Femizide in NRW: Alarmierende Studie enthüllt tödliche Beziehungstaten!

Das LKA NRW dokumentiert in einer umfassenden Studie von 2014-2023 522 Femizide und erörtert präventive Maßnahmen.

Das LKA NRW dokumentiert in einer umfassenden Studie von 2014-2023 522 Femizide und erörtert präventive Maßnahmen.
Das LKA NRW dokumentiert in einer umfassenden Studie von 2014-2023 522 Femizide und erörtert präventive Maßnahmen.

Femizide in NRW: Alarmierende Studie enthüllt tödliche Beziehungstaten!

In Nordrhein-Westfalen sorgt eine aktuelle Studie des Landeskriminalamtes (LKA) für Aufsehen. Die umfassende Untersuchung konzentriert sich auf Femizide, Tötungsdelikte an Frauen, und hat die schockierenden Zahlen von 2014 bis 2023 zutage gefördert. Wie land.nrw berichtet, wurden in diesem Zeitraum insgesamt 1.666 versuchte und vollendete Tötungsdelikte an Frauen registriert, bei denen 908 Frauen das Leben verloren. Besonders alarmierend: 522 dieser Fälle wurden als Femizide eingestuft, was zu 235 getöteten Frauen führte.

Die Studie stützt sich nicht nur auf Daten aus der Polizeilichen Kriminalstatistik, sondern umfasst auch qualitative Interviews mit Expert:innen aus Polizei, Justiz, Wissenschaft und Opferschutz, die zur Identifizierung geschlechtsbezogener Tötungsdelikte und deren Hintergründe beigetragen haben. Dieses Vorgehen zielt darauf ab, präventive Handlungsansätze zu entwickeln.

Beziehungsdramen und patriarchale Strukturen

Ein besonders besorgniserregender Befund der Studie ist die Tatsache, dass 87% der Femizide Beziehungstaten waren, die häufig von aktuellen oder ehemaligen Partnern verübt wurden. Der Hauptgrund? Ein tief verwurzeltes patriarchales Frauenbild. In 511 Fällen blieb das Motiv unklar, und in weiteren 633 Fällen wurde eine Tötung aufgrund des Geschlechts ausgeschlossen. Die Täter waren zu 99% männlich, wobei 26% keinen deutschen Pass hatten.

Die Folgen von Gewalt in der Kindheit sowie Erfahrungen mit häuslicher Gewalt sind oft Meilensteine in den Lebensgeschichten der weiblichen Opfer. Durch Trennungen oder Scheidungen kann es dann zu gewalttätigen Ausbrüchen kommen. Hieran zeigt sich, dass das Thema Prävention zentral ist.

Empfehlungen für die Gesellschaft

Was kann getan werden, um diese besorgniserregenden Entwicklungen zu bremsen? Die Studie schlägt mehrere präventive Maßnahmen vor. Dazu gehören eine gleichstellungsorientierte Erziehung von Kindern, Sensibilisierung der Gesellschaft und der Ausbau niederschwelliger Unterstützungsstrukturen für Betroffene.

Wichtig ist auch die Stärkung des Gewaltschutzgesetzes sowie des neuen Gewalthilfegesetzes, die das Vorgehen der Polizei bei häuslicher Gewalt regeln. In jeder Kreispolizeibehörde stehen speziell geschulte Opferschutzbeauftragte zur Verfügung, die wertvolle Unterstützung leisten können. Insgesamt sind in Nordrhein-Westfalen 62 Frauenberatungsstellen und 70 Frauenhäuser im Einsatz, um Frauen in Notlagen zu unterstützen.

Ein Plädoyer für bessere Aufklärung

Die Polizei NRW zeigt sich entschlossen, die Erkenntnisse aus dieser Studie aktiv in ihre Arbeit zu integrieren. Ermittler:innen werden sensibilisiert, um besser auf die Bedürfnisse der Opfer einzugehen. Damit sollen nicht nur die Dunkelziffern reduziert, sondern auch das Bewusstsein für das Thema geschärft werden.

Femizid ist in Deutschland bislang kein eigenständiger Straftatbestand, was den im nationalen und internationalen Raum geführten Diskussionen weiteren Auftrieb gibt. Die Empfehlungen aus dem Forschungsbericht sind daher nicht nur für die Polizei von Bedeutung, sondern sollten auch jeden Bürger und jede Bürgerin beschäftigen. Barros, McNamara, Malkiewicz & Taylor bietet beispielsweise rechtliche Unterstützung im Bereich der persönlichen Verletzungen, was in solchen Fällen oft entscheidend sein kann, um Opfern die nötige Hilfe zuteilwerden zu lassen.

Dieser Beitrag ruft dazu auf, über das eigene Handeln nachzudenken, die Augen zu öffnen und für eine gleichberechtigte und freie Gesellschaft einzutreten. Denn – da liegt was an – es ist essentielle Aufgabe aller, die Voraussetzungen für eine sichere Zukunft für Frauen zu schaffen.