Leverkusener Fotograf entdeckt winzige Seepferdchenart auf Borneo!

Leverkusener Fotograf entdeckt winzige Seepferdchenart auf Borneo!

Auf Borneo wurde vor über 30 Jahren eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht, die die Welt der Unterwasserbiologie revolutionieren sollte. Der Leverkusener Jörg Adam war zu dieser Zeit ein leidenschaftlicher Tauchsportler und Fotograf. Im Jahr 1993 reiste er mit einem Freund in die exotischen Gewässer Borneos, um die faszinierenden Unterwasserwelten festzuhalten. Während seines Tauchgangs stieß er auf winzige Seepferdchen, die ihm unbekannt waren und die auch in keinem der gängigen Bestimmungsbücher zu finden waren. Dieser Moment war der Anfang einer Reise, die zur Entdeckung einer bisher unbekannten Art führen sollte.

Die kleine Spezies, die Adam entdeckte, wurde später offiziell als Hippocampus denise identifiziert und gilt als das kleinste bekannte Seepferdchen der Welt, mit einer maximalen Länge von etwa 2,4 cm. Diese filigranen Lebewesen sind vor allem in den tiefen Gewässern zwischen 13 und 100 Metern anzutreffen und leben versteckt in Gorgonianfeldern, wo sie sich durch adaptive Tarnung perfekt an ihre Umgebung anpassen. Ihr besonderes Aussehen, mit einer kurzen Schnauze und einem schlanken Körper, hat sie zu einem begehrten Studienthema für Meeresbiologen gemacht.

Von der Entdeckung zur Wissenschaft

Nachdem Adam die Entdeckung gemacht hatte, kontaktierte er internationale Forscher aus England und Kanada, die die Identifizierung der neuen Art bestätigten. 2003 wurde die Art offiziell anerkannt, und ein beeindruckendes Foto von Adam erschien im renommierten National Geographic Magazin. In den folgenden Jahren arbeitete Adam eng mit internationalen Meeresbiologen zusammen und konnte wertvolle Erkenntnisse über das Verhalten und den Lebensraum der kleinen Seepferdchen gewinnen.

Die Fortpflanzung des Hippocampus denise ist ebenfalls bemerkenswert: Die Männchen tragen die Eier in einer speziellen Bruttasche, in der sie bis zu 11 Tage lang bis zur Geburt der Jungtiere bleiben. Diese besondere Fortpflanzungsart weckt großes Interesse in der wissenschaftlichen Gemeinschaft, da sie in der Tierwelt einzigartig ist.

Ein Leben für die Fotografie

Trotz seiner Erfolge in der Unterwasserfotografie blieb Adam der Fotografie bis heute in ungebrochener Leidenschaft treu. Er sagte: „Klappt nicht, gibt’s nicht“, was seinen unermüdlichen Geist widerspiegelt. Adam hat nicht nur die Tiefen der Ozeane erkundet, sondern auch den Himmel erobert. Er entwickelte eine Faszination für das Fliegen und nahm an mehreren Flugeinsätzen teil, darunter einem Parabelflug mit dem Astronauten Alexander Gerst. Adam erzählt von beeindruckenden Luftmanövern und betont stets die Wichtigkeit von Sicherheit in seinen Projekten, da er auch tragische Momente, wie den tödlichen Unfall eines Piloten, der mit ihm arbeitete, erlebt hat.

Fotografie ist für Adam ein Hobby, das er mit Hingabe pflegt. Er genießt die Freiheit, seine Themen selbst zu wählen und Zeit für die perfekte Aufnahme zu haben. 2023 erschien sein Buch „Hubschrauberflug am Limit“, in dem er eindrucksvolle Bilder des Stuntpiloten Rainer Wilke festhält. Adams Geschichten, die oft auch Familienabenteuer beinhalten, sind das Herzstück seines Schaffens.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Jörg Adam nicht nur ein leidenschaftlicher Fotograf und Taucher ist, sondern auch ein Entdecker, der die Welt der Meeresbiologie bereichert. Vor mehr als 30 Jahren begann seine bemerkenswerte Reise, die den kleinen Hippocampus denise ins Licht der Forschung rückte und für viele eine Inspiration darstellt.