Modellprojekt in Oldenburg: Kampf gegen Armut in Donnerschwee-Süd!

Modellprojekt in Oldenburg: Kampf gegen Armut in Donnerschwee-Süd!
Was passiert in Donnerschwee-Süd? In Oldenburg hat ein ehrgeiziges Modellprojekt gestartet, das als Vorbild im Kampf gegen Armut und soziale Spannungen dienen soll. Laut NWZ Online ist dieser Stadtteil mit einer hohen Armutsquote konfrontiert, von der besonders die Kinder betroffen sind. Fast 30% der Bewohner in diesem Bereich beziehen Bürgergeld, und die Wohnverhältnisse sind oft prekär. So leben viele Familien in engen Zweiraumwohnungen, was zu Herausforderungen im alltäglichen Leben führt.
Die soziale Situation wird durch auffälliges Sozialverhalten von Kindern, häufige Suspendierungen und überforderte Eltern verschärft. Viele Familien haben eine Zuwanderungsgeschichte und kämpfen mit Sprachbarrieren – etwa die Hälfte der Haushalte spricht nicht überwiegend Deutsch. Weniger als ideal ist auch die Freizeitgestaltung: Primär gibt es kaum Einrichtungen, die zur aktiven Teilnahme am Gemeinschaftsleben einladen. Zudem fallen immer wieder Müllprobleme ins Gewicht, mit wilden Müllhalden und überquellenden Abfallbehältern.
Gemeinsam gestalten
Das Projekt hat zum Ziel, die sozialen Teilhabechancen der Bewohner zu verbessern und sie aktiv in den Entwicklungsprozess einzubinden. In einem ersten Schritt fand bereits eine Quartiersversammlung statt, bei der die Ideen gemeinsam diskutiert wurden. Ein zentraler Bestandteil des Plans ist die Schaffung von „Orten für alle“ – barrierefreie Treffpunkte ohne Konsumzwang, die als Begegnungsstätten dienen sollen. Denkbar sind unter anderem die Nutzung der entwidmeten Versöhnungskirche und des Bolzplatzes an der Donarstraße.
Der öffentliche Raum soll ebenfalls aufgewertet werden, unter anderem durch Begrünung und eine barrierefreie Gestaltung. Zudem spielt die Bildung eine wesentliche Rolle: Die Grundschule Donnerschwee beteiligt sich am Startchancen-Programm, um den Kindern bessere Perspektiven zu bieten. Ein verstärkter Einsatz von Schulsozialarbeit und Sprachmittlern soll dabei helfen, die Integration voranzutreiben.
Eine Vielzahl an lokalen Akteuren, darunter die städtische Jugendhilfe, plant zudem Integrationsprojekte und mobile Jugendarbeit. Auch neue Wohnformen wie Wohngemeinschaften für ältere Menschen werden geprüft, um das Miteinander im Quartier zu fördern. Die Optimierung der Abfallwirtschaft und verstärkte Aufklärungsarbeit sind weitere Aspekte, die in Angriff genommen werden.
Einblicke in die Zukunft der Quartiersentwicklung
Der Ansatz in Donnerschwee-Süd ist Teil eines größeren Trends in der Stadtentwicklung. Wie nationale-stadtentwicklungspolitik.de betont, wird der soziale Zusammenhalt in neuen Stadtquartieren immer wichtiger. Städtebauförderprogramme, wie das vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) unterstützte Programm „Sozialer Zusammenhalt“, zielen darauf ab, lebendige und inklusive Quartiere zu schaffen. Diese Initiativen zeigen, wie bedeutend die Gestaltung öffentlicher Räume und die Förderung sozialer Beziehungen sind.
Hierbei spielt die Identität eines Quartiers eine zentrale Rolle. Erlebnisse und Geschichten der Bewohner tragen zur Schaffung eines gemeinsamen Lebensraums bei. In Anlehnung an erfolgreiche Stadtentwicklungsprojekte in Hamburg, Wien und München wird auch in Oldenburg daran gearbeitet, Orte der Begegnung zu schaffen und Teilhabe zu ermöglichen. Die Herausforderungen sind groß, doch mit einem guten Konzept und engagierten Bürger:innen kann hier viel erreicht werden.
Der Weg ist klar: Mit einem starken Gemeinschaftsgeist und der Unterstützung durch Fördermittel, wie sie im Programm des BMWSB angeboten werden, könnte Donnerschwee-Süd in Zukunft zu einem Modell für andere Stadtteile werden. Gemeinsames Handeln, das auf die Bedürfnisse aller Mitglieder des Stadtteils eingeht, ist der Schlüssel zur positiven Entwicklung.