Göttingen: Ausgesetzter Welpe aus problematischem Wohnblock gerettet!
In Göttingen wurde ein Malteser-Welpe aus einer Papiertonne gerettet. Er stammt vermutlich aus einem problematischen Wohnblock.

Göttingen: Ausgesetzter Welpe aus problematischem Wohnblock gerettet!
In Göttingen hat ein Malteser-Welpe, der vor kurzem in einer Papiertonne gefunden wurde, für Aufregung gesorgt. Der kleine Kerl war in einem besorgniserregenden Zustand – stark geschwächt und mit einem verklebten Auge. Das Tierheim Duderstadt hat ihn aufgenommen und behandelt, um seine entzündeten Ohren und die allgemeine Schwäche zu kurieren.
Die Herkunft des Welpen ist noch unsicher. Das Tierheim vermutet, er stamme aus einem problematischen Wohnblock in der Groner Landstraße. Dieser Wohnblock kämpft seit Jahren mit schlechten Bedingungen und wird immer wieder in den Nachrichten erwähnt. Eine Mitarbeiterin der örtlichen Entsorgungsbetriebe hat sogar Interesse gezeigt, den kleinen Welpen zu adoptieren. Bislang ist der Welpe bereits der 20. Hund, der in diesem Jahr aus dem Stadtteil gerettet wurde, wobei es sich meist um kleine, weiße Rassen wie Havaneser oder Malteser handelt.
Ein weit verbreitetes Problem
Der Fall in Göttingen wirft ein Schlaglicht auf das größere Problem des illegalen Tierhandels in Deutschland. Laut dem Deutschen Tierschutzbund wurden im Jahr 2023 mindestens 731 Tiere in 221 Fällen illegal gehandelt, wobei die Dunkelziffer wahrscheinlich noch höher liegt. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Hunden, die oft viel zu früh von ihrer Mutter getrennt und unter tierschutzwidrigen Bedingungen aufgezogen werden.
Fälle wie dieser sind keine Einzelfälle. Land und Tierheime kämpfen tagtäglich mit den Folgen des illegalen Handels, der nicht nur das Wohl der Tiere gefährdet, sondern auch die finanziellen Ressourcen der Tierheime enorm beansprucht. 2023 kostet die Betreuung der beschlagnahmten Tiere die Heime durchschnittlich 25 Euro pro Tag.
Neue EU-Verordnung im Anmarsch
Um solchen Zuständen entgegenzuwirken, hat die EU eine neue Verordnung beschlossen, die den illegalen Tierhandel eindämmen soll. Dabei werden einheitliche Regeln für Zucht und Verkauf von Haustieren eingeführt. Ein wesentlicher Aspekt dieser Vorschrift ist die gute Nachverfolgbarkeit der Herkunft von Hunden und Katzen. Die EU-Reform sieht unter anderem eine Chip-Pflicht für die beiden Tierarten vor und erlaubt Online-Verkäufe nur dann, wenn der Anbieter eindeutig identifizierbar ist.
Doch Tierschutzorganisationen kritisieren die Regelung als unzureichend und fordern ein umfassendes Verbot des Onlinehandels mit Tieren, ausgenommen von seriösen Tierheimen. Zudem wird darauf gedrängt, die gesetzlichen Vorgaben gegen das Kupieren von Körperteilen und die Zucht von gesundheitlich belastenden Merkmalen strenger einzuhalten.
Der Fall des in Göttingen gefundenen Welpen verdeutlicht, wie dringend Handlungsbedarf besteht. Die Forderungen nach mehr Schutz für Tiere sowie eine umfassende Regulation des Heimtierhandels werden immer lauter, um solchen Tragödien in Zukunft vorzubeugen.