturschützer von Bedeutung, sondern beschäftigt uns alle im Hinblick auf unsere Verantwortung gegenüber der Natur.