China zeigt militärische Ziele in Taiwan: Drohung oder Strategie?
China veröffentlicht Satellitenbilder von strategischen Zielen in Taiwan, während das Land Militärmanöver startet.

China zeigt militärische Ziele in Taiwan: Drohung oder Strategie?
Die aktuellen Spannungen zwischen China und Taiwan nehmen besorgniserregende Ausmaße an. Heute, am 6. November 2025, veröffentlicht China hochauflösende Satellitenbilder, die seine militärischen Ziele in Taiwan abbilden. Diese Bilder stammen von der Jilin-1-Konstellation, die von der Chang Guang Satellite Technology entwickelt wurde, einem Unternehmen mit Verbindungen zur Volksbefreiungsarmee (PLA) Chinas. Die Aufnahmen zeigen nicht nur strategisch entscheidende Standorte wie Taipeh, Hsinchu Science Park und den Hafen von Taipeh, sondern verdeutlichen auch Chinas Entschlossenheit, seinen Anspruch auf die Insel zu untermauern. Kritiker, wie Journalisten und soziale Medien-Nutzer, sehen darin eine gefährliche Drohung und eine falsche Behauptung über die Souveränität Taiwans, wie az-online.de berichtet.
Die Veröffentlichung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Spannungen in der Region ohnehin hoch sind. Taiwan hat am Montag eigene Militärmanöver im Süden der Insel republik gestartet, die bis Donnerstag andauern werden. Dabei kommen US-Kampfhubschrauber vom Typ Super Cobra und Apache zum Einsatz. Diese Übungen sind eine direkte Antwort auf die militärischen Aktivitäten Chinas, das die Insel in letzter Zeit mit Marineeinheiten und Militärflugzeugen abgeriegelt hat. Zudem überqueren chinesische Militärmaschinen häufig die nicht-offizielle Mittellinie der Taiwanstraße, was die Lage zusätzlich anheizt. Laut Berichten des Kurier hat der ranghöchste Besuch eines US-Politikers seit 25 Jahren, der Besuch von Nancy Pelosi, die Spannungen zuletzt weiter verschärft.
Welches Ziel verfolgt China?
Die regelmäßigen Militärübungen der Volksbefreiungsarmee, darunter die jüngste unter dem Namen „Meerengen-Donner-2025A“, sind Teil einer Strategie, um präzise Angriffe auf wichtige Ziele zu trainieren. Dabei werden auch Blockaden geübt, was deutlich macht, dass China ernsthaft an der Miltärpräsenz in dieser umstrittenen Region interessiert ist. Oberst Shi Yi hat die Ziele dieser Übungen klar umrissen: Identifizierung, Warnung, Abfangen und Festhalten, wie tagesschau.de berichtet.
In den letzten 24 Stunden haben mehr als zehn chinesische Kriegsschiffe Taiwans „Reaktionszone“ erreicht. Neben der militärischen Mobilisierung hat China auch mit scharfer Rhetorik auf die jüngsten Entwicklungen reagiert. In Bezug auf Taiwans Präsidenten Lai Ching-te, der betont, dass Taiwan bereits ein unabhängiges Land sei, wurde Lai von China als „Parasit“ bezeichnet. Diese Worte zeigen die Spannungen zwischen den beiden Ländern deutlich auf.
Ein komplexes geopolitisches Szenario
Zusätzlich zur militärischen Drohung hat Taiwans Verteidigungsministerium die laufenden Manöver als „Routine“ klassifiziert und darauf hingewiesen, dass sie vierteljährlich stattfinden. Dennoch ist die Lage angespannt, zumal die USA Taiwan seit Jahrzehnten in seiner Verteidigungsfähigkeit unterstützen und kürzlich einen neuen Waffenverkauf in Höhe von 1,1 Milliarden US-Dollar angekündigt haben. Diese Verkäufe stießen bei Peking auf scharfe Kritik und führten zu angekündigten Gegenmaßnahmen.
Die militärischen Spannungen zwischen China und Taiwan erregen weltweit Aufmerksamkeit. Angesichts der geopolitischen Implikationen und der möglichen Störung globaler Lieferketten, insbesondere im Halbleiterbereich, bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in den nächsten Tagen entwickeln wird. Die Welt schaut gespannt auf die Entwicklungen in dieser kritischen Region.