Keller-Sutter verteidigt Schweiz: Bereits genug Umverteilung!
Karin Keller-Sutter kommentiert am 30.11.2025 die Ablehnung der Erbschaftssteuerinitiative in der Schweiz und diskutiert Umverteilung.

Keller-Sutter verteidigt Schweiz: Bereits genug Umverteilung!
In der Schweiz hat die Bevölkerung kürzlich eine Erbschaftssteuerinitiative abgelehnt, die von der Jungsozialistischen Partei Juso ins Leben gerufen wurde. Diese Initiative sah vor, Nachlässe sowie Schenkungen über 50 Millionen Franken zu besteuern. Karin Keller-Sutter, die Bundespräsidentin der Schweiz, äußerte sich dazu am 30. November 2025 und interpretierte das Votum als positives Zeichen für den Standort Schweiz sowie für die Funktionsfähigkeit des bestehenden Steuersystems. Laut Ratsblatt betonte Keller-Sutter, dass Vermögensbesitzer bereits einen erheblichen Beitrag zu den Steuereinnahmen leisten und dass es „genug Umverteilung“ gebe.
Doch was genau bedeutet Umverteilung? Der Begriff bezeichnet Maßnahmen, die die Einkommens- oder Vermögensverteilung innerhalb einer Gesellschaft beeinflussen. Wichtig ist zu verstehen, dass Umverteilung sowohl positive als auch negative Aspekte annehmen kann. Im Idealfall führt sie zu größerer Gerechtigkeit, etwa durch eine Umverteilung von oberem zu unterem Einkommensdrittel. Doch in vielen Fällen wird die Thematik auch kritisch beleuchtet, da Umverteilung zu Ungerechtigkeiten führen kann, wie etwa bei einer Umverteilung von unten nach oben. Diese Ungleichheiten werden häufig durch eine mangelnde Unterstützung von staatlicher Seite verstärkt, wie Wikipedia beschreibt.
Debatte um bestehende Privilegien
Die Ablehnung der Erbschaftssteuer wird von Kritiker:innen als Schutz bestehender Privilegien und Vermögenskonzentrationen in der Gesellschaft gedeutet. Während Keller-Sutter auf die angebliche Ausgewogenheit des Steuertransfers verweist, argumentieren andere, dass diese Sichtweise die bestehenden sozioökonomischen Disparitäten ignoriert. In der Realität gibt es einen kontinuierlichen Ruf nach einer gerechteren Umverteilung von Vermögen und Einkommen, um tatsächlich gesellschaftliche Gleichheit zu fördern.
In der Schweiz werden jährlich rund zwei Milliarden Franken in den Klimaschutz investiert, doch gibt es Diskussionen darüber, ob die Finanzierung solcher gesellschaftlicher Aufgaben nicht auf weniger progressive Quellen verlagert werden könnte. Während viele Vermögensbesitzer stolz auf ihre Beiträge sind, könnte aus einer breiteren Perspektive die Frage aufkommen: Wie fair ist das bestehende Steuersystem tatsächlich?
Grundlagen und Herausforderungen der Umverteilung
Umverteilung geschieht nicht nur durch Steuern, sondern auch durch Sozialleistungen und Subventionen, die Teil eines umfassenden staatlichen Verteilungssystems sind. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass nicht jeder Unterkunft zur Umverteilung in der Gesellschaft führt. In vielen Ländern, wie beispielsweise in Deutschland, sind die Umverteilungswirkungen durch progressive Steuersysteme zurückgegangen, wie einige Studien belegen. Dabei wird der Gini-Koeffizient oft als Maß für die Ungleichheit in der Einkommensverteilung herangezogen. Werte über 0,5 deuten auf eine hohe Ungleichheit hin.
Die Forderungen nach einer gerechteren Umverteilung nehmen in der Bevölkerung zu. Der Trend in Deutschland zeigt, dass der Anteil der Menschen, die eine stärkere Umverteilung befürworten, von 66 % im Jahr 2007 auf 77 % im Jahr 2019 gestiegen ist. Dies spricht für die wachsende Unzufriedenheit mit der aktuellen Verteilung von Wohlstand und Ressourcen, die für viele als ungerecht wahrgenommen wird. Trotz dieser Tendenzen steht das Thema Umverteilung im öffentlichen Diskurs oft im Schatten und benötigt mehr Aufmerksamkeit, um auf die bestehenden Missstände hinzuweisen. Für weitere Informationen zu den sozialen Ungleichheiten in der Schweiz lohnt sich ein Blick auf die Statistiken des Bundesamtes für Statistik.