Stillstand beim barrierefreien Haltestellen-Ausbau in Düsseldorf-Eller!
Am 29.10.2023 diskutierten Bürger und Politiker in Eller über den Stillstand beim barrierefreien Ausbau von Haltestellen.

Stillstand beim barrierefreien Haltestellen-Ausbau in Düsseldorf-Eller!
Am 29. Oktober 2023 fand eine Informationsveranstaltung im Schützenhaus Eller statt, an der Ralf Hansen, der zweite Vorsitzende von IndividuEller, sowie die Bezirksbürgermeisterin Dagmar von Dahlen teilnahmen. Das Thema des Abends war der Stillstand bei den Planungen zum barrierefreien Ausbau von sechs Haltestellen entlang der Zeppelinstraße und der Gumbertstraße. Die Frustration über die fehlenden Fortschritte lädt zum Nachdenken ein, besonders wenn man die betroffenen Haltestellen betrachtet: Dazu gehören die U75 und 701 an der Schlesischen Straße, Am Hackenbruch, Jägerstraße, D-Eller Mitte S, Alt Eller und Vennhauser Allee.
Ein zentrales Anliegen der Veranstaltung war die Notwendigkeit von 95 cm hohen und mindestens 60 m langen Hochbahnsteigen. Diese sind notwendig, um ein barrierefreies Ein- und Aussteigen zu gewährleisten. Die Stadt Düsseldorf ist durch eine Reihe von Gesetzen verpflichtet, den barrierefreien Zugang zum öffentlichen Nahverkehr zu ermöglichen. Hierzu zählt unter anderem das Nationale Behindertengleichstellungsgesetz, das Personenbeförderungsgesetz, das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, die UN-Behindertenrechtskonvention sowie die EU-Richtlinie 2019/882 zu Barrierefreiheitsanforderungen, wie Düsseldorf Aktuell berichtet.
Herausforderungen bei der Umsetzung
Ein großes Problem bei der Umsetzung der barrierefreien Haltestellen sind die beengten Straßenverhältnisse. Zudem müssen sowohl Hochflur- als auch Niederflurbahnen berücksichtigt werden, was die Planung zusätzlich erschwert. Verschiedene untersuchte Varianten für den Ausbau brachten nur Nachteile mit sich. So scheitern sowohl eine Tunnellösung als auch das Absenken der Gleistrassen aufgrund der hohen Kosten. Die bevorzugte Lösung mit Hochbahnsteigen stößt gleichzeitig auf Widerstand bei Anwohnern, die Bedenken hinsichtlich der Zerschneidung der Gumbertstraße äußern und mögliche negative Auswirkungen auf den Einzelhandel befürchten.
Eine kontroverse Diskussion über die Gewichtung der Projektkosten im Vergleich zu anderen Kriterien steht ebenfalls im Raum. Dagmar von Dahlen schlug vor, Kompromisse einzugehen und nicht jede Haltestelle barrierefrei auszubauen. Dies könnte unter Umständen die Planungen beschleunigen, was am Ende der Veranstaltung von den Teilnehmern als dringender Wunsch geäußert wurde. Zudem wurde eine Variante mit teilweise erhöhten Bahnsteigen erörtert, um den Bedürfnissen der Bürger:innen besser gerecht zu werden.
In einer Zeit, in der viele Städte den Fokus auf Barrierefreiheit legen, bleibt zu hoffen, dass die Planungen in Düsseldorf bald Fahrt aufnehmen. Die Bürger:innen verdienen schließlich einen unkomplizierten Zugang zu den öffentlichen Verkehrsmitteln – und dies sollte im Sinne aller Beteiligten schnellstmöglich realisiert werden.