Brix Schaumburgs Radtour: Mut zur Sichtbarkeit für Queere!
Brix Schaumburg, Deutschlands erster geouteter trans Schauspieler, radelt für Sichtbarkeit queerer Lebensrealitäten. Lesung in Gütersloh.

Brix Schaumburgs Radtour: Mut zur Sichtbarkeit für Queere!
In den nächsten Tagen wird die Stadt Gütersloh zum Schauplatz eines besonderen Events: Brix Schaumburg, Deutschlands erster geouteter trans Schauspieler, wird auf einer Radtour quer durchs Land Halt machen. Sein Ziel? Menschen und Organisationen zusammenführen und den Austausch zwischen unterschiedlichen Lebensrealitäten zu fördern. Dabei möchte er die Lebensrealitäten queerer Menschen sichtbar machen und so Hürden sowie Vorurteile abbauen. Es ist eine Reise mit einer tiefen Bedeutung, die Mut machen soll, zu sich selbst zu stehen. Die Lesung von Schaumburg wird von Vordergrund – Raum für Kreativität und Begegnung organisiert und von Gütersloh Marketing unterstützt. Karten sind in der Tourist-Information erhältlich, und weitere Infos gibt es auf der Website www.lesestadt-guetersloh.de.
Aber nicht nur in Gütersloh, auch andernorts brodelt es in der Theaterszene. Ein Beispiel dafür ist das Musical „SIX“, das die Geschichten der sechs Ehefrauen von Heinrich VIII. auf packende Weise thematisiert. Jede Frau hebt in diesem mitreißenden Stück das Mikrofon, um ihre Identität zurückzuerobern. Dabei gelingt es, 500 Jahre historische Tragik mit zeitgenössischem Empowerment zu verbinden. „SIX“ hat sich weltweit einen Namen gemacht und erhielt durchweg positive Kritiken, darunter eine Auszeichnung als „Critic’s Pick“ der New York Times. Auch Variety hat dem Musical hohe Wertschätzung entgegengebracht, mit einer Bewertung von „A Solid 10“. Mit über 100 Millionen Streams weltweit und 26 gewonnenen Auszeichnungen, inklusive des Tony Award® 2022 für die beste Originalmusik, ist „SIX“ weit mehr als ein musikalisches Hitstück – es ist ein kulturelles Phänomen. Weitere Informationen finden sich auf sixonbroadway.com.
Queere Themen im Theater
Queere Themen sind auch im Kinder- und Jugendtheater zunehmend von Bedeutung. Ein inspirierendes Beispiel ist das Kinderstück „Das Leben macht mir keine Angst“ des Jungen Schauspielhauses Düsseldorf, das auf einem Gedicht von Maya Angelou basiert und wichtige Identitätsfragen behandelt. Es zeigt, wie Eigenschaften, Erwartungen von Familie und Gesellschaft sowie Gruppenzugehörigkeit thematisiert werden. Die Einarbeitung queerer Motive in das Kinder- und Jugendtheater ist dabei kein Zufall, sondern ein wichtiger Schritt, denn Kinder und Jugendliche erleben oft sowohl Anerkennung als auch Ausgrenzung.
Die Diskussion um queere Identitäten stellt Heteronormativität infrage und beleuchtet komplexe Identitätsfragen. Es gibt bereits zahlreiche Beispiele für queere Themen im Kindertheater, wie etwa „Ein Känguru wie du“ von Ulrich Hub, dessen Inszenierung 2017 von Eltern boykottiert wurde, was verdeutlicht, welche Herausforderungen noch bestehen. Doch gerade der Raum des Theaters bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen, sich selbst zu finden und Achtsamkeit in Bezug auf Sexualität zu entwickeln. In Stücken wie „Stören“ von Suna Gürler nehmen queere Jugendliche selbst eine zentrale Rolle ein, was das Theater zusätzlich zu einem wichtigen Safe Space macht. Für mehr Informationen zu diesen wichtigen Diskursen kann man die Seite von nachtkritik.de besuchen.
All diese Entwicklungen zeigen, dass queere Themen in der Kultur und im Theater nicht nur an Bedeutung gewinnen, sondern auch notwendig sind, um das Bewusstsein für Vielfalt und Identität zu fördern. Egal ob in Gütersloh mit Brix Schaumburg oder auf den großen Bühnen der Welt – der Austausch, das Verständnis und die Sichtbarkeit werden immer wichtiger.