Das geheime Grab von Fräulein Maria: Historische Entdeckung in Jever!

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Forscher untersuchen die Gruft unter Jever, um Fräulein Marias Verbleib zu klären, der letzten Herrscherin des Jeverlandes.

Forscher untersuchen die Gruft unter Jever, um Fräulein Marias Verbleib zu klären, der letzten Herrscherin des Jeverlandes.
Forscher untersuchen die Gruft unter Jever, um Fräulein Marias Verbleib zu klären, der letzten Herrscherin des Jeverlandes.

Das geheime Grab von Fräulein Maria: Historische Entdeckung in Jever!

In einer spannenden historischen Entdeckung haben Forscher unter der Stadtkirche von Jever die jahrhundertealte Gruft von Fräulein Maria von Jever untersucht. Der Verbleib dieser letzten selbstständigen Herrscherin des Jeverlandes, die vor 450 Jahren verstarb, war bis dato unklar und ihr Begräbnis fand nicht öffentlich statt. Laut Stern nehmen Experten an, dass sich Marias Überreste etwa 2,4 Meter tief unter dem Edo-Wiemken-Denkmal befinden. Diese Gruft war seit dem 18. Jahrhundert nicht mehr zugänglich und wurde nun für weitere Forschungen freigelegt.

Die besagte Gruft misst ungefähr drei Quadratmeter und hat ein niedriges Gewölbe. Bei der Öffnung fanden die Forscher fünf Särge, die auf Kanteisen gelagert waren. Darunter befand sich ein größerer Sarg für eine erwachsene Person sowie vier kleinere Sammelsärge. Die Särge sind stark verfault, aber das Team konnte einige Stoffe und Knochen bergen; bemerkenswerterweise wurden auch viele Haare gefunden, die der DNA-Analyse dienen könnten. Dies könnte entscheidende Hinweise auf Marias Abstammung und mögliche Verwandte liefern.

Einblick in die vergangenen Zeiten

Fräulein Maria ist eine faszinierende Figur der Geschichte. Im 16. Jahrhundert führte sie das Jeverland zu einer selbstständigen Herrschaft und erhielt im Jahr 1536 die Stadtrechte. Diese bemerkenswerte Herrscherin förderte nicht nur Handel und Bildung, sondern ließ auch Küstengebiete eindeichen und ein Lateinschule gründen. Ihr unermüdlicher Einsatz für die Unabhängigkeit des Jeverlandes gegen rivalisierende Häuptlinge aus Ostfriesland ist besonders bemerkenswert. Vor ihrem Tod verfügte sie, dass das Jeverland an den Grafen von Oldenburg übergehen sollte, um eine Übernahme durch die Ostfriesen zu verhindern.

Die Gruft könnte auch ein Familiengrab sein, da in den kleinen Särgen möglicherweise die Überreste von Marias Mutter und Geschwistern liegen. Das Edo-Wiemken-Denkmal, das über der Gruft errichtet wurde, ist ein herausragendes Beispiel niederländischer Renaissancekunst. Es wurde von Fräulein Maria in Auftrag gegeben als Gedenken an ihren Vater.

Der Wandel der Anrede

Im Zuge dieser historische Recherchen wird auch deutlich, dass der Begriff „Fräulein“ heute in einem ganz anderen Licht gesehen wird. Obwohl die Anrede früher ganz normal war, wird sie mittlerweile oft als unhöflich oder sogar beleidigend empfunden, insbesondere wenn sie Frauen anspricht, die man nicht kennt. Die feministische Bewegung hat seit den 1970ern darauf hingewiesen, dass die Verwendung des Diminutivs „Fräulein“ den Status von Frauen herabsetzt und sie in eine abhängigere Rolle drängt.

Dieser Wandel im Verständnis und Gebrauch der Anrede reflektiert einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Umbruch, der auch im Kontext von Fräulein Marias Leben ein spannendes Licht auf Frauenfragen wirft. Das historische Erbe, das sie hinterlassen hat, und die anstehenden Sanierungen der Gruft unterstreichen, wie wichtig es ist, die Vergangenheit zu bewahren und gleichzeitig zukunftsorientiert zu denken. Nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten sollen die Überreste von Fräulein Maria und möglicherweise auch ihrer Familie in die Gruft zurückgebracht werden.