St. Nicolaikirche in Lüneburg: Millionen-Sanierung wegen Rissen!

Die St. Nicolaikirche in Lüneburg bleibt bis 2026 wegen gravierender Risse im Gewölbe geschlossen. Kosten: Millionen.
Die St. Nicolaikirche in Lüneburg bleibt bis 2026 wegen gravierender Risse im Gewölbe geschlossen. Kosten: Millionen. (Symbolbild/NAGW)

St. Nicolaikirche in Lüneburg: Millionen-Sanierung wegen Rissen!

Lüneburg, Deutschland - Die St. Nicolaikirche in Lüneburg wird nicht wie ursprünglich geplant im Laufe des Jahres 2025 öffnen können. Wie die Evangelische Pastorin Almuth Wiesenfeldt kürzlich bekannt gab, bleibt das historische Gotteshaus bis ins Jahr 2026 geschlossen. Hintergrund sind gravierende Risse im Gewölbe, die bereits im Sommer 2022 aufgetreten sind und für die Sicherheit der Besucher gesperrt werden mussten. Nach ersten Einschätzungen sind die Risse weitreichender, als anfangs angenommen, sodass die Gemeinde nun mit einer verkürzten Nutzungszeit nicht mehr rechnen kann. Diese Informationen wurden in einem Bericht von NDR eingefangen, der sich eingehend mit diesem Thema beschäftigt hat.

Die Sanierungsarbeiten sind in mehrere Phasen unterteilt, wobei die erste Bauphase Kosten von etwa 673.000 Euro mit sich bringt, während die geschätzten Ausgaben für die zweite Phase zwischen 3 bis 4 Millionen Euro liegen. Finanzielle Unterstützung erfolgt sowohl durch die Landeskirche als auch durch private Spenden. Der Bauingenieur Steve Werner und sein Kollege Stefan Kunkel informierten über die möglichen Ursachen der Schäden, die sich von einer Absenkung des Baugrundes, über die Verwendung unterschiedlicher Materialien bis hin zu äußeren Kräften wie Wind erstrecken. Fachkräfte betonen, dass für die Anbringung der erforderlichen Sicherungsnetze, die eigens für das denkmalgeschützte Gebäude angefertigt werden, mehr Zeit erforderlich ist, um den Anforderungen des Denkmalschutzes gerecht zu werden.

Gemeindeleben während der Schließung

Ein großes Thema ist die Umgestaltung der Gemeindearbeit während der Schließungszeit. Die Kirchengemeinde weicht auf das Lüneburger Glockenhaus aus, um den Kontakt zur Gemeinde aufrechtzuerhalten und alternative Veranstaltungen zu planen. Pastorin Wiesenfeldt hat dies als schweren Schlag für die Gemeinde bezeichnet. Die St. Nicolaikirche zieht jährlich Zehntausende von Besuchern an, die oft von den beeindruckenden modernen Kirchenfenstern des Glaskünstlers Johannes Schreiter angezogen werden.

Um die Informationen und den aktuellen Stand der Sanierung der St. Nicolaikirche mit den Gemeindemitgliedern zu teilen, findet am 11. Juni eine Veranstaltung im Glockenhaus statt. Dies soll den Bürgern die Möglichkeit bieten, Fragen zu stellen und sich direkt über die Entwicklungen zu informieren.

Die Geschichte und Bedeutsamkeit der St. Nicolaikirche

Die St. Nicolaikirche, die von 1407 bis 1440 im Stil der Backsteingotik errichtet wurde, gehört zu den drei großen Innenstadtkirchen in Lüneburg. In der Vergangenheit wurde sie bereits im 19. Jahrhundert saniert. Heute ist sie nicht nur ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes der Stadt, sondern spielt auch eine zentrale Rolle im Gemeindeleben. Anregungen zur künftigen Nutzung und Umgestaltung der Kirche während der Sanierung haben in den letzten Jahren Erfolg, indem die Möglichkeiten einer zukünftigen Nutzung neu bewertet werden. Laut den Leitlinien für neue Nutzungen von Kirchengebäuden können passende Veränderungen dazu beitragen, dass solche historischen Stätten als kulturelle Ressourcen erhalten bleiben.

Die Diskussion um die Zukunft der St. Nicolaikirche wirft auch Fragen auf, die über die rein baulichen Maßnahmen hinausgehen: Es gilt, den Denkmalschutz und die kulturellen Werte zu wahren, um die generationsübergreifende Relevanz der St.-Nicolai-Kirche für die Gemeinde und die Stadt Lüneburg zu sichern. Umnutzungen sollten so gestaltet werden, dass der Innenraum und die symbolischen Werte erhalten bleiben, während gleichzeitig moderne Bedürfnisse befriedigt werden können.

Insgesamt steht die St. Nicolaikirche vor einer anspruchsvollen Zeit mit großen Herausforderungen und gleichzeitig auch Chancen für eine nachhaltige Zukunft. Die Sanierung könnte dazu beitragen, die Kirche als bedeutenden Teil des kulturellen Gedächtnisses von Lüneburg zu erhalten und weiterzuentwickeln.

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OrtLüneburg, Deutschland
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