50.000 Euro Strafe: 130 Mieter in Verden frieren ohne Heizung!
Bußgeld von 50.000 Euro für Hamburger Vermieter in Verden aufgrund von Heizungsproblemen, die 130 Mieter im Winter betroffen haben.

50.000 Euro Strafe: 130 Mieter in Verden frieren ohne Heizung!
Im Winter 2024 mussten rund 130 Mieter im Niedersachsenring in Verden das bittere Los ohne funktionierende Heizung tragen. Dieses leidige Thema hat nun eine vorläufige Wendung genommen, wie die Kreiszeitung berichtet. Eine Hamburger Grundstücksgesellschaft, die für diese prekäre Situation verantwortlich ist, hat ein Bußgeld in Höhe von 50.000 Euro akzeptiert, das von der Stadt Verden verhängt wurde.
Der Einspruch gegen das Bußgeld wurde nur kurz vor einem anberaumten Verhandlungstermin am Amtsgericht zurückgezogen. Ursprünglich war der Prozess geplant, wurde jedoch abgesagt, da die Hamburger Gesellschaft dem Bußgeld nachgab und die Zahlung akzeptierte, ohne die Sache vor Gericht auszutragen, wie der NDR bestätigt.
Hintergründe der Heizungsnot
Ab dem 2. Dezember 2024 fehlten den Mietern jegliche ausreichenden Heizmöglichkeiten. Die Situation zog sich so lange hin, dass sogar eine mobile Heizanlage installiert wurde, die kurz vor Weihnachten 2024 ihren Dienst aufnehmen sollte. Doch auch diese fiel oft aus, da die Grundstücksgesellschaft es versäumte, die Kraftstofflieferungen zu bezahlen. Die Stadt Verden sah sich gezwungen, in die Bresche zu springen und die Heizungsprobleme durch „Ersatzvornahme“ teilweise selbst zu beheben. Ohne das Eingreifen der Stadt hätten die Mieter unter extremen winterlichen Bedingungen leiden müssen, was im Hinblick auf das Niedersächsische Wohnraumschutzgesetz, das seit März 2021 in Kraft ist, äußerst bedenklich ist.
Das Ziel dieses Gesetzes ist klar: Der Mieterschutz soll gestärkt werden, um Verwahrlosung, Missstände und Überbelegungen zu verhindern. Folglich kann die Gemeinde bei Verstößen Bußgelder bis zu 50.000 Euro verhängen, wie das niedersächsische Wohnraumschutzgesetz besagt. Die aktuellen Vorkommnisse in Verden stellen den ersten Fall dar, in dem ein solches Bußgeld nach Inkrafttreten des Gesetzes verhängt wurde, so die Informationen der Kreiszeitung.
Bedenken für die Zukunft
Roland Bertram, Vorsitzender des Vereins „Sowas“, äußerte in diesem Zusammenhang Bedenken, dass bei einem weiteren strengen Winter ähnliche Heizungsprobleme wieder auftreten könnten. Auch in der Vergangenheit gab es über die Heizungsprobleme hinaus diverse Missstände in der Wohnanlage, wie kaputte Dächer, Rattenplagen und Müll.
Die Stadt Verden ist nun gefordert, die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben nicht nur zu überblicken, sondern auch durchzusetzen. Schließlich sollen die Mieter im Niedersachsenring und an anderen Standorten in der Zukunft nicht wieder ohne die notwendige Heizenergie dastehen müssen. Hier wird deutlich, dass das Wohlergehen der Mieter auf dem Spiel steht und präventive Maßnahmen wichtiger denn je sind.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Situation in Verden ein klarer Appell an alle Vermieter ist, ihrer Verantwortung nachzukommen. Der Mieter in der kalten Jahreszeit muss auf die grundlegenden Dinge, wie funktionierende Heizungen, vertrauen können.