Lebenslange Haft für Gelsenkirchener, der Ex-Freundin zum Opfer fiel

Lebenslange Haft für Gelsenkirchener, der Ex-Freundin zum Opfer fiel
In einem erschütternden Fall von Femizid in Gelsenkirchen wurde am 14. Juni 2025 ein 39-jähriger Vermessungs-Ingenieur zu lebenslanger Haft verurteilt. Er hatte am 13. August 2022 seine 36-jährige Ex-Partnerin erstochen und damit eine Beziehungstragödie in ein Verbrechen verwandelt. Laut Ruhr Nachrichten brachte der Täter ein 30 Zentimeter langes Küchenmesser mit, mit dem er der Frau insgesamt 21 Stich- und Schnittverletzungen zufügte. Sie verblutete schließlich am Tatort.
Die Beziehung des Paares dauerte knapp zwölf Jahre, endete jedoch kurz vor der Tat im Jahr 2022. Während die Frau den Wunsch nach einer Heirat und Kindern hatte, war der Angeklagte unentschlossen und fühlte sich durch die Trennung schwer verletzt. Der Richter, Jörg Schmitt, erklärte, dass dies zu einer explosionartigen Wut und Hass beim Täter führte, der monatelang Tötungsfantasien hegte. Erst nach der Tat wurde der neue Freund der verstorbenen Frau vorübergehend festgenommen, doch die Ermittlungen führten schnell zum wahren Täter.
Schwere des Verbrechens
Das Gericht stellte fest, dass die besondere Schwere der Schuld des Angeklagten vorliegt, was eine vorzeitige Entlassung nach 15 Jahren praktisch ausschließt. Trotz der Schwere seiner Tat zeigte der Angeklagte während des gesamten Prozesses keine Emotionen. Dies wirft Fragen auf, die weit über diesen Einzelfall hinausgehen.
Femizide, wie diese grausame Tat genannt wird, sind in Deutschland ein ernstes Problem. So berichtet Deutschlandfunk, dass fast täglich Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden. Im Jahr 2023 gab es bereits 360 Frauen, die bei Tötungsversuchen ihr Leben verloren, was einen dramatischen Anstieg im Vergleich zu vorherigen Jahren darstellt. Die Innenministerkonferenz bezeichnete Femizide als gesellschaftlich relevantes Problem, ohne dass bislang ein Gesetz zur Überwachung potenziell gefährlicher Täter existiert.
Gesellschaftlicher Kontext
Häusliche Gewalt und Trennungswünsche zählen zu den größten Risikofaktoren für Femizide. Laut einer Studie haben 90% der befragten Frauen sexuelle Belästigung erfahren. Diese alarmierenden Zahlen lassen erahnen, dass ein großer Teil der weiblichen Bevölkerung in Deutschland auf irgendeine Weise von Gewalt betroffen ist. Experten fordern dringend Maßnahmen zur Prävention von Gewalt und zur Unterstützung der Betroffenen.
Die Verurteilung des Täters in Gelsenkirchen beleuchtet nicht nur die individuelle Tragödie, sondern auch das gesellschaftliche Problem von Gewalt gegen Frauen und den Mangel an Schutzmaßnahmen. Es bleibt abzuwarten, wie die Politik auf diese Herausforderungen reagiert und ob tatsächlich Fortschritte bei der Bekämpfung von Femiziden erzielt werden können.