Bahn-Chaos im Münsterland: National Express unter Beschuss!
Unmut über National Express: Zugausfälle und Verspätungen auf der Linie RE 7 Krefeld–Münster. Wichtigste Aspekte und Reaktionen.

Bahn-Chaos im Münsterland: National Express unter Beschuss!
Der Unmut über das Bahnunternehmen National Express im Münsterland wächst. Insbesondere die Linie RE 7, die von Krefeld über Münster bis nach Rheine verkehrt, steht in der Kritik. Immer wieder kommt es zu Zugausfällen, Verspätungen und chaotischen Fahrplanänderungen – und das seit mehreren Monaten. Laut dem ms-aktuell erhebt der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) schwere Vorwürfe gegen den Anbieter.
Die Beschwerdepunkte sind nicht zu unterschätzen: National Express soll Fahrten eigenmächtig gestrichen haben, ohne sich mit den zuständigen Aufgabenträgern abzusprechen. Besonders betroffen ist die Linie RE 4 (Aachen–Düsseldorf–Dortmund), wo Ausfälle ohne Ersatzkonzept #passiert sind. Der NWL kündigte an, die Vorgänge nun genau zu prüfen. „Unser Vertrauen in National Express ist stark beschädigt“, so ein Sprecher des NWL.
Vertragliche Pflichten und Kundenzufriedenheit
Doch das ist nicht alles. National Express wird vorgeworfen, gegen vertragliche Pflichten verstoßen zu haben. Diese verpflichten das Unternehmen zu regelmäßigen Abstimmungen mit den Verkehrsverbünden. In der Vergangenheit gab es bereits Konflikte im Dezember 2024, als die Angebote auf den Linien RE 6 und RE 7 reduziert wurden, ohne ausreichend Rücksprache zu halten. Die Verspätungsquote auf der RE 7 liegt im zweiten Quartal 2025 bei alarmierenden 48,6%. Einzig 51,4% der Züge erreichen ihr Ziel mit weniger als vier Minuten Verspätung.
Die Kundenzufriedenheit, ein entscheidender Faktor im Bahnbereich, geht ebenfalls in den Keller. Auf der Plattform Trustpilot erzielt National Express gerade einmal 1,5 von 5 möglichen Sternen. Pendler berichten von ständigen Zugausfällen, überfüllten Wagen und einer mangelhaften Kommunikationspolitik des Unternehmens, besonders bei Störungen.
Änderungen ab November in Köln
Noch bevor sich die Situation entspannt, stehen weitere Herausforderungen ins Haus. Ab dem 14. November 2025 kommt es im Großraum Köln wegen der Inbetriebnahme eines neuen elektronischen Stellwerks zu umfassenden Beeinträchtigungen. Diese werden die Fahrgäste erneut belasten.
Betroffene Linien sind unter anderem RE 1, RE 5 und die RE 7, die umgeleitet werden und teils Ausfälle hinnehmen müssen. Besonders heikel: Die Umleitungen und Haltausfälle werden von 14. bis 24. November gelten, wodurch die Pendler erneut einen unberechenbaren Fahrplan erwarten müssen. Die S-Bahn und die Linie RB 25 können hingegen nach ihrem Regelfahrplan verkehren – mit Ausnahme von zwei nächtlichen Störungen.
Die Herausforderungen, die die Kundenzufriedenheit weiter beeinträchtigen könnten, zeigen sich bereits als potentielle Probleme. Und während die Deutsche Bahn mit einer Kundenzufriedenheit von 2,2 im Bereich Regio und 2,7 im Fernverkehr ganz anders dasteht, bleibt National Express gefragt, wie sie diese Krise bewältigen wollen. Mit dem Ziel, die Kundenzufriedenheit langfristig zu sichern, setzt die DB einen hohen Fokus auf Faktoren wie Pünktlichkeit, Auslastung und Informationsbereitstellung, was bei National Express dringend nötig ist.
In Anbetracht dieser sich überschlagenden Ereignisse wird die Aufrechterhaltung des Verkehrs im Münsterland und im Raum Köln zunehmend zum Drahtseilakt für das Unternehmen. Die Forderung der Fahrgäste ist klar: Sie wollen wieder wenigstens eine halbwegs pünktliche und verlässliche Verbindung, bevor es noch chaotischer wird. Es bleibt spannend, ob National Express ein gutes Händchen für die kommenden Herausforderungen hat.