Euskirchen macht sich fit für den Ernstfall: Zivil-Militärische Zusammenarbeit im Fokus!
Landrat Ramers thematisiert am Sommerempfang die Zivil-Militärische Zusammenarbeit im Kreis Euskirchen und deren Bedeutung für den Frieden.

Euskirchen macht sich fit für den Ernstfall: Zivil-Militärische Zusammenarbeit im Fokus!
Im Kreishaus Euskirchen fliegt die Party – und das nicht nur aus Freude über den Frieden, der vor 80 Jahren mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs einkehren konnte. Landrat Markus Ramers nahm den Sommerempfang zum Anlass, um ein Thema anzusprechen, das zurzeit viele Menschen bewegt: die Zivil-Militärische Zusammenarbeit (ZMZ). In seiner Rede unterstrich er die entscheidende Rolle des Friedens und die Notwendigkeit, die Bevölkerung für Sicherheitsfragen zu sensibilisieren. Angesichts der veränderten globalen Lage, vor allem durch Russlands Überfall auf die Ukraine, haben sich auch die Anforderungen an die ZMZ stark gewandelt, wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet.
Die Zeiten ändern sich. Nachdem im Zuge des Kalten Kriegs Sirenen abgebaut und alte Bunker außer Betrieb genommen wurden, ist jetzt neue Bewegung in die Sicherheitspolitik gekommen. „Im Ernstfall müssen Gesellschaft und Militär Hand in Hand arbeiten“, verdeutlicht Ramers. In den letzten Jahren haben Soldaten bereits in der Corona-Pandemie und nach der Flutkatastrophe wertvolle Unterstützung geleistet. Doch wie sieht es konkret mit der Zusammenarbeit aus?
Zivil-Militärische Zusammenarbeit im Fokus
Die ZMZ hat in letzter Zeit an Bedeutung gewonnen, nicht zuletzt aufgrund der sicherheitspolitischen Bedrohung durch Russland. Auch das Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit thematisiert die Entwicklungen seit der Annexion der Krim 2014 und dem Ukraine-Krieg 2022. Die Lehren aus diesen Konflikten fließen direkt in die Strategien ein, wie im GRÜNBUCH ZMZ 4.0 festgehalten. Die zentrale Botschaft? Eine gut funktionierende ZMZ ist der Schlüssel zur Stärkung der Resilienz in unserem Land.
Vor allem müssen jetzt alle Akteure – von der Bevölkerung über politische Entscheidungsträger bis hin zur Verwaltung – koordiniert zusammenarbeiten. „Die Gesellschaft muss in die Sicherheitspläne eingebunden werden“, fordert Ramers eindringlich. Dabei ist eine klare Kommunikation unerlässlich, wie die Erfahrungen aus der Flutkatastrophe gezeigt haben.
Handlungsbedarf ist da
Für die ZMZ bedeutet das, dass sie sich auf ein breites Spektrum von Bedrohungen anpassen muss. Ob militärische Konflikte, Cyberangriffe oder Naturkatastrophen – die Resilienz des Landes steht auf dem Spiel. Ramers betont zudem, wie wichtig es ist, dass die militärische Unterstützung transparent und demokratisch legitimiert in die zivile Gesellschaft integriert wird. Hierbei müssen strikte organisatorische Vorgaben auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene geschaffen werden, um klare Verantwortlichkeiten festzulegen.
Der Bunker unter dem Kreishaus dient mittlerweile als Lagerraum; seine alte Technik wird jedoch nicht mehr auf die aktuellen Erfordernisse ausgerichtet. Dennoch ist er ein erinnerungswürdiges Symbol für die veränderte Sicherheitswahrnehmung in der Region. Ramers erklärt, dass die Soldaten bereit sind zu helfen, doch ihr Hauptfokus liegt auf Kampfeinsätzen – ein Umstand, den es zu beachten gilt.
Mit rund 300 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Vereinen fand der Sommerempfang nicht nur ein großes Interesse, sondern auch musikalische Unterhaltung durch „Two of us“ und das Jugendorchester des Musikvereins Sinzenich sorgten für eine heitere Stimmung. Alles in allem zeigt die Veranstaltung, dass der Frieden und die Sicherheit auch und gerade in der heutigen Zeit kein Selbstverständnis sind – da liegt was an!