Gemeinsam gegen Leerstand: Hamelns Altstadt braucht dringend Hilfe!

Gemeinsam gegen Leerstand: Hamelns Altstadt braucht dringend Hilfe!

Hameln, Deutschland - In Hameln ziehen SPD, Grüne, CDU, FDP und Frischer Wind/Die Unabhängigen gemeinsam an einem Strang, um die Altstadt wiederzubeleben und dem Einzelhandel neue Impulse zu geben. Die fünf Fraktionen haben sich für eine Verlängerung des Förderprogramms „Hameln handelt!“ ausgesprochen. Die Stadtverwaltung wird aufgefordert, die Unterstützung fortzuführen, da die Rahmenbedingungen für lokale Geschäftstreibende äußerst angespannt sind. Wie die Dewezet berichtet, zieht die AfD nicht mit; sie ist an diesem politischen Vorstoß nicht beteiligt.

„Ein Ende des Programms wäre das falsche Signal und könnte bestehende Aktivitäten gefährden“, so der einhellige Tenor der Antragsteller. Aktuell stehen in der Altstadt 33 Ladenlokale leer, was zwar eine Verringerung um 12 Leerstände seit November 2011 darstellt, trotzdem Bedenken weckt. Der Rückgang der Umsätze im Jahr 2023 zieht sich durch viele Gewerbetreibende in der Innenstadt und sorgt für eine angespannte Stimmung. Unterstützung erhält die Initiative von Studenten der Hochschule Weserbergland, die sich ebenfalls für die Fortführung des Programms starkmachen.

Das Erfolgsprogramm „Hameln handelt!“

Das Förderprogramm „Hameln handelt!“ zielt darauf ab, Unternehmensgründungen und -nachfolgen zu unterstützen, insbesondere in den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistungen. Die Stadt übernimmt in der Anfangsphase die vollständige Nettokaltmiete für die ersten zwölf Monate bis zu 5.000 Euro monatlich bei Neueröffnungen. Für bereits bestehende Geschäfte gibt es die Möglichkeit, Zuschüsse für Ladenbaukosten in Höhe von maximal 5.000 Euro zu beantragen. Zudem wird bei der Übernahme eines Ladenlokals die halbe Nettokaltmiete für ein Jahr bis zu 2.500 Euro monatlich übernommen, um dem Leerstand aktiv entgegenzuwirken, wie auf der Webseite der Stadt Hameln zu lesen ist, die unter hameln.de zu finden ist.

Die Fraktionen betonen außerdem die Rolle der städtischen Wirtschaftsförderung und der privaten Initiativen, die zur Stabilisierung der Altstadt beigetragen haben. Wilfried Binder von der SPD hebt die Wichtigkeit der Wirtschaftsförderung hervor, während Birgit Albrecht von der CDU positive Impulse für die lokale Wirtschaft sieht. Der Finanzausschuss und der Verwaltungsausschuss haben einstimmig für die Fortsetzung des Programms bis Ende 2027 gestimmt.

Ein Blick über den Tellerrand

Die Situation in Hameln ist nicht einzigartig. Auch in Berlin, wie der rbb berichtet, kämpft der Einzelhandel mit gravierenden Herausforderungen. Dort erlebte der Einzelhandel ohne Lebensmittel einen Umsatzrückgang von über 20% im Vergleich zum Vorjahr. Die Ursachen sind vielseitig: verspätete Hilfsmaßnahmen, Inflation und der Wettkampf mit dem Onlinehandel, der dazu führt, dass auch bekannte Geschäfte schließen mussten.

Die Nachfrage nach Ladenflächen sinkt, während die Mietpreise in vielen Stadtteilen gefallen sind. Große Ketten im Textilhandel stehen unter Druck, und viele Einzelhändler aus der Babyboomer-Generation finden keinen Nachfolger. Solche Entwicklungen werfen Fragen auf, wie sich auch in Hameln die Zukunft des Einzelhandels gestalten könnte.

Am 25. Juni wird der Rat der Stadt über die Verlängerung des Programms entscheiden. Die Bürger können gespannt sein, welche Weichen dann für die Altstadt gestellt werden. Bis dahin bleibt zu hoffen, dass der Einzelhandel in Hameln durch mehr Unterstützung vor dem drohenden Leerstand bewahrt werden kann.