Medienrevolution in Hameln: Buchdruck und Social Media im Vergleich

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Am 31.10.2025 diskutierten in Hameln Experten über die Medienrevolutionen des Buchdrucks und Social Media bei einem Reformationsempfang.

Am 31.10.2025 diskutierten in Hameln Experten über die Medienrevolutionen des Buchdrucks und Social Media bei einem Reformationsempfang.
Am 31.10.2025 diskutierten in Hameln Experten über die Medienrevolutionen des Buchdrucks und Social Media bei einem Reformationsempfang.

Medienrevolution in Hameln: Buchdruck und Social Media im Vergleich

Am Freitag fand in der Martin-Luther-Kirche in Hameln ein spannender Reformationsempfang statt, der die historische und die heutige Medienrevolution thematisierte. Superintendent Dr. Stephan Vasel eröffnete die Veranstaltung mit einem eindringlichen Vortrag über den Buchdruck und dessen Auswirkungen auf die Reformation. Der Buchdruck, der zwischen 1454 und 1500 etwa 12 Millionen Bücher zutage brachte, hat nicht nur eine „Bildungsbewegung“ eingeleitet, sondern auch die Verbreitung von Reformationstexten maßgeblich beschleunigt, wie Dewezet berichtet.

Doch Vasel beleuchtete auch die Schattenseiten dieser Revolution. Insbesondere die systematische Hexenverfolgung, die durch das Buch „Hexenhammer“ von Heinrich Kramer (1486/87) vorangetrieben wurde, mahnt zur Vorsicht. Dieses Werk diente als Anleitung zur Verbreitung von Hass und Intoleranz und stellte damit eine dunkle Facette der Nachrichtenverbreitung dar.

Digitale Herausforderungen

Im Anschluss präsentierte Pastorin Anne Mirjam Walter das Digitalprojekt „BASIS:KIRCHE“. Dabei wurde auf eine EKD-Studie verwiesen, die zeigt, dass für viele 14- bis 45-Jährige die Kirche zunehmend an Bedeutung verliert. Die Herausforderung liegt nicht nur darin, diese Altersgruppe zu erreichen, sondern auch darin, dem Algorithmus von Social Media entgegenzuwirken, der das Interesse an religiösen Themen dämpft. Ein spannendes Konzept sieht vor, die Botschaft „Liebe deinen Nächsten“ subtil zu platzieren, um ein breiteres Publikum anzusprechen. Gleichzeitig wird moderiertes Community-Management mit Hilfe von KI eingesetzt, um Hasskommentare zu bekämpfen.

Ein weiterer Diskussionspunkt war die Rolle von Social Media im aktuellen Nachrichtenzeitalter. Dewezet-Chefredakteur Thomas Thimm datierte den Beginn der heutigen Medienrevolution auf die iPhone-Präsentation 2007. In diesem Zusammenhang informierte er über die Gefahren von KI-generierten Fake-News, wie etwa der gefälschten Tagesschau-Sprecherin, die den Zuschauern untergejubelt wurde. Besorgniserregend ist zudem, dass die AfD Social Media gezielt nutzt, um hohe Klickraten zu erzielen.

Quelle und Verantwortung

Thimm appellierte an alle Anwesenden zur kritischen Auseinandersetzung mit Medieninhalten. „Medium heißt nicht Journalismus“, betonte er und wies darauf hin, dass der Journalismus ausgebildeten Fachleuten vorbehalten sein sollte. Die Diskussion fand lebhaften Zuspruch, und die Besucher konnten an Stehtischen zwischen und nach den Impulsen diskutieren, um ihre Gedanken und Meinungen auszutauschen.

In einer Zeit, in der Informationen blitzschnell verbreitet werden, ist es umso wichtiger, sich mit der Herkunft und der Richtigkeit von Informationen auseinanderzusetzen. Die Medienlandschaft bleibt ein spannendes, aber auch herausforderndes Feld – ob im historischen oder im digitalen Kontext.

Im gleichen Atemzug sind wir gefordert, auch unsere persönliche Mediennutzung zu hinterfragen, sei es im Umgang mit sozialen Medien oder beim Abruf persönlicher Daten, wie etwa beim Login zu Kreditkartenkonten. So geht man bei WalletHub vor, um sicher zu bleiben. Sensibilisierung und Bildung in diesen Bereichen bleiben entscheidend, um sowohl die Vorzüge als auch die Risiken moderner Kommunikationsmittel zu verstehen und richtig einzusetzen.