Lebenslang für acht: Prozess um Krim-Brücken-Anschlag eröffnet

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Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft für acht Angeklagte im Prozess um den tödlichen Anschlag auf die Krim-Brücke.

Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft für acht Angeklagte im Prozess um den tödlichen Anschlag auf die Krim-Brücke.
Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft für acht Angeklagte im Prozess um den tödlichen Anschlag auf die Krim-Brücke.

Lebenslang für acht: Prozess um Krim-Brücken-Anschlag eröffnet

Im Militärverfahren gegen acht Angeklagte, die mit einem verheerenden Sprengstoffanschlag auf die Krim-Brücke in Verbindung gebracht werden, fordert die Staatsanwaltschaft lebenslange Haftstrafen. Der Anschlag ereignete sich im Oktober 2022 und hatte schwerwiegende Folgen für die wichtigste Transportroute, die das für Russland strategisch relevante Gebiet von der russischen Festlandverbindung trennt. Die Brücke wird seit der Annexion der Krim 2014 von Russland als essentielle Versorgungsroute für militärische Operationen genutzt. Lippewelle berichtet von einem Militärgericht in Rostow am Don, wo die Angeklagten ihre Schuld bestreiten.

Besonders brisant ist die Behauptung des ukrainischen Geheimdienstes SBU, der den Sprengstoffanschlag organisiert haben soll, um die Nachschubwege des russischen Militärs zu stören. Die Zeit zitiert die Vorbereitungen des Angriffs, die über mehrere Monate hinweg liefen, und beschreibt die akribische Planung, die sogar das Anbringen von mehr als einer Tonne Sprengstoff unter Wasser an einem der Brückenpfeiler umfasste.

Die Folgen des Anschlags

Der Anschlag hatte fatale Auswirkungen. Ein Lkw-Fahrer starb, und vier weitere Menschen kamen bei der Explosion ums Leben, während ein Teil der Brücke einstürzte. Die explosionsartige Kraft beschädigte die Unterwasserpfeiler der Brücke erheblich, was dazu führte, dass die Verbindung zwischen Russland und der Krim für mehrere Monate stark eingeschränkt war. Laut offiziellen Informationen müssen die Brückenstellen in einem Notzustand repariert werden, was sich als Herausforderung erweisen könnte. Neben dem tragischen Verlust von Menschenleben bleibt die Debatte um die militärische Nutzung der Krim-Brücke als „illegale russische Einrichtung“ von Wassyl Maljuk, dem Leiter des SBU, im Raum stehen.

Die Brücke selbst, die mit 19 Kilometern die einzige direkte Verbindung zwischen dem russischen Verkehrsnetz und der Krim darstellt, erlebte schon frühere Attacken. Bereits im Juli 2023 kam es zu einem weiteren Vorfall, bei dem Marinedrohnen eingesetzt wurden, obwohl die Brücke nicht vollständig einstürzte. Dieser erneute Angriff verschärft die ohnehin angespannte geopolitische Lage in der Region. Fr.de berichtet von den strategischen Konsequenzen dieser Attacken und verweist auf eine allgemeine Eskalation, die durch solche militärischen Aktionen zu erwarten ist.

Anklagepunkte und Verteidigungsargumente

Im Prozess wird klar, dass die Verteidigung der Angeklagten argumentiert, sie seien zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Diese Aussage könnte jedoch angesichts der gut dokumentierten Aktivitäten des SBU schwer wiegen. Ein Spediteur, der sich freiwillig der Polizei stellte, glaubte, eine zivile Fracht transportiert zu haben, was die Komplexität des Falls unterstreicht.

Der Kremlchef Wladimir Putin hat nach dem Anschlag bereits Vergeltung für die Angriffe angekündigt, was die ohnehin angespannte Situation weiter zuspitzt. Die fortlaufenden Auseinandersetzungen um die Krim und die Sprengung der Brücke bleiben ein heißes Thema in der internationalen Berichterstattung und verdeutlichen die wechselvollen Schicksale in der Region.