Jasmin auf Walz: Traditionelles Handwerk trifft Verden!

Jasmin, Zimmerin auf Walz, besucht Verden am 11.07.2025, um Traditionen zu leben und ihre Reise fortzusetzen.

Jasmin, Zimmerin auf Walz, besucht Verden am 11.07.2025, um Traditionen zu leben und ihre Reise fortzusetzen.
Jasmin, Zimmerin auf Walz, besucht Verden am 11.07.2025, um Traditionen zu leben und ihre Reise fortzusetzen.

Jasmin auf Walz: Traditionelles Handwerk trifft Verden!

Heute berichtet die Region Verden über die beeindruckende Reise der Zimmerin Jasmin aus Hamburg, die auf der traditionellen Walz unterwegs ist. Ihre Wanderschaft begann im März 2024 und hat nun bereits über ein Jahr gedauert. Vor ihrer Reise lebte sie in Berlin und Tübingen, wo sie ihre Ausbildung in Strausberg, Brandenburg, abgeschlossen hat. Bei ihrer Reise trägt sie die traditionelle Arbeitskleidung, bestehend aus einem schützenden Gewand sowie einem Schlafsack und Wechselkleidung. In vier verschiedenen Betrieben hat sie bereits zwischen 15 und 20 Zimmereiaufträge ausgeführt. Ihre letzte Station war im westlichen Dörverden, wo sie zwei Wochen lang bei einer Landwirtin mitgeholfen hat.

Was steht Jasmin bevor? Nach ihrem Aufenthalt in Verden plant sie, nach Chemnitz zu reisen, um an einer Sommerbaustelle im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres 2025 teilzunehmen. Jasmin ist Teil einer Bewegung von circa 450 Wandergesellen, die alljährlich an dieser kulturellen Tradition teilnehmen, welche im Prinzip ein immaterielles Kulturerbe in Deutschland darstellt, wie Chemnitz 2025 berichtet.

Das Leben auf der Walz

Ein typischer Sommertag für Jasmin gestaltet sich abwechslungsreich: Sie erkundet die Altstadt, genießt die Umgebung und zieht oft bis 23 Uhr unterwegs, ganz im Sinne der Wandergesellen, die im Sommer bis zur späten Stunde reisen dürfen. Viele Wandergesellen sind unterwegs, ohne einen Cent in der Tasche, sie trampen oder nutzen Mitfahrgelegenheiten. So verbindet sich die Not mit einer täglichen Abenteuerlust, die den Geist der Walz verkörpert, wie auch die Tradition, sich auf die Unterstützung der Menschen vor Ort zu verlassen.

Im Rahmen dieser alten Bräuche stehen Jasmin auch Übergangsrituale bevor. In Verden möchte sie einen Piercer aufsuchen, um einen Ohrring zu kaufen – ein Symbol für einen neuen Lebensabschnitt. Die Mindestreisezeit für Wandergesellen beträgt drei Jahre und einen Tag, und so plant Jasmin, ihre Reise möglichst lange fortzusetzen. Dabei verzichtet sie auf moderne Technologien; sie hat kein Handy und beschafft sich alle Informationen von den Menschen, mit denen sie in Kontakt kommt.

Die Tradition der Wanderschaft

Die Bedeutung der Wanderschaft ist seit dem Spätmittelalter unbestritten. Wandergesellen werden oft auch als „Fremdgeschriebene“ bezeichnet und sammeln wertvolle Erfahrungen und Arbeitspraktiken. Diese Form der Wanderschaft, also die Gesellenwanderung, wurde im Jahr 2014 in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen, was die kulturelle Relevanz für Deutschland unterstreicht, wie die Informationen von Wikipedia verdeutlichen.

In Chemnitz und der umgebenden Kulturhauptstadtregion 2025 sind besondere gemeinschaftliche Projekte geplant, wo Schüler:innen aktiv in die Baustellen eingebunden werden, um das Handwerk zu fördern und die Tradition der Weltoffenheit im Arbeitsalltag erlebbar zu machen. Hier lernen Menschen, gemeinsame Lösungen zu entwickeln und sich gegenseitig besser zu verstehen.

Es ist eine spannende Zeit für Jasmin und ihre Mitstreiter:innen auf der Walz, die mehr als nur eine Reise darstellen. Sie sind Träger:innen einer jahrhundertealten Kultur, die Handwerk, Gemeinschaft und das Erkunden neuen Lebens raums miteinander vereint. So zeigt sich, dass die Walz nicht nur ein einfaches Unterwegssein ist, sondern eine vielschichtige Erfahrung, die tief in der Gesellschaft verwurzelt ist.