Pandasehnsucht verblasst: Zoo Berlin schließt wegen Tierseuche!

Pandasehnsucht verblasst: Zoo Berlin schließt wegen Tierseuche!
Der Zoologische Garten und der Tierpark Berlin bleiben wegen eines Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche (MKS) auf unbestimmte Zeit geschlossen. Trotz winterlicher Temperaturen und der Aussicht auf spielende Tiere erlebten viele Besucher am Samstag eine Enttäuschung, als sie vor verschlossenen Toren standen. Ticket-Schlangen bildeten sich, und die Wartenden wurden lediglich ins Aquarium verwiesen, das geöffnet ist. Marcel Hirt aus der Schweiz war mit seinem Sohn angereist, um die Pandas zu sehen. „Na ja, dann wird es jetzt halt das Aquarium“, sagte der 16-Jährige resigniert zur B.Z.[bz-berlin]
Die Schließung der beiden Einrichtungen ist von den zuständigen Behörden als präventive Maßnahme ergriffen worden, um die Tiere zu schützen. Der Tierpark befindet sich im Sperrkreis um den betroffenen Landkreis Märkisch-Oderland, während der Zoo aus ähnlichen Gründen ebenfalls geschlossen wurde. Die Ungewissheit über die Dauer dieser Maßnahmen bleibt bestehen, auch wenn die Domäne Dahlem geöffnet bleibt, wo Rinder und Ziegen untergebracht sind.
Erstmals seit 1988: Maul- und Klauenseuche in Deutschland
In Deutschland ist es der erste Fall von Maul- und Klauenseuche seit 1988, wobei das Virus bei Wasserbüffeln in Hönow nachgewiesen wurde. Um die Ausbreitung der Seuche zu verhindern, wurden am Samstag vorsorglich etwa 200 Schweine im Landkreis Barnim getötet. Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt betonte die hohe Infektionsgefahr und die möglichen wirtschaftlichen Folgen der Seuche, die bereits 2001 in Großbritannien verheerende Auswirkungen hatte, als Millionen Tiere getötet wurden. „Es ist eine Seuche, die hochinfektiös ist und einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden verursachen kann innerhalb von Deutschland“, so Mittelstädt[tagesspiegel].
Das Virus wurde in einer Probe eines verendeten Schafes getestet, das jedoch negativ auf MKS war. Dennoch bleiben die Maßnahmen zur Eindämmung der Tierseuche von größter Bedeutung. Mehrere Zonen wurden eingerichtet: ein Sperrkreis von drei Kilometern und eine Überwachungszone von zehn Kilometern um den Ausbruchsort. Zudem gibt es ein vorübergehendes Verbot für Tiertransporte in Brandenburg, das zunächst bis Montag gilt. Die bereits bevorstehende Agrarmesse Grüne Woche muss ihre Programme ebenfalls anpassen und verzichtet auf die Präsentation von Rindern, Schafen, Ziegen und Alpakas.
Präventive Maßnahmen und Reaktionen
Die Schließung von Zoo und Tierpark Berlin ist Teil des umfassenden Krisenmanagements der Behörden, die bereits Maßnahmen ergriffen haben, um die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Diese schlossen auch verstärkte Hygienemaßnahmen in den Einrichtungen mit ein, um sicherzustellen, dass keine Ansteckungsgefahr für die Tiere besteht. Experten gehen davon aus, dass das Virus möglicherweise schon seit längerer Zeit in der Region ist, jedoch will der Krisenstab der Berliner Justiz- und Verbraucherschutzverwaltung die Herkunft des Virus ermitteln und andere zukünftige Übertragungswege im Auge behalten.
Die Bundesbehörden, angeführt von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir, haben ebenfalls einen Zentralen Krisenstab einberufen. Ziel ist es, den Ursprung der Infektion schnellstmöglich zu ermitteln und weitere Schutzmaßnahmen zu beschließen. Özdemir erklärte: „Nun geht es darum, so schnell wie möglich herauszufinden, welchen Weg das Virus genommen hat.“ Die Verunsicherung in der Landwirtschaft ist groß, da viele Betriebe schon unter anderen tierseuchenbedingten Restriktionen leiden[tagesspiegel].
Die Einschleppung des Virus könnte durch verschiedene Faktoren geschehen sein, wie etwa durch Wildtiere oder illegale Einfuhr von tierischen Produkten. Gespannt blicken die Behörden auf die Rückmeldungen von Experten, um das Risiko einer weiteren Ausbreitung der Seuche bestmöglich einzudämmen und die Gesundheit der Tiere zu schützen.