Kältestes Weihnachten seit 15 Jahren: Wo bleibt der Schnee?

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Am kältesten Weihnachten seit 15 Jahren bleibt Schnee rar in Deutschland. Die Temperaturen liegen zwischen -1 und -12 Grad.

Am kältesten Weihnachten seit 15 Jahren bleibt Schnee rar in Deutschland. Die Temperaturen liegen zwischen -1 und -12 Grad.
Am kältesten Weihnachten seit 15 Jahren bleibt Schnee rar in Deutschland. Die Temperaturen liegen zwischen -1 und -12 Grad.

Kältestes Weihnachten seit 15 Jahren: Wo bleibt der Schnee?

Am 24. Dezember 2025 steht Deutschland vor einem besonders kalten Weihnachtsfest. Die Hoffnungen auf weiße Weihnachten sind in diesem Jahr so gering wie selten zuvor. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) wird für die Feiertage eine Durchschnittstemperatur von minus 2 bis minus 3 Grad Celsius prognostiziert. Es könnte somit das kälteste Weihnachten seit 15 Jahren werden, nachdem die letzten wirklich frostigen Festtage 2010 mit einem Schnitt von minus 5,2 Grad verzeichnet wurden. Besonders kühl wird es in der Nacht zu den Feiertagen, wo die Temperaturen regional sogar auf minus 12 Grad fallen können, während am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag sonniges und trockenes Wetter erwartet wird, berichtet Antenne Münster.

Heute früh gab es in vielen Gebieten Frost bis minus 3 Grad, in höheren Lagen sogar bis minus 6 Grad. Während sich die Kälte aus Osteuropa nach Deutschland ausbreitet, sind im Süden und in Mittelgebirgslagen geringe Neuschneemengen von 1 bis 3 Zentimetern zu erwarten, örtlich sogar bis zu 5 Zentimetern. Doch die Wahrscheinlichkeit für eine nachhaltige Schneedecke, die auch an den Feiertagen bleibt, ist stark gesunken. Der letzte Winter mit einer Schneedecke von mindestens 1 cm über alle drei Weihnachtstage im Tiefland liegt schon lange zurück – nämlich im Jahr 2010.

Klimawandel und weiße Weihnachten

Der Rückgang der Schnee-Wahrscheinlichkeit an Weihnachten ist nicht nur eine lokale Erscheinung, sondern ein symptomatischer Effekt des Klimawandels. Laut einer Analyse ist die Chance auf weiße Weihnachten in den letzten Jahrzehnten erheblich gesunken. Während zwischen 1961 und 1990 in München statistisch jedes dritte Jahr weiße Weihnachten gefeiert wurden, liegt dieser Wert zwischen 1991 und 2020 nur noch bei jedem neunten Jahr. Ein Phänomen, das nicht nur in der bayerischen Landeshauptstadt zu beobachten ist. Auch in anderen Teilen Deutschlands, wie Freiburg, hat die Wahrscheinlichkeit für Schnee an Weihnachten von 17% auf etwa 5% abgenommen, wie MDR berichtet.

Atmosphärenforscher führen diese Veränderungen auf die Klimaerwärmung zurück. In der Vergangenheit hielten kalte Hochdrucklagen den Schnee oft länger auf dem Boden, heute schmilzt dieser schneller. Der wissenschaftliche Konsens ist klar: Die steigenden Temperaturen sind größtenteils auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen, insbesondere dem Ausstoß von CO2 durch fossile Brennstoffe. Der Weltklimarat (IPCC) warnt im aktuellen Synthesebericht vor den Folgen des Klimawandels. Prognosen zufolge könnte die Erde sich bis 2035 um 1,5 Grad erwärmen, was unter anderem zu einem Anstieg des Meeresspiegels und einer Zunahme von Wüstenbildung in anfälligen Regionen führen könnte, so Statista.

Veränderungen im Klimabewusstsein

Trotz der alarmierenden Entwicklungen gibt es in der Bevölkerung einen bestimmten Grad an Skepsis gegenüber dem menschengemachten Klimawandel. Eine Umfrage ergab, dass 25% der Ostdeutschen und rund 21% der Westdeutschen nicht glauben, dass die Menschheit primär für die Erderwärmung verantwortlich ist. Diese Skepsis könnte die dringend benötigten Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels hemmen. Um die schlimmsten Folgen abzuwenden, müssten die CO2-Emissionen bis 2035 um 65 % im Vergleich zu 2019 gesenkt werden. Der Druck liegt also nicht nur auf den Politikern, sondern auch auf jedem Einzelnen von uns, die Umstellung zu vollziehen und nachhaltige Entscheidungen zu treffen.

In dieser besinnlichen Zeit, wo Familie und Freunde im Mittelpunkt stehen, ist es vielleicht auch an der Zeit, über die Auswirkungen unserer Lebensweise nachzudenken und wie wir gemeinsam einen Beitrag zu einer besseren Zukunft leisten können. Ob wir den Winter diesmal mit Schnee oder nur mit frostigen Temperaturen verbringen, bleibt abzuwarten, doch eines scheint klar: Die Veränderungen des Klimas betreffen uns alle.