Neuer Podcast klärt auf: So tickt die Gesellschaft bei Konflikten!
Die Universität Bielefeld startet den Podcast „Zankapfel“, der gesellschaftliche Konflikte aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet.

Neuer Podcast klärt auf: So tickt die Gesellschaft bei Konflikten!
In der lebendigen Welt der Podcasts gibt es etwas ganz Neues, das die Diskussion über gesellschaftliche Konflikte anregen könnte: Die Konfliktakademie ConflictA der Universität Bielefeld hat mit „Zankapfel – Konflikte kurz erklärt“ einen offiziellen Podcast ins Leben gerufen. Ein Hörerlebnis, das uns in jeder Episode in weniger als zehn Minuten in verschiedene gesellschaftliche Themen eintauchen lässt, wurde am 28. Oktober 2025 vorgestellt. Die erste Episode beleuchtet die vielfältigen Wahrnehmungen von Konflikten in der Bevölkerung und wie diese durch unterschiedliche Hintergründe geprägt werden.
Dr. Anna Christina Nowak, eine engagierte wissenschaftliche Mitarbeiterin der ConflictA, moderiert die erste Folge, in der sie gemeinsam mit den Gesprächspartnern Dirk Lampe und Nico Noltemeyer Erkenntnisse aus dem sogenannten Konfliktmonitor präsentiert. Diese Längsschnittbefragung, die über 2.900 Teilnehmende erfasst hat, zeigt interessante Stimmungsbilder. So sagen 50 Prozent der Befragten, dass sie die Demokratie in Deutschland für instabil halten, während 73 Prozent glauben, dass viele Konflikte nicht mehr lösbar sind. Ein Grund dafür könnte die wahrgenommene mangelnde Kooperation in der Bundesregierung sein, die 70 Prozent als hauptsächlichen Konfliktfaktor sehen.
Aktuelle Konfliktthemen auf dem Tisch
Die Podcast-Episode stellt eine Vielzahl von Konfliktthemen vor, die den Menschen auf den Nägeln brennen. Dazu gehören Migration, Rechtsextremismus, Gesundheitsversorgung und die Auswirkungen des Klimawandels. Besonders interessant: Die Wahrnehmung dieser Themen variiert stark je nach politischer Ausrichtung, Altersgruppe oder Geschlecht der Befragten. So ist das Thema innere Sicherheit für Wähler*innen von AfD, CDU und FDP bedeutender, während SPD-Anhänger Innen sich stärker mit dem Thema Rechtsextremismus beschäftigen. Diese Differenzierung zeigt, dass Konflikte nicht nur auf gesellschaftlicher Ebene, sondern auch im persönlichen Umfeld stark thematisiert werden.
Die nächste Episode des Podcasts wird bereits am 1. November veröffentlicht und widmet sich der gesellschaftlichen Aufarbeitung der Corona-Pandemie. Ein Folgebeitrag soll sich anschließend mit der politischen Beteiligung an der Energiewende und dem Projekt „WissKON“ beschäftigen. Damit hat die ConflictA sich das Ziel gesetzt, Wissenschaft, Praxis und Bevölkerung zusammenzubringen, um ein besseres Verständnis für die Ursachen und Lösungen von Konflikten zu schaffen.
Ein langfristiges Projekt zur Konfliktforschung
Die Bielefelder ConflictA, Teil des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, wird zudem mit einem nennenswerten Budget von 8 Millionen Euro bis 2027 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt. Der Konfliktmonitor, der einen ersten umfassenden Überblick über die innergesellschaftlichen Konflikte in Deutschland gibt, wird künftig jährlich aktualisiert. Die gesammelten Daten – zwischen 21. November und 12. Dezember 2024 erhoben – sollen nicht nur die gegenwärtigen Empfindungen repräsentieren, sondern auch als Grundlage fungieren, um zukünftige Entwicklungen zu analysieren.
Um dem Thema von Grund auf auf den Zahn zu fühlen, bleibt zu hoffen, dass der Podcast „Zankapfel“ Anreiz gibt, sich stärker mit gesellschaftlichen Konflikten zu beschäftigen. In einer Zeit, in der die Diskussion über Meinungsverschiedenheiten besonders wichtig ist, bietet dieser Podcast eine willkommene Plattform, um diese Themen konstruktiv anzugehen.
Wer mehr erfahren möchte, kann die Folgen ab dem ersten jeden Monats über gängige Streamingdienste abrufen. Die Daten und Forschungsergebnisse sind direkt in den Podcast eingewoben, um die Debatten um unsere gesellschaftlichen Herausforderungen zu bereichern. Wer also das eigene Verständnis von Konflikten erweitern möchte, sollte unbedingt reinhören!
Für weitere Informationen zur Initiative und dem Podcast besuchen Sie die Seiten von Uni Bielefeld und idw-online.