Mähroboter im Einsatz: Schutz von Igeln jetzt gefährdet?

Experten im Rhein-Kreis Neuss warnen vor Mährobotern nachts, um Igel und Wildtiere zu schützen. Tipps zur sicheren Nutzung.

Experten im Rhein-Kreis Neuss warnen vor Mährobotern nachts, um Igel und Wildtiere zu schützen. Tipps zur sicheren Nutzung.
Experten im Rhein-Kreis Neuss warnen vor Mährobotern nachts, um Igel und Wildtiere zu schützen. Tipps zur sicheren Nutzung.

Mähroboter im Einsatz: Schutz von Igeln jetzt gefährdet?

In den letzten Jahren haben sich Mähroboter zu praktischen Helfern in vielen Gärten entwickelt. Diese autonomen Geräte bieten eine enorme Erleichterung bei der Rasenpflege, doch Experten warnen vor den Gefahren, die speziell im Zusammenhang mit Wildtieren, besonders Igeln, stehen. Umweltdezernent Gregor Küpper macht deutlich, dass viele Mähroboter nachts operieren, wenn Igel aktiv sind. Dies stellt ein großes Risiko dar, denn die Sensoren der Roboter können die kleinen Tiere oft nicht erkennen, was zu schweren Verletzungen oder sogar Todesfällen führen kann. Extra Tipp berichtet, dass die Kreisverwaltung deshalb über ein Nachtfahrverbot für diese Geräte nachdenkt.

Ein entsprechender Prüfantrag wurde bereits von mehreren politischen Parteien im Kreisausschuss eingebracht. Ziel ist es, sowohl den Umwelt- als auch den Artenschutz zu fördern und die nächtliche Ruhe der Anwohner zu sichern. Zudem wird erforscht, welche Sanktionsmöglichkeiten bei möglichen Verstößen bestehen. Igel sind in Deutschland geschützt, das Bundesnaturschutzgesetz verbietet die Verletzung oder Tötung dieser Tiere ohne einen triftigen Grund.

Sichere Nutzung von Mährobotern

Um Schäden zu vermeiden, empfehlen Experten einige Maßnahmen: Mähroboter sollten tagsüber eingesetzt werden, vorzugsweise zwischen 10 und 16 Uhr. Vor dem Mähen sollte der Garten gründlich abgesucht werden, um mögliche Verstecke von Igeln auszuräumen. Zudem ist es ratsam, Igeln Rückzugsorte wie Holzstapel oder Laubhaufen außerhalb der gemähten Flächen zu bieten. Einschränkungen des Mähbereichs durch Begrenzungsdrähte können dabei helfen, schützenswerte Zonen zu sichern. In kleineren Gärten könnte der Einsatz von Handmähern oder elektrischen Sense eine bessere Alternative sein, um das Risiko für die tierischen Gartenbewohner zu minimieren. NABU weist darauf hin, dass die Artenvielfalt in Deutschland stark zurückgeht und die Pflege von Gärten diesen Rückgang nicht weiter verschärfen sollte.

Die Beliebtheit von Mährobotern steigt unter Gärtner:innen, da sie die Rasenpflege automatisieren und effizienter gestalten. Allerdings zeigen Tests, dass viele Modelle bei der Sicherheitsprüfung durchfallen. Nur wenige Roboter erkennen Hindernisse, was potenziell zu Verletzungen von Wildtieren wie Igeln, Kröten und Eidechsen führen kann.

Innovative Ansätze: Der Igel-freundliche Mähroboter

Eine interessante Entwicklung in diesem Bereich ist der Mähroboter „Willow“ von Eeve, der ohne Begrenzungsdraht auskommt und über eine eingebaute Kamera die Rasenflächen kartiert. Dieses Gerät erkennt Kanten und umfährt Hindernisse, was die Sicherheit für Igel erheblich verbessert. Besitzer können mit einer App bestimmte Bereiche im Garten vom Mähbereich ausschließen, um Wildblumenbeete oder Igel-Verstecke zu schützen. Heise hebt hervor, dass Willow nicht nur effizient mäht, sondern auch eine induktive Ladestation und eine Nachtsichtkamera hat, die ungewöhnliche Objekte im Garten erkennen kann.

Mit einem Preis von 3000 Euro für Modelle, die Flächen bis 1500 m² bearbeiten, setzt Eeve auf innovative Technik, um die tägliche Gartenarbeit zu erleichtern und gleichzeitig Tieren wie Igeln zu schützen. Solche Fortschritte sind ein Schritt in die richtige Richtung, um die Balance zwischen modernster Technik und dem Schutz der Natur zu wahren.