Alarmstufe Rot: Afrikanische Schweinepest erreicht Siegen-Wittgenstein!

Alarmstufe Rot: Afrikanische Schweinepest erreicht Siegen-Wittgenstein!
Die Sorgen um die Afrikanische Schweinepest (ASP) nehmen in der Region Siegen-Wittgenstein zu. Am Mittwoch wurde der erste Fall in dem Kreis seit der Ausbruchswelle Anfang Juli bekannt, berichtete die Siegener Zeitung. Ein Wildschweinkadaver im Wisent-Schaugehege Bad Berleburg testete positiv auf das Virus. Besorgniserregend ist die Tatsache, dass insgesamt elf Kadaver in der Umgebung von Kirchhundem geborgen wurden, was auf eine mögliche Ausbreitung des Virus hindeutet. Das ASP ist für Menschen ungefährlich, stellt jedoch eine große Bedrohung für die Schweinehaltung dar.
Die Unterschiede in der Schweinehaltung sind frappierend: Während im benachbarten Kreis Vechta rund 1 Million Hausschweine gezählt werden, sind es im eher ländlich geprägten Siegen-Wittgenstein kaum mehr als 700. Der Vorsitzende der Kreisjägerschaft, Henning Setzer, hebt die wirtschaftliche Bedeutung der Schweinehaltung in der Region hervor und warnt vor den möglichen ökonomischen Folgen dieser Seuche.
Maßnahmen zur Eindämmung
Die örtlichen Jäger und Landwirte haben bereits Maßnahmen zur Biosicherheit ausgearbeitet. Dazu zählt unter anderem ein Verbot der Freilandhaltung von Schweinen und Transportbeschränkungen. Setzer betont die Notwendigkeit, Wildschweine außerhalb der Sperrzonen intensiv zu bejagen, da die sozialen Tiere das Virus untereinander weitergeben können. In den betroffenen Gebieten wird die Jagd auf Wildschweine derzeit stark eingegrenzt, während ausserhalb der Sperrzone eine intensive Bejagung erforderlich ist.
Die ASP ist eine hochansteckende Virusinfektion, die in der Regel zum Tod der betroffenen Tiere führt. Der Virus ist 2014 in Europa wieder aufgetreten, bleibt jedoch für Menschen unbedenklich, wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft erklärt. Das Virus kann jedoch durch direkten Kontakt, verunreinigte Gegenstände oder Lebensmittel verbreitet werden. Dies bedeutet, dass jeder, der in Kontakt mit Wildschweinen kommt, eine potenzielle Gefahrenquelle darstellt.
Um eine Ausbreitung zu verhindern, sind strikte Hygiene- und Biosicherheitsmaßnahmen in der Schweinehaltung gefordert. Die Tierhalter müssen darauf achten, dass zwischen gehaltenen Schweinen und Wildschweinen kein Kontakt entsteht. Bei Ausbrüchen müssen Schutzzonen eingerichtet werden, die bis zu 10 Kilometer um das betroffene Gebiet reichen können, was weitere wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen könnte. Das Niedersächsische Tierseucheninfo weist darauf hin, dass infizierte Tiere meist unter unspezifischen Symptomen leiden und sich zurückziehen, was eine Erkennung erschwert.
In der Region befürchtet man nun mögliche Auswirkungen auf geplante Events, wie das Shark Attack Bike-Festival, das aufgrund der aktuellen Gefahrenlage möglicherweise abgesagt werden muss. Auch wirtschaftliche Pachtverträge sind durch die drohenden Sperrzonen gefährdet. Jäger sind gefordert, das Wildtiermanagement aktiv voranzutreiben, um künftige Risiken zu minimieren.
Die anhaltende Sorge um die Afrikanische Schweinepest in Siegen-Wittgenstein zeigt, dass ein gemeinsamer Ansatz von Landwirten, Jägern und Behörden erforderlich ist, um diese Herausforderung zu meistern und die Schweinehaltung in der Region zu sichern.