Österreich reagiert: Strengere Regeln nach Amoklauf in Graz!

Österreich reagiert: Strengere Regeln nach Amoklauf in Graz!
Nach dem tragischen Amoklauf in Graz, bei dem ein 21-jähriger Mann neun Jugendliche und eine Lehrerin mit legal erworbenen Waffen tötete, steht Österreich vor einem tiefgreifenden Umdenken in Bezug auf das Waffenrecht. Die Regierung plant, die gesetzlichen Bestimmungen schärfer zu fassen, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Kanzler Christian Stocker (ÖVP) kündigte in einem Interview mit ORF-Radio an, dass verschiedene Maßnahmen zur Diskussion stehen. Dazu gehört unter anderem die Erhöhung des Mindestalters für den Erwerb von Schusswaffen sowie eine Verschärfung der psychologischen Testverfahren, die für eine Waffenbesitzkarte erforderlich sind. Ein Maßnahmenpaket soll bereits nächste Woche beschlossen werden, um schnellstmöglich reagierend zu können. Radio Ennepe Ruhr berichtet, dass der Täter kurz zuvor eine Pistole sowie eine Schrotflinte legal erwerben konnte, was die Dringlichkeit der bevorstehenden Änderungen unterstreicht.
Die Hintergründe des Amoklaufs
Am Dienstag dieser Woche ereignete sich die grausame Tat an der ehemaligen Schule des Täters. Laut Informationen besaß dieser die Waffen seit Mai – zuvor bestand er ein psychologisches Gutachten. Dieses Gutachten, welches von einem geprüften Psychologen erstellt wurde, sollte die sogenannte „Waffenverlässlichkeit“ des Antragstellers überprüfen. Anders als für die Pistole benötigte der Mann für die Schrotflinte keinen psychologischen Test. Es gibt Überlegungen, ob diese Regeln den aktuellen Gefahren angemessen sind. Puls 24 informiert zudem darüber, dass der Amokläufer bereits während seines Trainings in einem Schützenverein negativ auffiel, was Fragen zu den bisherigen Prüfmaßnahmen aufwirft.
Psychologische Gutachten im Fokus
Der Prozess der Vergabe von Waffenbesitzkarten ist in Österreich klar geregelt und beinhaltet ein umfangreiches psychologisches Gutachten, das vom zuständigen Amt erstellt wird. Dieses setzt sich aus einer Lebenslaufanamnese, Fragebögen und computerunterstützten Tests zusammen, die in etwa 1,5 bis 2 Stunden dauern. Bei einem positiven Gutachten erhält der Antragsteller seine Karte meist innerhalb von zwei Tagen. Wurden jedoch negative Ergebnisse festgestellt, gibt es zwei Optionen: Eine weiterführende Untersuchung oder die sofortige Beendigung des Verfahrens mit vertraulichen Ergebnissen. Weniger positive Gutachten führen häufig zu einer Sperre, die die Behörden informieren müssen. PPPH hebt hervor, dass die Feststellung der emotionalen Stabilität und sozialen Anpassungsfähigkeit des Antragstellers eine zentrale Rolle spielt. Hier wäre es möglicherweise sinnvoll, die Gutachten alle fünf Jahre zu wiederholen, um die Wandelbarkeit der Situation und Persönlichkeit der Betroffenen zu berücksichtigen.
Aufruf zur Reform
Nach dem Amoklauf wird erneut über die Notwendigkeit von Tests für alle Waffenkategorien diskutiert, was vorher eher unkritisch betrachtet wurde. In dieser angespannten Lage ist es wichtig, dass Gesetze überprüft und gegebenenfalls überarbeitet werden, um die Sicherheit in der Gesellschaft zu gewährleisten. Die Tragödie von Graz hat die alarmierenden Schwächen im bestehenden System offengelegt und erfordert klare, entschlossene Schritte seitens der Politik.
In den kommenden Wochen kann man also gespannt sein, welche konkreten Maßnahmen zur Verbesserung der Waffensituation in Österreich ergriffen werden, um zukünftige Unglücke zu vermeiden. Die Zeit drängt, denn da liegt wirklich etwas an.