Ai Weiwei inszeniert Turandot : Oper trifft auf Politik und Protest!
Am 29.10.2025 inszeniert Ai Weiwei Puccinis "Turandot" in Mülheim, thematisiert globale Herausforderungen und persönliche Geschichte.

Ai Weiwei inszeniert Turandot : Oper trifft auf Politik und Protest!
Ein aufregendes Kapitel der Operngeschichte wird heute, am 29. Oktober 2025, mit der Neuproduktion von Puccinis „Turandot“ am Teatro dell’Opera di Roma aufgeschlagen. Diese Inszenierung ist nicht nur eine künstlerische Neuinterpretation, sondern auch das Regiedebüt des weltweit bekannten chinesischen Künstlers Ai Weiwei. Mülheim-Ruhr berichtet, dass Ai Weiwei zusammen mit Maxim Derevianko das Ensemble des Teatro dell’Opera di Roma bei diesem einzigartigen Projekt begleitet.
Ai Weiwei, der in seinen 20ern bereits Erfahrung als Statist in „Turandot“ in New York sammelte, betrachtet die Oper nun 35 Jahre später als Spiegel seiner eigenen Herkunft und Geschichte. Die Inszenierung thematisiert brennende Themen unserer Zeit wie die Coronakrise, den Ukraine-Krieg und die Proteste in Hongkong. Diese grellen, gesellschaftlichen Herausforderungen werden durch eine dekonstruktivistische Erzählweise beleuchtet, die sowohl Konventionen bricht als auch Raum für gesellschaftlichen Diskurs eröffnet.
Ein Blick in die Hintergründe
Der Akkord von „Turandot“ wird dabei nur zum Teil von musikalischen Klängen dominiert. Laut taz hat Ai Weiwei keine große Vorliebe für Opern und hört selten Musik. Dennoch zeigt er mit seinem Projekt eine beeindruckende Künstlersichtweise, die weit über die musikalischen Grenzen hinausgeht. In einem von Maxim Derevianko inszenierten Film, der die Herausforderungen einer künstlerischen Produktion in politisch prekären Zeiten dokumentiert, wird die Entstehung der Inszenierung festgehalten.
Der Film beleuchtet nicht nur die besondere Beziehung zwischen Ai Weiwei und der Choreografin Chiang Ching, sondern zeigt auch die Personalien, die während der Proben entstanden sind. So konnte die Dirigentin Oksana Lyniv aus verständlichen Gründen ihre Angehörigen aufgrund des Ukraine-Kriegs nicht zur Premiere einladen. Dies unterstreicht das Gefühl der Zerrissenheit, das sich durch die Probenzeit zog, während das Theater coronabedingt schließen musste – ein historischer Moment in 140 Jahren Theatergeschichte.
Ai Weiwei als Spiegel seiner Zeit
Ai Weiwei ist bekannt für seine politisch aufgeladenen Installationen und seine scharfe Kritik an Autoritäten. Seine Kunstwerke fördern Menschenrechte und Meinungsfreiheit und spiegeln gesellschaftliche Missstände wider. In seiner Inszenierung von „Turandot“ werden diese Themen durch ein eindrucksvolles Bühnenbild mit einer 3D-Weltkarte visualisiert, das zwischen Herrschenden und Unterdrückten unterscheidet. Zudem nähern sich die Sänger in ihren Darstellungen statuarisch und drücken Emotionen durch einen chinesischen Operndarsteller aus, der die Emotionen übersetzt.
Das eindrucksvolle Gesamtkunstwerk wird als bleibendes Denkmal für die Relevanz von Puccinis Oper nach über 100 Jahren angesehen. aiweiweisturandotfilm hebt hervor, dass der Film auch die anhaltenden Herausforderungen, denen Künstler wie Ai Weiwei gegenüberstehen, festhält und damit einen starken politischen Kommentar zur gegenwärtigen Lage abgibt.