Bauern unter Druck: Fruchtbare Flächen für Naturschutzprojekt gefordert!

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Mitarbeiter überprüfen Grundstücksgrenzen in Luttum für das Naturschutzprojekt „AllerVielfalt“, das Landwirte betrifft.

Mitarbeiter überprüfen Grundstücksgrenzen in Luttum für das Naturschutzprojekt „AllerVielfalt“, das Landwirte betrifft.
Mitarbeiter überprüfen Grundstücksgrenzen in Luttum für das Naturschutzprojekt „AllerVielfalt“, das Landwirte betrifft.

Bauern unter Druck: Fruchtbare Flächen für Naturschutzprojekt gefordert!

Im kleinen Luttum, im Landkreis Verden, gibt es derzeit viel Bewegung. Mitarbeiter des Katasteramts und der Landesbehörde sind unterwegs, um die Grundstücksgrenzen in einem umfassenden Naturschutzprojekt zu überprüfen. Das Projekt mit dem klangvollen Namen „AllerVielfalt Verden“ zielt darauf ab, Fluss, Aue und Ufer als Einheit unter dem Aspekt des Umweltschutzes weiterzuentwickeln. Wie die Kreiszeitung berichtet, wird im Zuge einer vereinfachten Flurbereinigung ein neuer Grenzverlauf von satten 37 Kilometern nötig sein, durch den rund 200 Grundstückseigentümer, vor allem Landwirte, betroffen sind.

Das Herzstück des Vorhabens ist die freiwillige Abtretung von Flächen, meist durch Verkauf oder Tausch. Claus-Hermann Hoops, ein Mitglied der Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung, betont, dass die Verkäufe an die öffentliche Hand minimiert werden sollen, was vielen Landwirten Sorgen bereitet. Diese Flächen sind nicht nur fruchtbar, sondern auch essenziell für die Landwirtschaft. Das Projekt könnte jedoch auch Vorteile mit sich bringen, wie etwa ein besser ausgebautes Wegenetz, dessen Kosten von der Teilnehmergemeinschaft getragen werden. Das Areal hat eine Gesamtgröße von etwa 1.125 Hektar, und die Vermessung soll voraussichtlich ein Jahr dauern.

Projekthintergrund und Zielsetzungen

Das Engagement des Landkreises Verden, der Wasserstraßenschifffahrtsverwaltung und des NABU-Bundesverbands zeigt sich in den geplanten Maßnahmen des Projekts. Diese umfassen die Anlage von Auengewässern, die Einrichtung von Gewässerrandstreifen sowie die Entwicklung von auentypischen Biotopen. Ein weiteres großes Ziel ist die Schaffung von artenreichem Grünland und die Verbesserung der Lebensräume der Fluss-Aller und ihrer Auen, so die Niedersachsen.de.

Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Unterstützung der gemeindlichen Entwicklung durch das Flurbereinigungsverfahren, das Lösungsansätze für mögliche Nutzungskonflikte zwischen Naturschutz und Landwirtschaft bietet. Die betroffenen Landwirte sehen sich jedoch oft mit der Herausforderung konfrontiert, wertvolle Anbauflächen abzugeben, was nicht leicht fällt.

Staatliche Unterstützung und Förderprogramme

Um solche Projekte zu unterstützen, stellt der Bund jährlich 12,8 Millionen Euro bereit, um Naturschutzgroßprojekte in Gebieten von nationalem und internationalem Interesse zu fördern. Dazu gehört auch das Programm „chance.natur“, das seit 1979 zur Entwicklung schützenswerter Lebensräume in Deutschland beiträgt. In der Gesamtfläche übersteigt die Förderung von Naturschutzprojekten in Deutschland derzeit 7.500 Quadratkilometer, wie die Bundesamt für Naturschutz informiert.

Abschließend bleibt festzustellen, dass während die Projektziele der Allervielfalt vielversprechend sind, die Umsetzung und die Kooperation mit den Landwirten nach wie vor große Herausforderungen darstellen. Viele hoffen, dass ein gutes Händchen bei der Verhandlung und Umsetzung der Flurbereinigung gefunden wird, damit sowohl die Natur als auch die Landwirtschaft einen Nutzen daraus ziehen können.