Geschlechtersensible Medizin: Vorurteile und neue Behandlungsansätze!

Geschlechtersensible Medizin: Vorurteile und neue Behandlungsansätze!

In Mettmann dreht sich am Mittwoch, den 29. Oktober, von 14 bis 15 Uhr alles um die geschlechtersensible Medizin. Unter dem Titel „Geschlechtersensible Medizin – warum Frauen länger aber schlechter leben und Männerschnupfen keine Einbildung ist“ erklärt Prof. Dr. rer. nat. Anke Hinney, ein absoluter Fachmann auf diesem Gebiet, die Herausforderungen und Chancen, die geschlechtsspezifische Aspekte in der Medizin bieten. Der Vortrag findet im Schulungsraum der Feuer- und Rettungswache, Laubacher Straße 14, statt und ist für alle Interessierten kostenfrei.

Das Ziel der Veranstaltung ist es, neue Forschungsansätze aufzuzeigen, die dazu beitragen, Vorsorge-, Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten gezielter zu verbessern. Prof. Hinney wird dabei auf die unterschiedlichen Reaktionen von Frauen und Männern auf Infektionen, Herzerkrankungen und Ernährungsweisen eingehen. Sie ist nicht nur Leiterin der Sektion für Molekulargenetik Psychischer Störungen an der LVR-Universitätsklinik Essen, sondern auch kommissarische Direktorin am Institut für Geschlechtersensible Medizin. Mit ihrer Expertise trägt sie dazu bei, geschlechtsspezifische Unterschiede in der Medizin besser zu verstehen.

Relevanz geschlechtersensibler Medizin

Kennst du die Unterschiede zwischen Männern und Frauen in Bezug auf die Gesundheit? Überraschend viele Menschen wissen nicht, dass geschlechtsspezifische Aspekte nicht nur in der Forschung, sondern auch in der praktischen Medizin von Bedeutung sind. Laut einem Bericht von der Bundesstiftung Gleichstellung wird zur Entwicklung der geschlechtssensiblen Medizin intensiv geforscht. Dabei behandeln zahlreiche Studien die Diskriminierung in der Gesundheitsversorgung und die Notwendigkeit für mehr Geschlechtergerechtigkeit in der medizinischen Forschung. Diskriminierungsschutz und die spezifischen Bedürfnisse von Frauen und Männern sind zentrale Elemente, die es zu beachten gilt, um ein umfassendes Gesundheitsangebot zu schaffen.

Besonders wichtig ist die Erkenntnis, dass Krankheiten bei unterschiedlich Geschlechtlichen verschiedene Symptome anzeigen können. So zeigt etwa ein Herzinfarkt bei Frauen oft andere Symptome als bei Männern, was zu Fehldiagnosen führen kann. Außerdem erkranken Frauen nach den Wechseljahren gefährlicher an Osteoporose und weisen häufiger Darmerkrankungen auf.

Aktuelle Forschungsinitiativen

Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) hat jüngst mehrere Initiativen gestartet, um geschlechtersensible Gesundheitsforschung voranzutreiben. Ab April 2025 wird eine Initiative zur Reduzierung des sogenannten „Gender Data Gap“ gestartet, die mit 5,7 Millionen Euro gefördert wird. Diese Initiative umfasst 43 Projekte und hat das Ziel, geschlechtersensible Aspekte in der klinischen Forschung zu stärken.

Erwähnenswert ist auch, dass fünf interdisziplinäre Zentren zur reproduktiven Gesundheit in Deutschland mit rund 11 Millionen Euro unterstützt werden sollen. Diese Zentren konzentrieren sich auf Themen wie Frauengesundheit, männliche Fortpflanzungsfähigkeit und den Einfluss von Übergewicht. Der Forschungsbedarf ist hoch, da viele geschlechtsspezifische Unterschiede in Krankheiten noch nicht ausreichend untersucht sind.

Die Forschungsprojekte zielen auch darauf ab, Technologien zu entwickeln, die geschlechtsspezifische Wissens- und Datenlücken in der Medizin schließen. Innovative Ansätze sollen dabei helfen, das Bewusstsein für geschlechtssensible Aspekte in medizinischen Studien zu schärfen und die Inklusivität in der Forschung zu fördern.

Wenn du Interesse an diesem wichtigen Thema hast, ist eine formlose Anmeldung zur Veranstaltung unter gleichstellungsstelle@mettmann.de erwünscht. Lass dir diese Gelegenheit nicht entgehen, denn das Wissen um geschlechtersensible Medizin kann unser Verständnis von Gesundheit erheblich verändern!