Polizei-Notruf gestört: NRW-Bürger sollen 112 wählen!
Am 16.07.2025 war der Polizeinotruf 110 in Minden-Lübbecke gestört. Innenministerium sucht Lösungen, Notruf 112 empfohlen.

Polizei-Notruf gestört: NRW-Bürger sollen 112 wählen!
Am 16. Juli 2025 kam es in Nordrhein-Westfalen zu einer Störung des Polizeinotrufs 110, die zahlreiche Regionen betraf. Das Innenministerium war in der Alarmbereitschaft und suchte nach einer Lösung für das technische Problem. In akuten Notfällen empfahlen die Behörden, stattdessen den Notruf 112 der Feuerwehr zu wählen. Betroffen waren 34 der 47 Polizeibehörden in NRW, darunter der Kreis Warendorf, Minden-Lübbecke, die Region Aachen, Düsseldorf, Münster sowie weitere Kreise wie Olpe und Recklinghausen. Glücklicherweise konnte das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) noch am Nachmittag Entwarnung geben, da der technische Fehler behoben war. Die schnell reagierenden Polizeibehörden hatten bereits intern auf alternative Notrufmethoden umgeschaltet, sodass es keine verlorenen Notrufe gab. Laut tagesschau.de können Notrufe auch über entsprechende Apps abgesetzt werden.
Die Ursache der Störung liegt laut Telekom in einer technischen Anomalie, die bisher nicht abschließend geklärt werden konnte. Die Telekom, die das Notrufnetz in Deutschland betreibt, plant, am Donnerstag eine umfassende Stellungnahme zu den Vorfällen abzugeben. Im vergangenen Jahr wurde die 110 in NRW mehr als 1,6 Millionen Mal angerufen, und die FDP-Landtagsfraktion kritisierte die Störung scharf als “Notruf-Debakel”, forderte ausfallsichere Systeme für die Zukunft.
Die Bedeutung der Notrufnummern
Notrufnummern haben in Deutschland eine hohe Priorität, besonders am Europäischen Tag des Notrufs 112, der jährlich am 11. Februar gefeiert wird. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der Notrufe auf über 30 Millionen, was durchschnittlich rund 84.000 Anrufe pro Tag ausmacht. Alle Notrufe in Deutschland laufen über das Netz der Telekom. Diese betreibt etwa 250 Leitstellen für Feuerwehr und Rettungsdienst. Ein engagiertes Team von 30 Mitarbeitenden in Meschede sorgt rund um die Uhr für einen reibungslosen Betrieb. telekom.com hebt hervor, dass mehr als 90 Prozent der Anrufe über Mobilfunknetzwerke erfolgen, wobei 80 Prozent dies bereits über die modernen 4G- und 5G-Technologien tun.
Ein bemerkenswerter Höchststand an Notrufen wurde während des Unwetters „Lambert“ im Juni 2022 erreicht, als innerhalb von zehn Minuten über 10.000 Notrufversuche in einer Leitstelle eingingen. Dies zeigt, wie wichtig ein funktionsfähiges und zuverlässiges Notrufsystem ist. Zudem wurde seit April 2018 für alle neuen Autotypen in der EU der automatische Notrufdienst eCall verpflichtend eingeführt. callcenterprofi.de berichtet, dass dieser Dienst Mobilfunk- und Satellitenortung nutzt, um schnellstmöglich Kontakt zur Notrufnummer 112 herzustellen. Die Telekom arbeitet kontinuierlich an der Entwicklung dieser Technologie, um Verbindungszeiten und Datenübertragung zu optimieren.
Die wiederholten Störungen wie die jüngste bei der 110 verdeutlichen, dass ein robuster Notrufdienst für die Sicherheit der Bevölkerung unverzichtbar ist. In den letzten Jahren gab es bereits mehrere Vorfälle, darunter ein bundesweiter Ausfall der 110 und 112 im November 2021 und eine Störung im Juni 2022, die auch in NRW spürbar war. Damit die Bürger im Notfall stets eine verlässliche Anlaufstelle haben, ist es notwendig, die Systeme weiter zu verbessern und auszubauen.