Rheinwasser-Pipeline in Dormagen: Umweltverbände kündigen Proteste an!

Rheinwasser-Pipeline in Dormagen: Umweltverbände kündigen Proteste an!
In Dormagen geht es derzeit rund um die Rheinwassertransportleitung kräftig zur Sache. Die Stadtverwaltung und RWE haben zu einem Informationsabend geladen, um die Bürger über den aktuellen Stand der Vorbereitungen zu informieren. Laut News894 steht das Baustellen- und Verkehrskonzept für die ersten Bauarbeiten auf der Agenda. In Rheinfeld soll das Wasser des Rheins gefasst und durch große Rohre in die stillgelegten Tagebaulöcher von Garzweiler und Hambach geleitet werden.
Das ambitionierte Vorhaben hat zum Ziel, große Seen entstehen zu lassen und gleichzeitig den Grundwasserspiegel in der Region zu sichern. Doch nicht alle stehen hinter diesem Projekt: Umweltverbände zeigen sich besorgt und kritisieren die Pläne vehement. Aktuell wird in Rheinfeld intensiven nach möglichen Kampfmittelresten auf dem Areal gesucht, wo das Pumpwerk errichtet werden soll. Dies geschieht durch das Bohren von Löchern, und die Arbeiten sollen etwa zwei Monate in Anspruch nehmen.
Bauvorbereitungen und Stahlrohre aus der Türkei
Die Bauvorbereitungen für die gigantische Pipeline, die etwa 45 Kilometer lang sein wird, laufen bereits auf Hochtouren. Diese Leitung wird die Stadt Dormagen direkt mit den Tagebauen Hambach und Garzweiler verbinden. RWE hat eine bemerkenswerte Anzahl von tausenden Stahlrohren aus der Türkei bestellt, von denen bereits knapp 2.000 Rohre in Grevenbroich eingetroffen sind. Diese Stahlrohre sind 12 Meter lang, wiegen etwa 10 Tonnen und haben einen beeindruckenden Durchmesser von 2,20 Metern, wie WDR berichtet.
Die Rohre werden per Schiff aus der Türkei antransportiert und anschließend per Zug weiter nach Rommerskirchen gebracht. Die Montage der ersten Rohre soll noch in diesem Jahr starten, abhängig von den bevorstehenden Genehmigungen. Geplant ist der erste Spatenstich im Tagebau Hambach in Elsdorf. Hier werden bis zu 18 Kubikmeter Wasser pro Sekunde in Dormagen-Rheinfeld entnommen, bevor es über mehrere Jahrzehnte hinweg in den bis zu 350 Meter tiefen Tagebau Hambach fließt.
Kritik und Widerstand
Trotz der umfassenden Planungen gibt es Widerstand: Mehrere Umweltverbände kündigen Proteste an, da sie das Wasser des Rheins als ungeeignet für diesen Zweck erachten. Zudem ist die Flutung des Tagebaus Hambach für 2030 angedacht, während die Genehmigung für Garzweiler einige Jahre länger auf sich warten lässt. Hierbeginnt das Genehmigungsverfahren voraussichtlich erst Ende dieses Jahres.
Auf der anderen Seite sorgt RWE für ein gewisses Maß an Planungssicherheit. Durch die Eintragung einer „beschränkten persönlichen Dienstbarkeit“ sichert sich RWE Power die Erlaubnis für den Betrieb und die Unterhaltung der Leitung innerhalb eines 25 Meter breiten Schutzstreifens, bis zur endgültigen Stilllegung. Besitzer von betroffenen Flächen werden in die Planungen eingebunden und RWE strebt eine gütliche Einigung an, um die Interessen aller Beteiligten zu wahren, wie in einem Bericht von RWE erläutert wird.
Eine spannende Zeit liegt vor Dormagen und Umgebung, denn die Rheinwassertransportleitung könnte entscheidend zur Entwicklung der Region beitragen. Trotzdem wird es wichtig sein, die Sorgen der Anwohner und Umweltverbände ernst zu nehmen, um einen Ausgleich zu finden, der für alle Seiten tragbar ist.