Gedenkstätte KZ Drütte: Erinnern, Fragen stellen und lernen!

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Besuchen Sie am 8. November 2025 die Gedenkstätte KZ Drütte in Salzgitter – Informationen zu Öffnungszeiten und Ausstellungen.

Besuchen Sie am 8. November 2025 die Gedenkstätte KZ Drütte in Salzgitter – Informationen zu Öffnungszeiten und Ausstellungen.
Besuchen Sie am 8. November 2025 die Gedenkstätte KZ Drütte in Salzgitter – Informationen zu Öffnungszeiten und Ausstellungen.

Gedenkstätte KZ Drütte: Erinnern, Fragen stellen und lernen!

Am 8. November 2025 öffnete die Gedenkstätte KZ Drütte ihre Türen für Besucher. An jedem zweiten Samstag im Monat, von 15:00 bis 17:00 Uhr, können Interessierte ohne Voranmeldung die Geschichte eines der ersten Außenlager des KZ Neuengamme entdecken. Der Arbeitskreis Stadtgeschichte e.V. ist vor Ort, um Fragen zu beantworten, da an diesem Tag keine Führungen stattfinden.

Die Gedenkstätte lohnt sich gleich doppelt: Besucher sollten sich jedoch auf der Corona-Seite der Gedenkstätte informieren und ein Formular zur Datenkontrolle ausfüllen. Aktuell zeigt eine spannende Ausstellung bis August 2024 die Entwicklung der Gedenkstätte, mit eindrucksvollen Graphic-Novel-Zeichnungen, die im Rahmen eines Azubiseminars entstanden sind.

Ein dunkles Kapitel der Geschichte

Das KZ Drütte wurde 1942 durch die SS und die Reichswerke „Hermann Göring“ ins Leben gerufen. In den vier Unterkunftsblöcken des Lagers waren über 3.000 Häftlinge untergebracht, die unter katastrophalen Bedingungen in Rüstungsbetrieben arbeiten mussten, insbesondere bei der Produktion von Granaten im Rahmen der sogenannten „Aktion 88“. Diese Ungeheuerlichkeit brachte vielen das Leben, denn zwischen Oktober 1942 und April 1945 starben dort mehrere hundert Männer, während die SS am 7. April 1945 das Lager räumte – nur vier Tage vor dem Einmarsch der alliierten Truppen in Salzgitter. Diese dunklen Kapitel wurden in der Öffentlichkeit lange verdrängt, bis die Diskussion um die Gedenkstätte in den 1980er Jahren begann.

Es war 1982, als die Bürgerinitiative zur Sprachrohr wurde. Diese führte 1983 zur Gründung des Arbeitskreises Stadtgeschichte e.V., der die Errichtung einer Gedenkstätte vorantrieb. Am 11. April 1985 fand die erste Gedenkfeier am historischen Ort statt. Neun Jahre später, im April 1994, wurde die Gedenk- und Dokumentationsstätte offiziell eröffnet, um eine unmittelbare Auseinandersetzung mit Themen zu ermöglichen, die uns auch heute noch bewegen: Nationalsozialismus und Erinnerungskultur.

Ausstellung und Bildungsangebot

Die Dauerausstellung der Gedenkstätte bietet eine Fülle von Informationen. Anhand von Sachtexten, Fotos, Dokumenten und Aussagen ehemaliger Häftlinge wird die grausame Geschichte der Lager im Salzgittergebiet greifbar. Zudem stehen Seminarräume, technische Ausstattung, ein Archiv und eine Bibliothek zur Verfügung, damit die Erinnerung an die Opfer auch in Zukunft lebendig bleibt.

Ein Besuch in der Gedenkstätte KZ Drütte ist mehr als nur ein Ausflug – es ist eine wertvolle Gelegenheit, sich mit einem bedeutsamen Teil unserer Geschichte auseinanderzusetzen. Gerade in einer Zeit, in der das Wissen um die Vergangenheit oft verloren geht, ist solch eine Einrichtung von immenser Bedeutung.