QR-Code am Rintelner Denkmal: Ein neuer Blick auf die Geschichte!

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Das umstrittene Denkmal „Stürmende Jäger“ in Rinteln erhält einen QR-Code, der zur Geschichte des Ersten Weltkriegs führt.

Das umstrittene Denkmal „Stürmende Jäger“ in Rinteln erhält einen QR-Code, der zur Geschichte des Ersten Weltkriegs führt.
Das umstrittene Denkmal „Stürmende Jäger“ in Rinteln erhält einen QR-Code, der zur Geschichte des Ersten Weltkriegs führt.

QR-Code am Rintelner Denkmal: Ein neuer Blick auf die Geschichte!

Im malerischen Blumenwall zu Rinteln steht das Denkmal „Stürmende Jäger“ – ein Monument, das in diesem Jahr seine digitale Aufwertung erfahren hat. Das Denkmal, das an die gefallenen Soldaten des Reservejägerbataillons Nr. 20 aus dem Ersten Weltkrieg erinnert, wird nun durch einen QR-Code am Sockel ergänzt. Wer ihn scannt, wird direkt zur Homepage des Eulenburg-Museums geleitet, wo spannende Hintergrundinformationen zum Denkmal bereitgestellt werden.

Der Museumsleiter, Dr. Stefan Meyer, erläutert die bewegte Geschichte des Denkmals. Ursprünglich planten im Jahr 1920 Überlebende des Bataillons, ein Denkmal für über 1200 gefallene Kameraden zu errichten. Doch die folgenden Inflationsjahre führten dazu, dass die Finanzierung scheiterte. Mit der Machtergreifung der NSDAP im Jahr 1933 erhielten die Pläne schließlich eine neue Wendung. Das Bauvorhaben wurde durch die nationalsozialistische Ideologie geprägt, die gefallene Soldaten als Helden glorifizierte. So wurde das Denkmal 1936 eingeweiht – und hebt sich deutlich von den älteren Kriegerdenkmälern der Weimarer Zeit ab, die Trauer und Verlust verkörperten.

Einblick in die Geschichte

Die Gestaltung des Denkmals, das von Bildhauer Prof. Robert Cauer geschaffen wurde, folgt den rassenideologischen Vorstellungen der Nationalsozialisten. Die grausame Realität des Krieges, wie sie viele Soldaten wie Hermann Brücker erlebten, wird in der Darstellung weitgehend ausgeblendet. Brücker, der mit nur 17 Jahren freiwillig in den Krieg zog, fiel im Alter von 18 Jahren in den Kämpfen bei Szumlany in Galizien – eine Tragödie, die durch seine Feldpostbriefe an die Familie lebendig wird. Diese Briefe dokumentieren seine Erlebnisse und die Lebensbedingungen an der Front.

Die jährliche Gedenkveranstaltung für die Kriegstoten findet allerdings nicht am Denkmal selbst statt, sondern am Denkmalturm am Ende der Brennerstraße. Besucher und Einheimische zeigen sich oft unverständlich gegenüber der Bedeutung des Denkmals, doch viele stimmen darin überein, dass es als ein wichtiges Zeugnis der Geschichte des 20. Jahrhunderts betrachtet werden muss. Andreas Kitz, der stellvertretende Vorsitzende des Niederzierer Geschichtsvereins, betrachtet das Denkmal und die damit verbundenen Geschichten als essenziell für das Verständnis unserer Vergangenheit. Er hat sich über 25 Jahre hinweg intensiv mit dem Ersten Weltkrieg und den damit verbundenen Ereignissen beschäftigt.

In einer Zeit, in der digitale Erinnerung und Aufarbeitung von Geschichte immer wichtiger werden, könnte der QR-Code ein kleiner Schritt in die richtige Richtung sein. Er ermöglicht es auch jüngeren Generationen, sich mit der Geschichte und den Hintergründen des Denkmals auseinanderzusetzen. Auf den Perspektiven der Gedenk- und Erinnerungskultur liegen große Hoffnungen für die Zukunft, um den Opfern des Krieges ein angemessenes Andenken zu bewahren.