Micha Hartung: Der geheime Held der Mauerflucht im Filmdebüt!

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Am 22.12.2025 wird in Mülheim an der Ruhr die Komödie „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“ gezeigt, basierend auf Maxim Leos Bestseller.

Am 22.12.2025 wird in Mülheim an der Ruhr die Komödie „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“ gezeigt, basierend auf Maxim Leos Bestseller.
Am 22.12.2025 wird in Mülheim an der Ruhr die Komödie „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“ gezeigt, basierend auf Maxim Leos Bestseller.

Micha Hartung: Der geheime Held der Mauerflucht im Filmdebüt!

Am 22. Dezember 2025 wird im Kino der Stadt Mülheim an der Ruhr der Film „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“ gezeigt. Der Streifen, der auf dem Bestseller-Roman von Maxim Leo basiert, bietet eine spritzige Komödie, die sich mit der komplexen Geschichte und der Mythologie der deutschen Erinnerungskultur auseinandersetzt. Anders gesagt: Es wird gezeigt, wie das Leben ein Spiel aus Erinnern, Vergessen und Erfinden ist, das die Hauptfigur Micha Hartung, gespielt von Charly Hübner, auf die Probe stellt. Micha ist Videothekenbesitzer in Berlin und steht kurz vor der Pleite. Doch als er zum 30. Jahrestag des Mauerfalls von einem Journalisten als Drahtzieher der größten Massenflucht der DDR stilisiert wird, gerät sein Leben völlig aus den Fugen.

Die Komödie eröffnet Fragen zur Authentizität und zur lebendigen Erinnerungskultur in Deutschland. Das zeigt sich auch in der Beziehung von Micha zu Paula, einer cleveren und humorvollen Frau, die großes Interesse an ihm zeigt. Leider wird die aufkeimende Liebe durch eine kleine, aber entscheidende Lüge überschattet, die das Geschehen noch komplizierter macht.

Das Erbe der DDR-Literatur

Geradezu zeitgemäß ist der Film vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte über das literarische Erbe der DDR, die vor 35 Jahren anlässlich des Mauerfalls in Gang gesetzt wurde. NDR hebt hervor, wie wichtige Autorinnen wie Christa Wolf und Brigitte Reimann das Bild der DDR-Literatur geprägt haben. Wolf gilt als eine der einflussreichsten Stimmen, während Reimanns „Franziska Linkerhand“ bis heute relevant ist. Auch Werke von Ulrich Plenzdorf und Stefan Heym werden als integrale Bestandteile des literarischen Kanons gewürdigt, wobei Heyms autobiografische Schriften besonders großen Einfluss auf die nachfolgende Generation von Schriftstellern hatten.

Doch die Diskussion über die DDR-Literatur dreht sich nicht nur um bloße Leserschaft oder Bestsellerlisten, sondern stellt auch die Authentizität und Relevanz dieser Werke für das Verständnis der Geschichte in den Vordergrund. Besonders interessant ist dabei, wie das Kinderbuch „Alfons Zitterbacke“ in den öffentlichen und privaten Erinnerungen gestrickt wird und welche Herausforderungen die Kulturpolitik der SED für die Schriftsteller darstellte.

Erinnerungskultur neu denken

Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt ist das Buch von Sebastian Klinge, das sich mit der Frage „Was treibt die DDR-Erinnerung?“ auseinandersetzt. Transcript Verlag bietet damit einen neuen Blick auf die geschichtspolitischen Akteure und deren Rollen in der geschichtlichen Konstruktion. Das Buch lädt zur Diskussion ein und betont, dass jeder von uns in der Geschichtspolitik eingebunden ist, sei es als Zeitzeuge, Kurator oder einfach als Mitglied der Gesellschaft.

In einem emotionalen Diskurs, der oft stark wertgeladen ist, wird versucht, die Geschichtspolitik und -erinnerung differenzierter zu betrachten und ernst zu nehmen. Die verschiedenen Perspektiven dieser Diskussionen um das Erbe der DDR bieten zahlreiche Anknüpfungspunkte für die kulturelle Auseinandersetzung in Deutschland.

Mit der Vorstellung des Films „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“ in Mülheim wird dieser Diskurs weiter angefeuert und bietet den Zuschauenden Gelegenheit, über die eigenen Erfahrungen und die kollektive Erinnerung nachzudenken.