Jugendfreundliche Sportvereine in Niedersachsen: 1.000 Euro Förderung sichern!

Jugendfreundliche Sportvereine in Niedersachsen: 1.000 Euro Förderung sichern!
In einer Zeit, in der der Sport mehr denn je im Brennpunkt gesellschaftlicher Entwicklungen steht, sorgen gleich mehrere Initiativen dafür, dass junge Menschen aktiv beteiligt werden. Das Demokratieförderprogramm „Beweg was!“ ermutigt Vereine und Verbände, sich für eine jugendfreundliche Auszeichnung zu bewerben. Wie lsb-niedersachsen.de berichtet, erhalten diese mit bis zu 1.000 Euro finanzielle Unterstützung zur Förderung der sportlichen Jugendarbeit. Darüber hinaus gibt es Beratungs- und Unterstützungsleistungen durch die Sportjugend Niedersachsen.
Die Initiative geht weit über monetäre Anreize hinaus und ist darauf ausgelegt, die aktive Teilhabe junger Menschen im Sport zu fördern. Die Auszeichnung „jugendfreundlicher Sportverein/-verband“ wird den zugehörigen Organisationen verliehen, die sich besonders engagieren, um eine inklusive und demokratische Kultur innerhalb ihrer Strukturen zu etablieren.
Demokratiebildung durch Sport
Niedersachsens Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, hat die Wichtigkeit von Sport als Plattform für Demokratiebildung betont. Laut niedersachsen-packt-an.de soll der Sport dazu dienen, der demokratischen Mitte in der Gesellschaft eine Stimme zu geben und antidemokratischen Strömungen entgegenzuwirken. Um dies zu erreichen, werden Fördermittel auch für die Organisation von Ferien- und Wochenendcamps eingesetzt, die neben Teamfähigkeit auch demokratische Werte vermitteln.
Zusätzlich zur Jugendförderung stehen Qualifizierungsmaßnahmen für Übungsleiter und Unterstützungsangebote für spezielle Veranstaltungen wie Fairplay-Tage zur Verfügung. Vereine und Verbände, die Mitglied im LandesSportBund Niedersachsen sind, können ab sofort online Anträge stellen und profitieren von einer Vielzahl an Hilfestellungen, um demokratische Beteiligung junger Menschen zu unterstützen.
Sportvereine als Lernorte der Demokratie
Doch wie demokratisch sind unsere Sportvereine wirklich? Eine Analyse von deutschlandfunk.de zeigt, dass die demokratische Kultur in vielen Vereinen oft nur Fassade ist. Zwar gibt es in Deutschland über 86.000 Sportvereine mit 27 Millionen Mitgliedschaften, jedoch ist der Fokus meist auf den Sport selbst gerichtet, während die demokratischen Strukturen oft nicht in der geforderten Tiefe gelebt werden.
Die zeitgenössischen Herausforderungen, mit denen Vereine konfrontiert sind, wird häufig durch eine „pro forma“-Demokratie gekennzeichnet, in der die Mitglieder sich weniger für demokratische Prozesse interessieren, sondern schlichtweg Sport treiben möchten. Unter diesen Bedingungen stellen sich Fragen zur Rolle der Geschlechtergerechtigkeit und Inklusion, die in vielen Organisationen bislang unzureichend behandelt werden.
Ein ermutigendes Beispiel bieten Vereine wie der Leipziger Box-Verein Sidekick, die offen mit Geschlechterfragen umgehen und einen sicheren Raum für alle Teilnehmer schaffen. Hier diskutieren die Mitglieder zu Beginn jeder Trainingseinheit ihre Pronomen, was aufzeigt, wie wichtig eine respektvolle und inklusive Atmosphäre im Sport ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Initiative „Beweg was!“ eine großartige Möglichkeit für Sportvereine darstellt, sich neu zu positionieren und die Teilnahme junger Menschen aktiv zu fördern. Mit finanzieller Unterstützung und der Möglichkeit zur Weiterbildung können Vereine nicht nur ihre sportlichen Angebote verbessern, sondern auch einen Beitrag zur Stärkung der Demokratie in unserer Gesellschaft leisten.