Strengere Meeresschutz-Regeln: Schiffs-Abwässer ab 2027 verboten!

Strengere Meereschutzvorgaben für den Nordostatlantik ab 2027: Reaktionen von Umweltschutzverbänden und der Schifffahrtsindustrie.

Strengere Meereschutzvorgaben für den Nordostatlantik ab 2027: Reaktionen von Umweltschutzverbänden und der Schifffahrtsindustrie.
Strengere Meereschutzvorgaben für den Nordostatlantik ab 2027: Reaktionen von Umweltschutzverbänden und der Schifffahrtsindustrie.

Strengere Meeresschutz-Regeln: Schiffs-Abwässer ab 2027 verboten!

Am 13. Juli 2025 gibt es in der maritimen Welt Neuigkeiten, die für Diskussionen sorgen: Strengere Vorgaben zum Schutz des Nordostatlantiks wurden beschlossen. Anrainerstaaten, darunter Deutschland, haben sich in Zusammenarbeit mit der EU auf Maßnahmen geeinigt, die ab Juli 2027 in Kraft treten werden.

Das neue Regelwerk sieht vor, dass Schiffe bestimmte Abwässer, die durch Abgasreinigungssysteme, die sogenannten offenen Scrubber, entstehen, nicht mehr in Küstennähe einleiten dürfen. Dieses Vorgehen, das speziell in Regionen mit hoher Umweltbelastung von Bedeutung ist, wurde von Umweltverbänden wie Nabu dankend begrüßt, da sie sich schon lange für strengere Regeln stark machen. Der Verband hat sich dabei besonders an das Londoner Sekretariat der Ospar-Kommission gewandt, um auf die Notwendigkeit der Maßnahmen hinzuweisen.

Reaktionen der Branche

Die Reaktionen auf die Einigung sind geteilt. Der Verband Deutscher Reeder hat die Entscheidung als „regionalen Alleingang“ kritisiert. Reeder argumentieren, dass Scrubber eine bewährte Lösung zur Filterung von Schadstoffen aus Abgasen seien. Es wird darauf hingewiesen, dass das Waschwasser von Scrubbern teilweise ins Meer geleitet wird und Studien zeigen, dass es nicht ohne weiteres als schädlich eingestuft werden kann. Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) erlaubt den Einsatz von Scrubbern und arbeitet an einer umfassenden wissenschaftlichen Bewertung dieser Systeme.

Laut der maritimen Bundesoberbehörde BSH gibt es jedoch Bedenken bezüglich der Abwässer, die von diesen Scrubber-Systemen produziert werden. Im Rahmen eines Projekts, das von 2020 bis 2023 durchgeführt wurde, hat das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie Abwasserproben untersucht. Dabei wurden schädliche Stoffe wie Vanadium, Nickel, Kupfer und Zink identifiziert, die potenziell genogene Wirkungen auf Meeresorganismen haben können.

Ein weiterer Schritt zur Meeresschutz

Studien des Umweltbundesamtes zeigen, dass die Gesamttoxizität des Abwassers je nach Scrubber-System stark schwankt und von „praktisch nicht toxisch“ bis hin zu „extrem toxisch“ reicht. Basierend auf diesen Erkenntnissen wird empfohlen, Einleitverbote in sensiblen und küstennahen Meeresgebieten zu erlassen.

Das Thema wird auch im Jahr 2027 weiter diskutiert, wenn die Möglichkeit besteht, dass das Verbot auf die nächste Meereszone ausgeweitet wird. Der Schutz der Meere steht in der Tat hoch im Kurs, und es wird erwartet, dass die Diskussionen um diese Thematik in den kommenden Jahren nicht abreißen werden.

Insgesamt zeigt sich, dass der Schutz der marine Umwelt ein zentrales Thema für Anrainerstaaten und internationale Organisationen bleibt, weshalb ein gutes Händchen beim Umgang mit den unterschiedlichen Interessen gefragt ist. Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit stehen dabei auf der Agenda aller Beteiligten – wir dürfen gespannt sein, wie sich die Situation weiter entwickeln wird.